Düsseldorfer Jugendportal

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Schule fertig - was nun?

03.10.2010

Das hat sich bestimmt schon jeder einmal nach seinem Abschluss gefragt. Gibt es keine Lösung? Doch: Aupair! Youpod-Autor Lukas hat mit einer Französin gesprochen, die Aupair in Düsseldorf war. Alles fing mit der Sendung "Auf und davon ... Mein Auslandstagebuch" an. Viele Mädchen und Jungen aus Deutschland gingen in die weite Welt hinaus. Ihre Ziele waren u. a. die Vereinigten Staaten, Neuseeland, Australien, Schweden oder Großbritannien. Auf ihrer Reise wurden die Jugendlichen Aupairs von dem Sender VOX bzw. meist auch mit einer eigenen Kamera begleitet. Ein Exportschlager! Bei der Jugend, u.a. in Düsseldorf, häufen sich die Anfragen hierzu. Auf den Schulhöfen hört man oft Aussagen wie "Ich will auch ins Ausland". Einige bevorzugen sogar schon ein Lieblingsland: "Ich möchte unbedingt nach ..." Doch meist bleibt es, aus Mangel an Informationen oder Erfahrungsberichten, nur Theorie. Ich habe mich gerade deshalb mit Emmanuelle, einem Mädchen aus Frankreich getroffen. Sie ist nach Deutschland gekommen und hat ihre Zeit als Aupair in unserer schönen Landeshauptstadt verbracht. Ich habe mir die Zeit für euch genommen und ihr einige brennende Fragen gestellt, die vielleicht auch euch interessieren würden. Das möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten... Lukas: Wie kam es dazu, dass du dich für eine eine Zeit als Aupair verpflichten wolltest? Emanuelle: Ich bin ein Aupair geworden, weil ich in ein anderes Land gehen wollte. Außerdem ist es einfacher so einen Job zu finden, obwohl man niemanden hier kennt und die Sprache nicht versteht. Lukas: Also wolltest du ein neues Land kennen lernen und deinen Horizont erweitern, aber warum gerade Deutschland und dann auch noch Düsseldorf? Warum nicht z.B. nach Amerika oder in die Großmetropole London? Emmanuelle: Ich habe Deutschland gewählt, weil ich dieses Land mag. Und ich kannte schon ein paar deutsche Freunde hier. So konnte ich mir schon ein Bild von Deutschland machen! Dazu liegt es neben Frankreich und ich wollte in Europa bleiben. Ich wollte nicht nach London weil es zu teuer ist. Und auch nicht Spanien, ich kann kein Spanisch. Also war Deutschland die beste Wahl für mich. Lukas: Das ist natürlich kostenmäßig nicht so weit von Frankreich nach Deutschland. Da gebe ich dir Recht. War das als Aupair deine erste Erfahrung in Deutschland? Oder hast du vorher Deutschland schon einmal besucht? Emanuelle: Ich war schon einmal in Deutschland. Das war auch ein Grund, warum ich hierhin gegangen bin. Vor meiner Aupair-Zeit war ich schon in: Hannover, Bremen Stadthagen (neben Hannover), Köln und Wasserburg am Bodensee (Bayern). In Düsseldorf war ich vorher noch nie. Lukas: Kommen wir nun zu deiner Zeit, wo du als Aupair in Düsseldorf warst. Wann bist du nach Düsseldorf gegangen und hast du dich schnell eingelebt? Emanuelle: Ich bin am 20. September 2009 nach Düsseldorf gekommen. Meine Gastfamilie wohnte in Düsseltal. Das ist ein sehr netter Ort mit ein paar Läden, Cafés usw. Und wichtig für mich war, dass ich nicht weit von der Altstadt weg gelebt habe. Man konnte sehr schnell überall hingehen mit dem Bus, der Straßenbahn oder der S-Bahn oder einfach zu Fuß... Lukas: Dann hast du dich schnell wohl gefühlt wie es sich anhört. Wenn es dir in deiner ersten Zeit schon wichtig war, irgendwie in die Altstadt zu kommen. Hattest du dir eigentlich die Stadt vorher aussuchen können? Oder wurdest du als Aupair einfach einer Stadt zugeteilt? Emannuelle: Nee, ich hatte vorher keine Ahnung von Düsseldorf. Außer, dass es eine große Stadt ist. Ich hatte auch nicht so viel Zeit, um mir Gedanken darüber zu machen, weil ich erst zwei Wochen bevor es los ging wusste, dass es nach Düsseldorf geht. Lukas: Wie war denn dein (erster) Eindruck von Düsseldorf? Was hat dir an Düsseldorf gefallen? Die Altstadt hast du ja recht schnell ausfindig machen können und wusstest ja schon auf Anhieb wie man dahin kommt. Emanuelle: Ich hab sehr gern das Altbier getrunken... Und es gibt so viele Ausländer dort, und das ist sehr wichtig. Das macht Düsseldorf sehr international und gastfreundlich. Wenn man auf der Straße läuft, hört man selten welche deutsch reden! Überall englisch, japanisch, spanisch, russisch und manchmal sogar französisch, aber nicht so oft. Ich habe auch viele Freunde in Düsseldorf kennen gelernt, die nicht von hierher kommen, sowohl Deutsche als auch Ausländer. Das fand ich ziemlich gut.

