Was ist schön?
Modelmaße 90-60-90 und Waschbrettbauch, oder so aussehen wie die Kandidaten bei Germanys Next Topmodel – was wir als schön empfinden, liegt nicht nur "im Auge des Betrachters": Im Allgemeinen gibt es einen Grundkonsens über das, was schön ist. Attraktivitätsforscher haben herausgefunden, dass es ein ideales Taillen-Hüft-Verhältnis für Frauen und für Männer gibt. Das Gesicht prägt das Attraktivitätsurteil am meisten: Symmetrie und reine Haut sind dabei entscheidende Faktoren.
Johannes Krause ist Soziologe an der Universität Düsseldorf und beschäftigt sich in seinen Forschungen mit Schönheitshandeln. Er erklärt, dass Schönheitsvorstellungen sowohl von sozialen, als auch von evolutionäre Merkmalen geprägt werden. So gibt uns das Aussehen Informationen über die genetischen Eigenschaften einer Person. Den Spruch "survival of the fittest" kennt man aus dem Biologieunterricht und dieser trifft auch hier zu. Reine Haut steht für Immunresistenz und Frauen signalisieren durch ein jugendliches Äußeres Fruchtbarkeit und eine lange Reproduktionsphase. Symmetrische Gesichter und Körper symbolisieren "gute Gene" und wirken daher auf den Betrachter attraktiv. Die evolutionären Merkmale verändern sich im Laufe der Zeit nicht und sind in allen Gesellschaften weltweit zu finden.
Blasse Haut und Übergewicht oder doch lieber ein brauner Teint und schlanker Körper?
In den verschiedenen Gegenden der Welt gibt es unterschiedliche Schönheitsideale. Das liegt an den sozialen Merkmalen, die sich in Abhängigkeit von der Gesellschaft definieren und in einem ständigen Wandel befinden. Sie zeigen Ressourcen und oder persönliche Eigenschaften an, die bevorzugt werden. Zusammengefasst gilt das als schön, was schwer zu erreichen ist. Aber auch das Selbstbewusstsein wirkt sich auf das subjektive Schönheitsempfinden aus: Frauen und Männer, die mit ihrem Aussehen trotz kleiner Problemzonen zufrieden sind, wirken attraktiver auf andere und punkten mit ihrer Ausstrahlung.
Der Mix von sozialen und evolutionären Merkmalen sorgt für die weltweiten Unterschiede. Das Verwirklichen von Schönheitsidealen ist überall ein unerreichbares Ziel und dennoch spielt es für viele eine große Rolle. Medien und soziale Netzwerke erwecken den Eindruck, dass es normal ist durchtrainiert zu sein und idealisierten Models zu entsprechen. Dabei sind es doch meistens Filter oder Photoshop, die ein Bild aufhübschen.
Der Beitrag ist Teil des Themen-Spezials "Körperkult & Schönheitsideale" und ist in Kooperation zwischen jup!Berlin und youpod – dem Jugendportal für Düsseldorf – entstanden. Im Rahmen dieses Themenschwerpunkts gibt es für euch informative Videos, Interviews und Informationsdossiers.
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