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Do you feel the same? - Ein Theaterabend über das Zusammenleben im interkulturellen "Haus Deutschland"

15.11.2017

Die Bürgerbühne des Düsseldorfer Schauspielhauses feierte mit der Uraufführung von "Do you feel the same?" am 23. Oktober im Jungen Schauspiel die zweite Premiere in dieser Spielzeit. Ein interkultureller Liebesreigen im "Haus Deutschland", wo Menschen verschiedenster Herkunft Tür an Tür leben und gemeinsam über ihr Verständnis von Familie, Sexualität, Geschlechterrollen und Intimität sprechen und dies auf der Bühne miteinander verhandeln. Tiefe Einblicke und die große Frage "Was ist echt und was habt ihr erfunden?". Mal wieder ein hellerer Stern am noch so jungen Himmelszelt "Bürgerbühne Düsseldorf". 


Worum geht’s? 

Ein Haus, womöglich irgendwo in Düsseldorf. Acht Hausbewohner. Sie alle treffen für die Dauer eines Theaterabends wie in einem Reigen zusammen. Was sie alle verbindet ist ihre Verschiedenheit: Verschiedenste Kulturen, Herkünfte, Hautfarben, Größen, Sexualitäten, Erfahrungen. Und doch eint sie das Interesse am anderen und die Neugier darauf, herauszufinden, was sie gemeinsam haben und was sie trennt. Als Nachbarn unternehmen sie das Wagnis, die Angst vor dem Unbekannten zu überwinden, die Eigenheiten der anderen kennen zulernen und vielleicht auch gerade erst in diesen Momenten etwas Vertrautes in sich selbst und im Fremden zu erkennen. 
(Quelle: D'haus)


Eine Inszenierung mit Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürgern über doch eigentlich ganz intime Themen und doch genau zur richtigen Zeit. Zu einer Zeit, in der Grenzen immer weiter verschwimmen. Zu einer Zeit, in der es keine statischen Geschlechterrollen mehr gibt, eine immer größer werdende Vielfalt im sozialen Geschlecht entsteht, die Ehe für alle akzeptiert wird und die Tatsache, dass Sexualität immer mehr in der Öffentlichkeit steht. Und doch setzen die Darsteller ihre intimen Einblicke, die sie dem Zuschauer geben, unter den Schleier des Theater: "Manche Geschichten über uns sind wahr und andere ganz frei erfunden".  Ein Stück, was drei Generationen begeistert und einlädt zu einem Einblick in das Leben in einem Haus mit vielen Bewohnern, wo Anonymität und doch auch Neugierde steckt. Da wird dann auch ruhig mal peinlich gekichert, wenn Rainer erzählt, wie er es mag zu streicheln und gestreichelt zu werden. 

Ein empfehlenswertes Stück, was uns wieder mal aufzeigt, warum das Konzept "Bürgerbühne" total klasse sein kann. Eine große Themenvielfalt wird geboten, was zum nachdenken beispielsweise über Stereotype und Vorurteile anregt und eine Spannung zwischen Darstellern und Zuschauern entstehen lässt. Sehr zu empfehlen, spricht altersübergreifend an!


Do you feel the same? - von projekt.il, Matin Soofipour und Ensemble 
Regie und Konzept: projekt.il (Bianca Künzel, Alexander Steindorf), Text: Matin Soofipour, Bühne und Kostüm: Stefanie Dellmann, Musik: Matts Johan Leenders, Choreografie: Phaedra Pisimisi, Dramaturgie: Jascha Sommer, Licht: Michael Röther
Mit: Marius Popescu Ciprian, Maximilian Hanka, Rami Lazkani, Holali Oumata, Rainer Sann, Nazli Saremi, Katja Uhlig, Nurdan Yakup
Dauer der Aufführung: 1 1/4 Stunden, keine Pause
Im Jungen Schauspiel, Münsterstraße 446 

Die nächsten Vorstellungen am 02.12, 15.12. und 17.01. jeweils um 19 Uhr. 

von Marvin

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