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Die Hintergründe zum Amoklauf

10.03.2017

Einen Tag nach dem Amoklauf am Hauptbahnhof werden immer mehr Details zur Tat bekannt. Ein offensichtlich verwirrter Einzeltäter griff willkürlich Passanten mit einer Axt an und verletzte sie zum Teil schwer. Die Hintergründe sind bislang unklar, der Täter nicht vernehmungsfähig. Ein religiöses oder politisches Motiv ist jedoch auszuschließen.

Gegen 21 Uhr fuhr der Täter mit der S28 in den Hauptbahnhof ein und griff aussteigende Menschen von hinten mit einer Axt an und verletzte sie zum Teil schwer. Mutigen Fahrgästen und einem aufmerksamen Lokführer ist es zu verdanken, dass der 36-Jährige aus der Bahn ausgesperrt wurde und die Türen verschlossen blieben.  

Auf der Flucht in den Hauptbahnhof wurden weitere Menschen verletzt. Zwei Streifen wurden von Passanten benachrichtigt und konnten den in Richtung Gleise flüchteten Mann verfolgen. An einer Brücke legte er die Axt ab und sprang von der Brücke, wo er von weiteren Polizisten direkt festgenommen werden konnte. Aktuell liegt er mit schweren Verletzungen im Krankenhaus und ist nicht vernehmungsfähig. Der Täter hätte jedoch billigend in Kauf genommen, Menschen tödlich zu verletzen, erklärte Staatsanwalt Stücker zur Motivlage. Ohne die Absichten des Täters zu kennen, sind weitere Details jedoch reine Spekulation.   

Über den Täter weiß man noch nicht viel. Eine religiöse oder politisch motivierte Tat kann jedoch ausgeschlossen werden.  Der in Wuppertal lebende Asylant stammt aus dem Kosovo und wird seit 2009 aus humanitären Gründen in Deutschland geduldet. Sein Bruder meldete ihn am vergangenen Abend als vermisst und informierte die Beamten über den Kauf des Werkzeuges in der vergangenen Woche. Die Ermittler fanden bei der nächtlichen Wohnungsdurchsuchung ärztliche Atteste über eine paranoide Schizophrenie und entsprechende Medikamente zur Behandlung.

Die neun Opfer stammen aus dem Düsseldorf und dem Umland sowie Italien und werden aktuell in Kliniken behandelt. Eine akute Lebensgefahr besteht nicht mehr. Der schnellen Reaktion der Polizisten und der guten Zusammenarbeit der unterschiedlichen Einheiten untereinander ist es zu verdanken, dass die Informationslage gut sortiert ist und Schlimmeres verhindert werden konnte. Rund 500 Polizisten waren im Einsatz: Zeugen wurden noch am Abend in der Zeugenanlaufstelle vernommen, die Wohnung wurde durchsucht und es gilt mittlerweile als ausgeschlossen, dass es weitere Mittäter gibt.

Heute sieht man von den Spuren nichts mehr. Im Bahnhof erinnert nichts mehr an den Angriff des vergangenen Abends und auch die Züge fahren wieder regulär. Pendler reisen mit den S-Bahnen an Gleis 13 wieder an- und ab, die Normalität ist wieder an der Tagesordnung. Kriminaldirektor Dietmar Kneib bedankt sich bei den Helfern und der Bevölkerung. Nach einem anfänglichen Schock hätten alle ordnungsgemäß ausgesagt und die Ermittlungen der Beamten nicht behindert.

von youpod

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