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Die Göttliche Komödie - In den Tiefen des Düsseldorfer Schauspielhauses am Gustaf-Gründgens-Platz

15.06.2018

Am 2. Juni ging auch die letzte Premiere des Düsseldorfer Schauspielhauses in dieser Spielzeit über die Bühne. Aufgrund der guten Erfahrungen, die man zuletzt immer wieder mit mobilen Inszenierungen gemacht hat, wurde aus Dante Alighieri's "Die Göttliche Komödie" kurzerhand ein Theater-Abend hinter den Kulissen des, derzeit größtenteils noch geschlossenen, Düsseldorfer Schauspielhauses am Gustaf-Gründgens-Platz. Und siehe da: Das gute Händchen bleibt bestehen! Eine tolle Inszenierung, die den Zuschauern darüber hinaus einen einmaligen Einblick in die "Großbaustelle Schauspielhaus" gewährt. Großartiger Abschluss der Spielzeit und für mich eines der Highlights dieser Saison.


Worum geht’s? 

Es ist Karfreitag des Jahres 1300. Der Protagonist Dante verirrt sich in einem tiefen Wald, weil er vom Weg abgekommen ist. Auf der Suche nach einem Ausweg wird er von einem Panther, einem Löwen und einer Wölfin in ein finsteres Tal abgedrängt. Hoffnungslos den Wilden Tieren ausgeliefert, begegnet er dort dem römischen Dichter Vergil, den er um Hilfe bittet. Vergil macht Dante klar, dass er auf einem anderen Wege gehen muss, wenn er der Wölfin, die ihn verfolgt, und dem Wald entfliehen möchte. Dante wird daraufhin von Vergil durch die Hölle und das Fegefeuer geführt. Es stellt sich heraus, dass Vergil ein Gesandter Beatrices ist, Dantes früh verstorbener Jugendliebe, die ihn im Paradies erwartet. Es beginnt eine Reise durch die drei Reiche der jenseitigen Welt, vorbei an Seelen längst Verstorbener und zahlreicher Sünder. 


Kleine Probebühne, Magazin, Lastenaufzug und Seitenbühne, Kleines Haus - Dort spielen die Stationen von Dantes Jenseitsreise in der Regie von Johannes Schütz, einem der renommiertesten Bühnenbildner in der deutschen Theaterlandschaft. Grandiose Einblicke hinter die Kulissen des Düsseldorfer Schauspielhauses. Dabei geht die Handlung mit dem Ort als Baustelle grandios einher: Nichts ist hier zu Ende gebracht oder gar perfektioniert. Wir sehen einen Prozess, der noch wirkt. Mit vielen kleinen Requisiten und Wechsel im Bühnenbild verändern sich die Räume immer wieder und wir können Teil von Dante's und Vergil's Reise sein. Und die musikalische Begleitung durch den Abend trägt und windet sich mit der Handlung mit. Schütz schafft es durch kleine Spielereien im Bühnenbild, große Welten zu erschaffen. Es kitzelt die Fantasie, wenn in der Schlussszene ein Fluss durch eine nass-geputzte Linie am staubigen Boden entsteht. Dieser Abend macht einfach großen Spaß und ist trotzdem spannungsgeladen und oft düster zu gleich. Das darf man wirklich nicht verpassen! Einer der großen Momente in dieser Spielzeit. 


Die Göttliche Komödie - von Dante Alighieri - ins Deutsche übertragen von Kilian Nauhaus - Fassung von Janine Ortiz und Johannes Schütz
Regie und Bühne: Johannes Schütz, Mitarbeit Bühne: Ruth Groß, Kostüm: Astrid Klein, Musik: Karsten Riedel, Video: Matthias Neuenhofer, Licht: Christoph Stahl, Dramaturgie: Janine Ortiz 
Mit: Kilian Land, Andreas Grothgar, Lieke Hoppe, Rainer Philippi, Glenn Goltz, Karen Dahmen, Thomas Kitsche & Musiker: Karsten Riedel
Dauer der Aufführung: 2 Stunden, keine Pause

Für die Vorstellungen vor der Sommerpause gibt es aktuell leider keine Karten mehr, erst wieder in der kommenden Spielzeit.

von Marvin

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