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Caligula - Eine Tragödie der Erkenntnis von Albert Camus

19.03.2018

17. März, Central, Düsseldorfer Schauspielhaus - Zeit für die nächste Premiere im Stadttheater Düsseldorfs. Auf dem Programm: Caligula, von Albert Camus, einem französischen Schriftsteller und Philosophen. Regie führte der Erfolgs-Regisseur Sebastian Baumgarten, der bereits in vergangenen Spielzeiten am Düsseldorfer Schauspielhaus arbeitete. Eine wuchtige, absurde Theaterinszenierung, die überfordert, aber gefällt. Vor allem das abgedrehte, bunte und vielseitige Bühnenbild macht schon vor Stückbeginn neugierig. Und bei der schauspielerischen Bestbesetzung, die sich im Programmheft liest, erwartet man großes. Danach lässt sich folgendes sagen: groß ja, aber auch schwierig. Nichts für jedermann! 


Worum geht’s? 

Es geht um die Geschichte des jungen römischen Kaisers Gaius Caesar Augustus Germanicus, genannt Caligula. Diese beginnt mit dem plötzlichen Tod seiner Schwester und Geliebten Drusilla. Caligula, zuvor noch geschätzter und gütiger Herrscher, gerät durch diesen Verlust in einen Wahnsinn. Er kommt zu der Erkenntnis, dass "die Menschen sterben, und sie sind nicht glücklich". So beschließt er, nach dem Unmöglichen zu streben (u.a. will er sich den Mond vom Himmel holen) und rebelliert gegen die Welt und das Leben und nutzt dabei seine schier unbegrenzte Macht und Freiheit gnadenlos aus. Sein Ziel: alle Werte umkehren und nivellieren. Dafür schreckt er auch nicht vor grausamen Hinrichtungen zurück. Schließlich wird ihm sein Irrtum bewusst und er fördert seine eigene Ermordung.


Eine absurde Theaterinszenierung, die rund gemacht ist: ein Kirmes-ähnliches Bühnenbild mit riesigem rosafarbenen Luft-Hüpfbett, schrägen bunten Zeichnungen und Symbolen an den Wänden, einem riesigen trichterförmigen Megaphon und einer kleinen Puppen-Bühne mit aufziehbarem Vorhang. Dazu ein albernes, Toga-tragendes Ensemble, einem auf der Bühne agierenden Musiker und der herausstechende Caligula, gespielt von Publikumsliebling André Kaczmarczyk. 
Ein Theaterabend, über den ich im direkten Anschluss an die Vorstellung nicht genau sagen kann, worum es im Einzelnen eigentlich ging. Die Ausgangslage ist klar, doch nach dem Tod seiner inzestuös geliebten Schwester, während der Wahn in Caligula stetig steigt, wird es unübersichtlich. Ein schwieriges, oftmals äußerst überforderndes Theaterstück. Aber wohl auch nichts anderes zu erwarten, wenn es darum geht die Philosophie ernst zunehmen und ins Leben zu tragen. Schöner Theaterabend, zu empfehlen aber nur für junge Erwachsene und richtige Theaterfreaks.  


Caligula - von Albert Camus - Deutsch von Uli Aumüller 
Regie: Sebastian Baumgarten, Bühne: Barbara Steiner, Kostüm: Christina Schmitt, Musik: Stefan Schneider, Video: Hannah Dörr, Licht: Jean-Mario Bessiere, Dramaturgie: Janine Ortiz
Mit: André Kaczmarczyk, Yohanna Schwertfeger, Ben Daniel Jöhnk, Jonas Friedrich Leonhardi, Miguel Abrantes Ostrowski, Rainer Philippi, Konstantin Lindhorst, Markus Danzeisen, Jovan Stojsin
Dauer der Aufführung: 2 Stunden, keine Pause 

von Marvin

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