Düsseldorf macht Musik? Cattelan! Cattelan! Cattelan!
25.10.2011
- Michael Schröder, Sänger - Ganz genau kann man diese Band nicht beschreiben und schon gar nicht erst profilieren. Wenn man sich mit ihnen unterhält, erkennt man, dass das Mosaik der musikalischen Komponenten aus den stark unterschiedlichen Persönlichkeiten der Bandmitglieder resultiert. Der eine ist der Grundschlag, der andere die Melodie und wieder ein anderer die Lautstärke. Im Vordergrund steht nicht "die eine besondere Botschaft", die vermittelt werden soll, sondern vielmehr wie die Musik das Leben der jungen Musiker bestimmt und unbewusst nebenbei, dass der Zuhörer. Zu hinterfragen, wo dieses Gefühl, ja die Leidenschaft bei einem selbst liegt. Nicht das, was man dem Zuschauer geben möchte, sondern, was das Publikum sich selbst durch die Musik erschafft. Michael, Sänger der Band, sagt: "Das ist eben genau die Chance, die einem gegeben wird. Du als Hörer leistest sozusagen die meiste Phantasieleistung. Ein Text hat nur so viel Impuls oder Aussagekraft, wie du es möchtest. Höchste Subjektivität soll bei jedem Menschen ausgelöst werden. Jeder lernt sich selbst kennen". Ebenso individuell ist die Entstehung eines Songs, wie Benjamin beschreibt. Er lege zum Beispiel mit seiner Gitarre seine persönliche Grundstimmung eines Liedes fest und alle anderen bringen nach und nach ihren eigenen Feinschliff mit hinein. Eine Inspirationsquelle sei für ihn einerseits das weite Spektrum an Musik, das sich eröffnet - von Metallica bis Bach. Wichtig dabei sei vor allem, dass man nicht engstirnig denkt. Jeder bringe seine eigene persönliche Meinung und Stimmung mit rein, dabei ergebe sich langsam mehr und mehr der eigene Stil. "Die Bandbeschreibung ist genauso ein Kunstwerk, wie die Lieder an sich."
- Claudius Dorner, Liedpate, Fotograf - Cattelan durchläuft nicht wirklich einen musikalischen Entwicklungsprozess. Im Prinzip, meint Michael, seien sie eine genauso gute Band wie zu Beginn. Natürlich, so Benjamin, gäbe es kleine Veränderungen: "Wir haben uns, was die Reife betrifft, entwickelt. Vielleicht ist es auch nicht mehr so eine Reizüberflutung wie am Anfang." Dennoch ist sich Michael sicher: "Wir werden nie wieder so ein Konzert spielen können wie am Anfang. Wir waren die perfekten Anfänger. Ich finde nicht, das uns was fehlt. Es ist ein schönes Dasein". Und dieses Dasein, eröffnet ihm gleichzeitig, sich mit seiner eigenen Persönlichkeit auseinaderzusetzen. "Ich schreibe unentwegt, weil ich niemandem zumuten könnte, nur dem Ausmaß zuzuhören, dass ich aussprechen möchte. Außerdem verträgt ein Papier es weitaus besser, wenn ich so oft von mir rede, als ein Mensch." Es ist eben diese Unvoreingenommenheit, die die Band authentisch macht. Sie erzählt uns nichts von schon gewesenem oder sein werden und schmückt sich nicht mit Zitaten anderer. Das neue dieser Band liegt in der völligen Überzeugung für die Leidenschaft - nicht nur gegenüber der Musik, sondern auch den Augenblicken die sie umgeben. Kurzum - der Überzeugung in sich selbst. Nicht ihre Worte oder Antworten erklären ihre Musik, es ist die ungemeine Toleranz für das Hier und Jetzt. Keine Vorurteile, sondern nur fließende Gedankengänge. Am Ende ist man wie ein kleines Stück dieser Band, auch wenn man nur der stille Betrachter von außerhalb zu sein scheint. Denn während sie miteinander reden und sich gegenseitig zuhören, entstehen sie neu und tragen jeden ein kleines Stück mit. Hier passt ein abschießendes Zitat von Michael , das eigentlich am besten zeigt, wer Cattelan ist: "Wie wir entstanden sind? Du kannst es genauso gut erklären wie ich".
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