Chris Tall, 19 Jahre alt, konnte sich beim RTL Comedy Grand Prix im Januar mit Witz und Selbstironie gegen seine Konkurrenten durchsetzen. Im Interview erzählt er von seinen Anfängen und gibt Tipps für "Nachwuchscomedians". Wenn gestandene Comedians wie Kaya Yanar, Dr. Eckart von Hirschhausen und Cindy aus Marzahn auf die Suche nach dem besten Comedy-Newcomer gehen, dann kann das nur eine lustige Reise werden. Der 19 Jährige Chris Tall gewann - im Herbst geht er mit seinem ersten Soloprogramm "Versetzung gefährdet" auf Tour. Doch wie hat das Ganze angefangen? Das erfahrt ihr hier: YOUPOD: Chris, wie kommt man als Jugendlicher heutzutage noch auf die Idee, "Comedian" zu werden? Chris: Ich habe schon immer Comedy geliebt! Außerdem war ich immer der Klassenclown und diese "Bühne" hat irgendwann nicht mehr gereicht. Comedy ist für mich wie eine Sucht und die Bühne ist die Droge, die mich glücklich macht. YOUPOD: Wer diente dir als Inspiration oder Vorbild auf deinem Weg zum Comedian? Chris: Ich gucke mir sehr viel, sehr gerne an! Dazu gehören Cindy aus Marzahn, Mario Barth und co.! Außerdem gucke ich mir gerne auch viele talentierte Newcomer an, wie z.B. Alain Frei, der im Jahr zuvor beim RTL Comedy Grand Prix war. YOUPOD: Welche Anlaufstellen gab es für dich, um sich im Comedy-Bereich zu versuchen? Chris: Man versucht sich zunächst auf offenen Bühnen, weil da jeder auftreten kann/darf. Dann habe ich mich mit den Videos von den Auftritten bei anderen Veranstaltern beworben und so kommt es dann von Auftritt zu Auftritt. Meinen ersten Auftritt hatte ich beim Trierer Comedy Slam! YOUPOD: Wie sehr bindest du dein Privatleben mit in deine Auftritte ein? Chris: Für mich ist wichtig, dass ich authentisch auf der Bühne bin, deshalb binde ich sehr viele Erlebnisse aus meinem Alltag in mein Bühnenprogramm ein. Einfach Augen aufhalten und mitschreiben! Man glaubt gar nicht, wie viel Comedy sich im Alltag verbirgt! YOUPOD: Du bist aus beruflichen Gründen von Hamburg nach Köln gezogen. Ist in Köln die Comedy-Szene anders? Chris: Ja, für mich war wichtig, dass ich viel auftreten kann. In Hamburg und Umgebung gibt es nicht viele Bühnen, das sieht hier schon anders aus. Hier gibt es sehr viele Möglichkeiten, sei es in Köln, Düsseldorf,Solingen, Neuss, Bonn usw.! Es liegt alles nah beieinander und ist somit leicht und bequem zu erreichen. YOUPOD: Bemerkst du bei deinen Auftritten in unterschiedlichen Städten Deutschlands auch einen anderen Humor des Publikums? Chris: Ja, schon. In einer Stadt treffe ich gar nicht den Nerv und stürze dort grundsätzlich ab. Welche das ist, möchte ich aber nicht sagen. Es ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich, ich freue mich aber auf jeden Auftritt, egal wo ich bin. YOUPOD: Wie reagierst du, wenn das Publikum überhaupt nicht lacht? Chris: Es kommt auf die Situation an. Meistens thematisiere ich es und fange an mit dem Publikum zu interagieren. Man muss da cool bleiben und weiterhin alles geben, dann wird das schon! YOUPOD: Wann hat man es als Comedian deiner Meining nach geschafft? Chris: Jeder hat seine eigenen Ziele, das kann man nicht verallgemeinern. Der Eine ist zufrieden, wenn er damit seine Brötchen verdienen kann und der Andere möchte unbedingt bekannt werden. Für den zählen dann Fernsehauftritte und Solo-Abende vor mindesten 5000 Leuten.Ich habe es für mich geschafft, wenn ich mir einen gewissen Lebensstandard aufbauen und diesen halten kann. YOUPOD: Erst kürzlich hast du den RTL Comedy-Grand-Prix gewonnen und wirst 2013 mit Cindy aus Marzahn auf Tour gehen - wie gehst du mit all dem neuen Trubel um deine Person um? Chris: Ich genieße jede Form von Aufmerksamkeit im Moment, ruhe mich aber auch nicht aus. Ich arbeite sehr hart an meinem Soloprogramm, um den Erwartungen meiner Fans gerecht werden. YOUPOD: Du warst des öfteren beim Düsseldorfer Comedy-Slam zu sehen. Wirst du noch einmal in die Stadt kommen? Chris: Ja, ich komme wieder! Ich werde in Zukunft öfter in Düsseldorf spielen aber ob auch beim Düsseldorfer Comedy Slam, das weis ich nicht! YOUPOD: Dein Tipp für Neulinge in der Comedy-Szene? Chris: Auftreten, auftreten, auftreten! Nur durch die Erfahrungen auf der Bühne wird man besser! Texte nur vor dem Spiegel zu üben ist falsch in meinen Augen. Das allerwichtigste ist aber: HABT SPAß!!!