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Kunst im Keller: Ein Kunstprojekt der besonderen Art

13.02.2017

Die Gerresheimer Schülerinnen und Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums haben in ihren Kunstkursen eine besondere Herausforderung angenommen: In einer zwölfmonatigen Arbeit durften sie ein Projekt ihrer Wahl umsetzen. Die Ergebnisse waren eine Woche lang im Keller der Schule ausgestellt.

Viel Arbeit ist in die künstlerischen Werke der jungen Erwachsenen geflossen. Unzählbar wurde hinterher die Stundenanzahl und so richtig möchte sich auch niemand mehr daran erinnern. Wichtig ist, dass das Endresultat zählt – und das kann sich auch sehen lassen. 

Zeichnungen, Lichtinstallationen, Fotographien, architektonische Werke und sogar Kurzfilme haben ihren Weg in die Ausstellung gefunden.  

Jedes Werk erzählt seine eigene Geschichte und das ist genau so gewollt. Den Schülerinnen und Schülern wurde vollständig freie Hand gelassen, sodass jeder seine eigenen Ideen und Ansätze verfolgen konnte. In einem dazugehörigen Projektbuch wurde das Jahr über alles vom ersten zarten Gedanken, über Irrwege und Herausforderungen bis hin zur künstlerischen Umsetzung festgehalten.

Diese Vielseitigkeit wird auch von den Projekten ausgestrahlt. So abwechslungsreich wie die Künstler fielen auch ihre Werke aus. Abstrakte Kunst, Fanprojekte über Ed Sheeran, Robie Williams oder den Fußball-Verein Borussia Dortmund etwa oder detaillierte Bleistiftzeichnungen fanden ihren Platz in der Ausstellung. Neben Eindrücken aus der persönlichen Lebenswelt der Jugendlichen wurde auch Kritik an der Gesellschaft geübt. Die Werke thematisierten auch die aktuelle Terrorlage, Skandale im Fußball, Umweltverschmutzung und den verschwenderischen Lebensstil der Menschheit. 

So wurde nicht nur das künstlerische Potential der Jugendlichen sichtbar, sondern auch das persönliche Engagement und Bewusstsein für die Gesellschaft und ihre Herausforderungen. 

Ein paar Einblicke bieten die folgenden Einblicke mit den jungen Künstlerinnen sowie die Foto-Galerie.

  • Der Elefant von Sophie Piper
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    Ein Elefant, größer als die Künstlerin selbst, ziert den Eingang des einen Veranstaltungsraumen. Zentangle nennt sich die Technik, mit der Sophie Piper arbeitete. Über eine Dokumentation aus dem Tierreich ist sie auf ihre Projektidee gekommen.

    Der anmutige Elefant besteht aus vielen kleinen Strichen und Mustern mit vielen Details, die auf ersten Blick gar nicht sichtbar sind. Doch nicht nur die Malarbeiten beanspruchten viel Zeit für sich. Auch schon das Gestell, angefertigt aus Holz und Tapete, musste in stundenlanger Arbeit zugeschnitten, angepasst werden und grundiert werden.

    Die eigentliche Botschaft wird erst im Dunklen sichtbar: Schaltet man das Licht aus, leuchten die Ketten, die den Elefanten fesseln, erst auf. Sie machen auf die gefangenen Tiere, den verringerten Bestand in freier Wildbahn und auf die Jagd auf das Elfenbein aufmerksam.

  • "Augenblicke" von Hannah Bremer
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    Zwölf Augenpaare unterschiedlichen Alters und ethnischer Herkunft schauen einen an, wenn man sich das Kunstwerk von Hannah Bremer anschaut. Mal zweifelnd, mal fragend, mal entspannt. Auf Augenhöhe wurden die Bilder aufgehangen, die bis ins kleinste Detail mit Blei- und Buntstift gezeichnet worden sind. Mal stammten die Vorbilder aus ihrem Umfeld, mal aus Zeitungen oder dem Internet. "Das schwierigste war, der Ausdruck in den Augen. Mein Ziel war es, ihnen Leben einzuhauchen", erklärt sie. 

  • Die Visagen von Chantal Kotzan
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    Von zwei Spiegeln eingerahmt: eine junge Frau, viele Facetten. Chantals Arbeit fokussiert den Ausdruck durch Schminke. Wie bei richtigen Models auch, setzte sie sich professionell in Szene und lies sich fotografieren. Mal mit exzentrischen Bemalungen, mal mit Strasssteinen bestückt. Da konnte schon das Schminken alleine mehrere Stunden dauern. Das Gesicht als Fläche zur Selbstdarstellung. Als Vorbild nahm sie sich dafür vor allem Fashion Shows und Designer wie Vivienne Westwood. 

  • "Atlantis 2.0" von Louisa Listmann 
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    Louisas Werk liegt eine Vision zugrunde: Die Welt plastikfrei und nachhaltig gestalten, neue Lebensräume für die Menschheit entdecken. Warum also nicht unter Wasser?

    Durch eine Taucherbrille schaut man in den Kasten, der eine neue Welt offenbart: Aus recyceltem Material hat sie eine Welt erschaffen, in der sich das Leben unter Wasser abspielt. Was futuristisch wirkt, hat einen ernsten Hintergrund. Der übermäßige Verbrauch von Rohstoffen, das Plastik in den Meeren und die Umweltverschmutzung machen Louisa kreativ und regen zu einem nachhaltigen Leben an.

    Zur Schaffung des neuen Lebensraumes setzte sie sich vor allem mit Städtetypen und –bau, Architekten und Recycling auseinander. Nur so kann Stadt und Natur in Einklang gebracht werden.

  • Das Tryptichon von Marie Piper
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    Marie hat ein dreiteiliges Relief, ein sogenanntes Tryptichon, gebaut und bringt die griechischen Götter mit dem Thema Umweltverschmutzung zusammen. Jede Gottheit setzt sich mit einer Art der Verschmutzung auseinander, sodass Industrie- und Plastikverschmutzung als auch Waldrodung ihren Platz in dem Werk finden. Das Gewitter auf den Außenseiten steht dabei metaphorisch für die aktuelle Lage in Sachen Klimaschutz. Rund 20 Farbschichten musste sie auftragen, um den Sturm auf dem Tryptichon perfekt darzustellen. 

von Christina Behrens

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