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Ewe Benbenek gewinnt den Mülheimer Dramatikpreis 2021

30.05.2021

Mit ihrem Stück "Tragödienbastard" in der Inszenierung des Schauspielhaus Wien (Regie: Florian Fischer) gewinnt Ewe Benbenek den mit 15.000 Euro dotierten Mülheimer Dramatikpreis 2021. 

Der Jury gehörten in diesem Jahr die Theaterkritikerin Eva Behrendt, der Kulturjournalist Janis El-Bira, die Schauspielerin Kathleen Morgeneyer, die Dramaturgin Marion Tiedtke und der Regisseur Jakob Weiss an. 

Nachdem die Jury die nominierten Stücke zunächst intensiv diskutierte, kam es zu einer Entscheidung zwischen den Texten von Ewe Benbenek und Rainald Goetz, bis am Ende der gut dreistündigen Debatte drei Jurymitglieder für "Tragödienbastard" stimmten. 

Ewe Benbenek, deren Eltern in den 80er-Jahren aus Polen nach Deutschland kamen, macht sich in ihrem vielschichtigen Theaterdebüt auf die Suche nach einer vielstimmigen Sprache, die familiäre Traumata, kindliche Kränkungen und weibliche Wut fassen kann. Ist diese Geschichte nicht schon längst erzählt? Die Geschichte der Migrantin, des Opfers, des Kampfs um den Pass und den sozialen Aufstieg? Wie den bekannten Narrativen, Bewertungen und sprachlichen Floskeln entkommen?  

Die Jury beschrieb "Tragödienbastard" als einen Text, der sich mit großen Themen auf und hinter der Bühne beschäftigt: von Sexismus über Rassismus bis hin zu Klassismus, ohne dabei in Sozialkitsch abzudriften. Er zeichne sich durch eine virtuose Suchbewegung in der Sprache aus und sei eine sehr reife Form autofiktionalen Erzählens. Zudem wecke er ein Gefühl für Stimmen und Raum im Theater. Der Text sei eine vielversprechende Überraschung: auf allen Ebenen neu, interessant, klug, spannend. 

Mit der öffentlichen Jurydebatte endeten soeben die 46. Mülheimer Theatertage. Die digitale Ausgabe der "Stücke 2021" vom 13. bis 29. Mai hatte über 5000 Zuschauer*innen.

von Marvin

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