Kaputte Toiletten, kaputte Heizungen, verschimmelte Gebäude - Viele Düsseldorfer Schulgebäude sind in einem katastrophalen Zustand. Gegen diesen Missstand protestierten am Donnerstag Schüler, Eltern und Lehrer vor dem Rathaus.
Mehr als
200 Schüler, Eltern und Lehrer haben sich am Donnerstag mit Plakaten, Trillerpfeifen und Laternen vor dem Rathaus versammelt, um für mehr Geld für die Düsseldorfer Schulen zu demonstrieren. Sie forderten die Politiker der Stadt auf, ihre Versprechen der letzten Jahre einzuhalten.
Worum geht es?
Die meisten Schulen in Düsseldorf gehören der Stadt. Das bedeutet, dass der Stadtrat dafür verantwortlich ist, diese Schulen sauber und in einem brauchbaren Zustand zu halten. Vor zehn Jahren hat die Stadt deshalb den sogenannten
"Masterplan Schulen" entwickelt, der vorsah, dass alle kaputten Schulen Stück für Stück repariert werden sollten.
Doch in den letzten Jahren hat das immer weniger funktioniert: Viele Schulen gehen kaputt und werden nicht wieder in Ordnung gebracht. "Seit Jahren warten viele Schulen auf
dringende Sanierungen, wie die Erneuerung alter, zerfallener Toiletten, die aufgrund ihres desolaten Zustands für die Schüler unbenutzbar sind", ärgert sich beispielsweise Sebastian Sturr, Vorsitzender der
BezirksschülerInnenvertretung Düsseldorf, "Ich finde es dreist, dass die Schülerinnen und Schüler unter den Entscheidungen der Stadt leiden müssen".
"Wir reden hier von
defekten Toiletten, alten und zugigen Fenstern, undichten Dächern, Schimmel an den Wänden, Containern, die über Jahre auf dem Schulhof stehen, fehlenden Räumen und Mensen", erklärt auch Elternvertreterin Svenja Kruse-Glitza, "wir wollen, dass die Stadt endlich die Gelder benutzt, die in jedem Jahr eingeplant werden", so die Mutter.
Was sagt die Stadt dazu?
Die Mitglieder des Stadtrats hielten während der Demonstration ihre Sitzung im Rathaus ab. Von der Versammlung bekamen die Ratsmitglieder nicht sehr viel mit, allerdings reagierten die regierenden Parteien CDU und FDP bereits vor der Demonstration auf die Probleme. Sie versprachen die
Einrichtung eines "Sondertopfes", durch den kleine aber wichtige Sanierungen, wie zum Beispiel die Beseitigung von Schimmel, schnell erledigt werden können. „So kann man bei Bedarf schnell reagieren“, erklärte Friedrich Conzen, der Fraktionschef der Düsseldorfer CDU in der
Rheinischen Post.
Wie geht es jetzt weiter?
"Wir müssen jetzt erst einmal abwarten", erklärt Antje Schuh, die ebenfalls als Elternvertreterin im Stadtelternrat ist, "in ein paar Wochen wird die Stadt beschließen, wie viel Geld im kommenden Jahr für die Sanierung der Schulen ausgegeben werden soll. Wenn das so wenig ist, wie aktuell geplant, dann werden wir auf jeden Fall weitermachen".
"Wir geben uns allein mit dem Notfalltopf nicht zufrieden", sagt auch Marie Dams von der BezirksschülerInnenvertretung, "die regierenden Parteien müssen erst einmal beweisen, dass dieses Konzept funktioniert. Wir wollen, dass Versprechen eingehalten und die Schulen endlich saniert werden. Die Gebäude müssen langfristig dem gerecht werden, was Schule für uns Schülerinnen und Schüler ist: Ein Lebensraum. Gemeinsam mit dem Stadtelternrat werden wir daher weiterhin auf diese Problematik aufmerksam machen und so lange unbequem sein, bis eine für uns akzeptable Lösung gefunden ist", so die 18jährige.
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