Was mir noch sehr gefallen hat, waren die Rheintreppen am Burgplatz. Die sind einfach Kult. Immer wenn ich nicht wusste, was ich machen sollte, oder wenn ich kein Geld hatte, habe ich mich mit Freunden an der Treppe getroffen. Natürlich nicht wenn es geregnet hat ... Den Luegplatz finde ich auch sehr gut. Ich finde es so toll, dass es auf der anderen Seite des Rheins so viel Grün gibt. Die Irish Pubs sind auch für mich sehr wichtig. Ich bin dort oft gewesen, weil die Atmosphäre nicht so gehoben ist. Also gut, um zu chillen, finde ich.

Was ich nicht vergessen werde sind die Leute, die ich hier kennen gelernt habe. Und außerdem die Altstadt und seine Kneipen, die Rheinufer-Promenade, der Karneval, der total verrückt war, und die Leute, die die Pfandflaschen eingesammelt haben. Sowas finde ich richtig super. Alles war danach immer sehr aufgeräumt. Nirgendwo lagen Flaschen herum. Es gibt bestimmt noch tausend andere Dinge die mir hier gefallen haben. Aber das wird zu viel glaube ich ... Lukas: Also ehrlich, du hast ja echt viel von Düsseldorf kennen gelernt. Und mich und bestimmt auch vielen Lesern gefällt es, dass es dir in unserer Landeshauptstadt so sehr gefallen hat. Emanuelle: Oh ja! Ich habe richtig Spaß gehabt in Düsseldorf. Darum möchte ich mein Studium auch hier machen! Lukas: Also möchtest du noch einmal zurückkommen? Emanuelle: Ich wollte am Anfang nur ein Jahr bleiben. Aber Deutschland hat mir so sehr gefallen, dass ich mein Studium hier machen möchte. Also werde ich zurückkommen, unbedingt! Spätestens 2012 oder sogar vorher noch einmal. Aber ich weiß es noch nicht. Es hängt von vielen Sachen ab. Wenn ich in Deutschland  bleibe, muss ich einen Job finden und das ist nicht leicht. Dann eine Wohnung usw. Lukas: Ja, das kann ich verstehen. Aber vielleicht gelingt es dir ja und du bekommst Hilfe von deiner Familie dabei, dir hier eine kleine Existenz aufzubauen. Dann war deine Aupair-Zeit in Deutschland quasi ein voller Erfolg? Emanuelle: Aber so was von! Ich war diesmal nicht als Tourist da, sondern konnte die Stadt so erleben, wie es alle anderen auch täglich erleben. Das hat mir sehr gefallen. Und ich möchte unbedingt wieder zurück. Lukas: Was hast du denn während deiner Zeit in Düsseldorf alles entdeckt, was Touristen vielleicht aufgrund der nicht so langen Aufenthaltsdauer verborgen geblieben ist? Emanuelle: Viele Events werden in Düsseldorf organisiert. Neben dem Karneval habe ich zum Beispiel den Japanische Tag besucht. Es war so interessant für mich, dass alle Leute als Manga verkleidet waren (auch sehr lustig). Sonst man muss unbedingt zur "Nacht der Museen", zum Jazz-Festival, zur Kirmes, zum Marathon und auf den Fernsehturm. Der ist zwar nicht so groß wie der Eiffelturm, aber trotzdem ein Muss, wenn man in Düsseldorf ist.

Für ein Aupair ist es echt geil in Düsseldorf, weil es hier sehr viele Aupairs gibt oder sich Aupairs aus umliegenden Städten in Düsseldorf treffen. Und Düsseldorf ist sehr nah an Paris, Amsterdam, Köln, Bonn, Aachen, Belgien usw. Lukas: So, Emanuelle, jetzt hast du uns ja schon einiges über Düsseldorf erzählt. Was du hier erlebt, gesehen und gemacht hast. Was dir gefallen hat usw. Aber natürlich habe ich dich nicht umsonst als InterviewpartnerinAupair". Vielleicht kannst du unseren jungen Lesern einmal ein paar Tipps geben, was sie beachten sollten oder was man machen muss bevor man die Reise in ein Land wagt wie du es getan hast. ausgesucht. Schließlich geht es um das Thema " Emanuelle: Ja, natürlich, das mache ich sehr gerne für euch. Also, ich habe mich für "Aupair" entschieden weil ich nicht mehr in Frankreich bleiben wollte. Ich wollte einfach mal raus und was Neues kennen lernen. Und wie schon am Anfang gesagt: Ich habe mir Deutschland ausgesucht, weil ich dieses Land sehr mag.

