Keine Sonne, dafür aber viel Spaß mit nur wenigen Abstrichen gab es am beim Open Source Festival am Samstag. Viele internationale Künstler gaben sich auf der Galopprennbahn die Klinke in die Hand und rockten die Menge.
Schon zum achten Mal fand in Düsseldorf das Open Source Festival statt. Ein Festival, das für Musikkenner zu einer festen Institution geworden ist. Wo kann man sonst Acts wie vergangenes Jahr Beirut oder dieses Jahr Dinosaur Jr. in Deutschland live erleben? Und das Festival hatte dieses Jahr noch mehr zu bieten - wie das Eigengewächs PDR. Die Düsseldorfer Newcomer haben vor drei Jahren auf der Young Talent Stage gespielt und durften dieses Jahr die Mainstage eröffnen. Doch dazu später mehr.
Drei unterschiedliche Bühnen
Zunächst einmal etwas zu der Location des Open Source Festivals, die ist nämlich eine ganz besondere. Die Galopprennbahn in Grafenberg, wo sonst die Jockeys die Pferde über die schwierigste Rennbahn Deutschlands peitschen, peitschten am Samstag Bands auf drei Bühnen die Musikfans an. Dies Bands hätten unterschiedlicher nicht sein können. Auf der Young Talent Stage, auf der die Musiker in einem Baucontainer performten, gab es verschiedene Musikrichtungen. Den Anfang machten SAR eine Hip-Hop-Gruppe, die dem eher jüngeren Publikum mächtig einheizte. Wenig später spielte dort ein junger Singer-Songwriter, Leonard London, der mit seiner Gitarre das Publikum verzauberte. Eine weitere Bühne war die Carhartt Stage, hier gab es vor allem elektronische Sounds, wie von Ben & Turntablejazz oder die Sängerin Dena. Eine interessante Kombo gab es dort aber auch zu betrachten, die Bung'o and Bird. Ein Zusammenschluss aus deutschen und kenianischen Musikern, die die Volkslieder von Kenia mit elektronischem Sound unterlegten.
Düsseldorfer Eigengewächs
Besonders stolz war Veranstalter Philipp Maiburger auf die Band PDR. Die Düsseldorfer spielten vor drei Jahren auf der Young Talent Stage und durften in diesem Jahr die Main Stage eröffnen. Die vier Musiker begeisterten die von der Musik angelockten Festivalbesucher, mit einer Spielfreude und tanzbaren Songs. Somit war der Anfang auf der Main Stage schon mal gut und machte Geschmack auf die weiteren Topacts wie FM Belfast und Dinosaur Jr. FM Belfast brachte die Menge richtig zum Toben. Die Gruppe animierte das Publikum und band es in ihrer Darbietung ein. Auch wenn der Sänger wie in Trance auf der Bühne tanzte und die hohen Töne, eher an Katzengejaule erinnerten, waren FM Belfast eine abwechslungsreiche Band auf der Main Stage. Enttäuschend war hingegen der Auftritt von Mos Def feat. Robert Glasper. Dieses Experiment, das Hip-Hop und Jazz vereinen soll, begann zwar pünktlich, aber ohne Mos Def. Stattdessen gab es eine Free-Jazz-Darbietung, die viele Besucher verschreckte. Sie verließen die Main Stage in Richtung Bierstand oder anderer Bühnen. Doch das Festival war trotzdem gelungen. Denn am Abend folgte das Konzert, auf das so viele hingefiebert hatten: das der Amerikaner Dinosaur JR.
Technische Probleme
Doch bevor es mit dem Headliner losgehen sollte, gabe es Schwierigkeiten. Die Musik fing an, die Musikfans fingen an zu tanzen, doch auf einmal hörte J Masics auf zu spielen. Es gab Probleme mit der Gitarre des Frontmanns, die er selber mit seinem Roadie behob. Das führte allerdings zu einer 15-minütigen Unterbrechung, in der der Gitarrist Lou Barlow und der Drummer Murph instrumentale Versionen der Lieder spielten. Nach dem alle Probleme behoben waren, gaben die Rocker ihr Bestes und begeisterten das Publikum.
Die Party geht weiter
Wer nach den anstrengenden Stunden auf der Galopprennbahn in Grafenberg noch fit war und gerade gehen konnte, für den ging es im Stahlwerk weiter. Denn die Party war noch lange nicht zu Ende. Im Stahlwerk ging es mit weiteren DJs und Bands weiter, die die Festivalbesucher zum Tanzen brachten. Auch dort wurde bis in die frühen Morgenstunden zu Musik von Kreidler oder Modeselektor getanzt.
Alles in allem war es ein gelungenes Festival. Selten kann man auf einem Fleck so viele unterschiedliche Menschen zusammen bringen, die unterschiedlichen Alters sind. Es gab die 18-jährigen Hipster und den 40-jährigen Musikfan, der in den 80ern zu Dinosaur Jr. gefeiert hat. Einzige Negativpunkte waren der Auftritt von Mos Def und die überteuerten Imbisspreise (6 Euro für Currywurst mit Pommes).
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