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Die Oper "Madame Butterfly" feiert Premiere

29.11.2017

Am 18. November hat die Deutsche Oper am Rhein im Düsseldorfer Opernhaus die Premiere von Giacomo Puccinis Oper "Madame Butterfly" gefeiert. Mit einer etwa fünfminütigen Verzögerung wurden die Gäste gleich nach dem sich der Vorhang hob mit einem beeindruckenden Bühnenbild des Bühnenbildners Alfons Flores überrascht. Die hohen und prächtigen Säulen ragen bis an die Decke und sind ein Blickfang. Ebenso die übergroße amerikanische Flagge, welche den Zuschauer in kurzer Zeit in die prekäre japanisch-amerikanische Geschichte einführt.  

Die spannende Inszenierung von Joan Anton Rechi ist eine klassische japanische Tragödie. Es handelt um den Zusammenprall zweier völlig unterschiedlichen Kulturen und bezieht sich auf dessen Lebensweisen.

Der in Nagasaki stationierte amerikanische Marineoffizier Benjamin Franklin Pinkerton (Zoran Todorovich) sucht für seine Zeit in Japan ein Haus und schließt mit Goro (Johannes Preißinger), einem Makler und Heiratsvermittler, einen Vertrag ab. Diese Vereinbarung sichert ihm außerdem eine japanische Braut - das Geisha-Mädchen Cio-Cio-San (Liana Aleksanyan), auch "Butterfly" genannt - zu. Von Beginn an ist er von der 15 Jahre alten "Butterfly" fasziniert und will sie für eine Nacht besitzen. Cio-Cio-San ahnt nicht, dass er sie als "Spielzeug" betrachtet und gesteht ihm nach der Hochzeit ihre aufrichtige Liebe. Sie glaubt fest an die "amerikanische" Ehe, die bindend sei. Hingegen schließt Pinkerton die Ehe mit dem Geisha-Mädchen nach japanischem Brauch für 999 Jahren, aber selbstverständlich mit der Gewissheit die Ehe jederzeit annullieren zu können. Cio-Cio-San nimmt die Ehe sehr Ernst, sodass sie sogar ihren japanischen Glauben dafür ablegt. Mit ihrem Wechsel zum christlichen Glauben, wird sie von ihrer Familie und ihren Freunden verstoßen. Nach nur einer gemeinsamen Nacht, kehrt Pinkerton nach Amerika zurück. 

In dieser Schlussszene des ersten Aktes schaut Cio-Cio-San einem Flieger hinterher. So flog nach wahrer Begebenheit am 9. August 1945 ein amerikanischer Bomber einen Angriff auf Nagasaki. Eine atemberaubende Szene, als Madame Butterfly ins gleißende Licht blickt und um sie herum die Säulen einstürzen. 

In den Trümmern Nagasakis und isoliert von der Gesellschaft lebt Butterfly allein mit Suzuki (Emma Sventelius), ihrer Vertrauten, und ihrem Sohn und wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Bräutigams. Alles was sie aufrecht hält, ist ihre Hoffnung und das gemeinsame Kind, welches für sie als Zeichen der Zusammengehörigkeit steht. Wird er jemals zurückkehren? Oder etwa nicht? Diese Szene zieht sich zwar etwas in die länge, doch es ist die Spannung, die einen ungeduldig macht. Der Marineoffizier kehrt tatsächlich nach drei Jahren zurück, allerdings nicht alleine. In Begleitung mit seiner Frau Kate in Japan angekommen, möchte er das Kind mit in die USA nehmen. Da Pinkerton sich auf ein Wiedersehen mit Butterfly scheut, besteht sie darauf, ihm das Kind persönlich zu übergeben. Nachdem Butterfly alles begreift schickt sie schließlich alle fort und nimmt allein Abschied vom Leben. Zu groß ist der Schmerz und zu sehr ist ihre Ehre verletzt, sodass sich die Titelfigur in Puccinis "Madame Butterfly" mit dem Dolch ihres Vaters Selbstmord begeht. 

Ein tragisches Ende, das dennoch einen großen Beifall genossen hat. Zu Recht: Denn die international erfolgreiche Sopranistin Liana Aleksanyan glänzt nicht nur als Hauptfigur, sondern begeistert mit ihrem stimmen-starken Gesang das Publikum. Gesanglich sowie schauspielerisch überzeugten auch alle anderen Sängerinnen und Sänger. Die Düsseldorfer Symphoniker unter der Leitung von Antonio Fogliani und der Chor der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf unter Dirigent Christoph Kurig vollbrachten großartige Leistungen. Nicht ohne Grund war das wunderschöne Konzertsaal der Oper vollbesetzt. Puccinis "Madame Butterfly" verspricht faszinierende Stimmen und Klänge, wundervolle Musik sowie starke Bilder auf der Bühne, die den Opernabend zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.    

von Özge Kabukcu

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