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Schüler fordern ein Ende des Turboabiturs

06.11.2012

Hoher Leistungsdruck, zu volle Lehrpläne, keine ausreichende Freizeit: Die Probleme mit dem sogenannten Turboabitur werden immer größer. Am Wochenende diskutierten Schüler in Bonn über diese Probleme und fordern nun die Abschaffung des G8-Konzepts. "Gute Nacht, G8!" nennt die LSV ihre neue Kampagne. Die LandesschülerInnenvertretung NRW ist der Zusammenschluss aller Schülervertreter in Nordrhein-Westfalen und damit die offizielle Vertretung von rund drei Millionen Schülerinnen und Schülern weiterführender Schulen. Auf ihrer Landesdelegiertenkonferenz Ende Oktober in der Bonner Jugendherberge diskutierten nun die Delegierten der Städte und Kreise in NRW die Vor- und Nachteile des G8-Systems. "Viele SchülerInnen haben keine Zeit mehr für außerschulische Aktivitäten, z.B. in den Bereichen Politik und Soziales. Die persönliche Entwicklung der SchülerInnen und die kulturelle Vielfalt des gesellschaftlichen Lebens sind dadurch in erheblichem Umfang gefährdet" erklärt die LSV in einer Pressemitteilung. Auch der Leistungsdruck, der auf den Schultern von Schülerinnen und Schülern laste, würde "in unerträglicher Weise erhöht". Daher fordert die LSV NRW nun die Abschaffung des Abiturs nach 12 Jahren. Doch ob eine Kampagne gegen das Turboabitur viele Jahre nach dessen Einführung zum Erfolg führen kann, wird unter anderem von der Düsseldorfer BezirksschülerInnenvertretung bezweifelt, die auch an der Konferenz teilgenommen hat. Die Mitglieder der BSV haben eine differenziertere Meinung zum Tuboabitur: "Die BSV Düsseldorf sieht die Probleme der Schülerinnen und Schüler, die unter dem Turboabitur leiden müssen sehr deutlich", erklärt Felix Wefel, Vorstandsmitglied der BSV Düsseldorf, "Wir haben Schüler, die krank werden, Schüler, die die sich selbst verletzen, Schüler die keine Zeit mehr haben, um eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Allerdings glauben wir nicht, dass eine sofortige, unbedachte Abschaffung von G8 zu dem Erfolg führt, den sich die LSV wünscht". Stattdessen fordert die BSV Düsseldorf eine Verbesserung des aktuell bestehenden Systems. Die Schüler müssten entlastet werden und jeder sollte frei wählen können, ob er das Abitur nach 12 oder 13 Jahren absolvieren möchte. Die LSV NRW hingegen hofft, dass ihre Kampagne zu einem Umdenken in der Landespolitik führe. Ob die Kampagne allerdings erfolgreich ist, bleibt vorerst offen: Die Landesregierung mit Schulministerin Silvia Löhrmann (Bündnis 90/Die Grünen) gab erst vor zwei Jahren - ähnlich wie von der BSV Düsseldorf vorgeschlagen - den Schulen die Möglichkeit, freiwillig zu G9 zurückzukehren. Diese Möglichkeit wurde von vielen Schulen allerdings aufgrund der hohen Einstiegshürden nicht genutzt. Weitere Informationen zur LandesschülerInnenvertretung NRW und zur Kampagne "Gute Nacht, G8!" findet ihr unter www.lsvnrw.de.

von BSV-Düsseldorf

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