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Impulse Theater Festival 2019 – Dramaturgin Wilma Renfordt im Interview

07.06.2019

Am kommenden Donnerstag, den 13. Juni, startet das Impulse Theater Festival 2019. Das Festival gilt als die wichtigste Plattform für das Freie Theater im deutschsprachigen Raum und zeichnet sich durch seine verschiedenen Programmbereiche aus: den Showcase, bei dem eine Besten-Auswahl des Freien Theaters aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sehen ist, ein ortsspezifisches Stadtprojekt, und eine Akademie mit Konferenzen und Workshops. Die drei Programmschwerpunkte wechseln jährlich zwischen den drei Partnerinstitutionen FFT Düsseldorf, studiobühneköln und Ringlokschuppen Ruhr. Der Showcase wird in diesem Jahr vom FFT Düsseldorf ausgerichtet. Wilma Renfordt arbeitet als Dramaturgin und ist seit Herbst 2017 Teil des Festivalteams. Was die Besucher*innen beim diesjährigen Festival erwartet und was ihr ganz persönlicher Programmtipp für euch ist, hat sie uns im Interview verraten.

Welche Funktion nimmst du beim Festival ein? Was sind deine Aufgaben als Dramaturgin?
Beim Showcase bin ich Scout für Norddeutschland, durchforste also die Spielpläne der Theater dort, schaue Stücke an und schlage den anderen fünf Scouts die vor, die mir am besten gefallen haben. In einer Beiratssitzung wählen wir dann die ca. zehn Stücke für den Showcase aus. Das Konzept für das Stadtprojekt habe ich gemeinsam mit unserem künstlerischen Leiter Haiko Pfost entwickelt. Gemeinsam haben wir auch die Künstler*innen ausgewählt und beraten sie bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer künstlerischen Arbeiten. Außerdem verfasse ich die Texte für das Programmbuch und bin auch ansonsten an vielen Prozessen in Programm, PR und Organisation beteiligt.

In einem Satz: Was ist das Besondere am Impulse Theater Festival?
Bei uns gibt es das Beste zu sehen, was das Freie Theater zu bieten hat! 

Was für Stücke werden gezeigt? Welche Themen werden auf der Bühne verhandelt?
Die Auswahl für den Showcase treffen wir nicht anhand von Themen. Da lassen wir uns von dem überraschen, was die Künstler*innen zur Zeit offenbar bewegt. Beim Stadtprojekt fragen wir uns, welche Themen für die Menschen in der jeweiligen Stadt gerade wichtig sind – und wo sich diese Themen mit gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen überschneiden. In Köln beschäftigen wir uns dieses Jahr mit „Angst“. Denn seit der „Silvesternacht“ gilt Köln vielen als gefährliche Stadt und mit den damit verbundenen Ängsten wurde von Rechtspopulist*innen bundesweit Politik gemacht.

Kann ich auch als 'Nicht-Theatercrack' dem Festival beiwohnen?
Wir achten bei der Auswahl der Stücke darauf, dass sie leicht zugänglich sind, dass man also kein Vorwissen braucht, um sie zu verstehen. Einfach sind sie deshalb nicht, eher sehr herausfordernd. Das garantiert spannende Theaterabende, die einen nicht kalt lassen.

Warum sollten vor allem junge Menschen vorbeikommen?
Eltern und Lehrer*innen nehmen Kinder und Jugendliche wenn überhaupt dann oft ins Stadttheater mit. Bei den Impulsen gibt es ein anderes Theater zu erleben, das sich oft ganz unmittelbar mit den Lebensrealitäten der Gegenwart auseinandersetzt – und deren Veränderung. 

Dein ganz persönlicher Programmtipp für Jugendliche und junge Erwachsene?
Zwischen den Säulen von Markus&Markus, eine spannende Reise zu den fünf Säulen des Islam…

Das Interview führte youpod-Theaterreporter Marvin.

von Marvin

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