Außerdem bietet die Aupair-Zeit für euch die perfekte Gelegenheit, euch ohne Mühe zu machen einen Job im Ausland zu suchen und euch eine Wohnung zu finanzieren. Ihr wohnt bei einer Gastfamilie. Das ist eine tolle Erfahrung. Ihr habt nicht soviel Druck oder Verantwortung und könnt das Land viel besser entdecken, wenn man jemanden hat wo man in der Zeit schlafen kann, etwas zu Essen kriegt und ein Taschengeld bekommt. Das einzige, was du machen musst, ist die Verantwortung für die Kinder der Gastfamilie zu übernehmen, während die eltern z. B. auf der Arbeit sind.

Die Seite www.aupair-world.net hat mir dabei geholfen, eine Gastfamilie in Deutschland zu finden. Das ist eine richtig tolle Internetadresse. Denn sie ist kostenlos! Außerdem ist es superleicht sich dort zurecht zu finden. Man kann sich dann ein Land aussuchen und direkt mit der Familie des jeweiligen Gastlandes in Kontakt treten. Nachdem du die zukünftige Gastfamilie kontaktiert hast, musst du vorsichtig sein. Sei wachsam, was du auswählst und was verlangt wird. Wenn du Pech hast, muss du dich um fünf Kinder kümmern und ein ganzes Haus - im schlimmsten Fall auch noch zwei Etagen, jeden Woche putzen. Lest euch daher alles ganz genau durch und hinterfragt vorher alles! Als Aupair habt ihr nämlich eigentlich nur die Hauptaufgabe, euch um die Kinder zu kümmern! Doch manche Familien suchen sich manchmal Aupairs, die auch im Haushalt alles machen sollen. Also schlagen die zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich finde so was richtig scheiße! Passt also sehr genau auf.

Außerdem heißt es nicht, das Aupairs ausschließlich Mädchen sind. Es können auch Jungen die Gastfamilien kontaktieren. Als Aupair in Düsseldorf war es oft nicht leicht. Viele denken, du musst dich nur ums Babysitten kümmern. Aber für mich war das wie ein richtiger Job! Du musst dich wirklich JEDEN TAG um die Kinder kümmern. Auf Dauer kann das wirklich lästig werden. Gerade, wenn du mal deinen Freiraum brauchst. Also überlegt euch das vorher gut, ob ihr euch wirklich dazu verpflichten wollt. Du solltest auch sehr flexibel sein. Denn du hast nicht immer zur selben Uhrzeit frei. Manchmal musst du auch noch spät am Abend zur Verfügung stehen, wenn die Gasteltern abends weg müssen. Es ist wirklich nicht leicht. Aber wenn du Kinder liebst, wirst du viel Freude daran haben.

Außerdem ist es toll ein Zuhause während deiner Zeit im Ausland zu haben. Und deine Gasteltern kaufen auch für dich Essen ein. Also brauchst du für nichts zahlen. Und wie ich schon sagte, es ist einfacher einen Job als Aupair im Ausland zu haben als einen anderen "richtigen" Job zu finden. Zudem lernst du in der Gastfamilie die deutsche Sprache sehr schnell. Deutsch konnte ich nach einem halben Jahr perfekt verstehen und fast perfekt sprechen. Das hat mich richtig stolz gemacht. Besonders wenn ich andere, neue Aupairs z. B. aus Frankreich getroffen habe die noch kein Deutsch konnten. Denen habe ich dann geholfen.

Im Großen und Ganzen war es eine tolle Zeit als Aupair. Ich werde Deutschland sehr vermissen, aber werde bald zurückkommen. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet und ich habe mich sehr wohl hier gefühlt. Lukas: Das freut mich sehr, Emanuelle. Du hast eine tolle Erfahrung machen können. Und ich hoffe, dass andere junge Menschen auch diesen Schritt ausprobieren werden, vielleicht sogar nach Frankreich gehen. Dann kannst du ihnen mal das Land zeigen. Vielen Dank für das Interview und dafür, dass du dir die Zeit genommen hast. Alles Gute noch und bis bald vielleicht. Emanuelle: Sehr gerne! Mich würde es freuen, jemanden meine Heimat zu zeigen. Ich hoffe, dass viele viele deutsche Jungen und Mädchen diese Chance ausprobieren und ein Jahr als Aupair ihre Erfahrungen machen. Es lohnt sich wirklich. Tschüss, Au revoir und Salut :)

von LukasKück

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