Mein Recht
Sexuelle Gewalt und Missbrauch
15.07.2013
Sexuelle Gewalt äußert sich in vielfältigen Formen. Sie beginnt bei sexuellen Anspielungen mit Worten, geht über scheinbar unbeabsichtigte, sexualisierte Berührungen bis zum körperlichen, sexuellen Kontakt.
Auch pornografisches Material zu zeigen, gehört dazu. Übergriffe begehen nicht nur Erwachsene, sondern auch Jugendliche.
Sexuell übergriffige Handlungen geschehen meist nicht spontan. Die Täter und Täterinnen suchen bewusst Orte auf und ihre Opfer aus. Dabei wählen sie eher Mädchen und Jungen aus, die wenig Widerstand leisten und bei denen sie sich einer Geheimhaltung sicher sein können.
Viel häufiger als durch einen Fremdtäter oder eine Fremdtäterin geschieht sexueller Missbrauch im sozialen Nahbereich, in der Familie, durch Freunde, Bekannte, nahe Bezugspersonen. Das bereits bestehende vertraute Verhältnis erleichtert es dem Täter, die sexuell übergriffigen Handlungen vorzubereiten, durchzuführen und zu verschleiern.
Wie kann man sich als Jugendlicher schützen?
Wichtig ist, zu sich und seinem Körper zu stehen, zu wissen, wo die eigenen Grenzen sind, welche Berührungen man mag und von wem. Wichtig ist auch, die eigenen Grenzen deutlich nach außen zu signalisieren. Das geht durch ein klares, lautes Nein und/oder auch durch klare, körperliche Signale, die der andere erkennen kann.
Das ungute Bauchgefühl, das man verspürt, wenn man zur Geheimhaltung gezwungen wird, sollte man ernst und zum Anlass nehmen, darüber zu reden und sich Hilfe zu holen. Für das, was passiert, trägt man keine Schuld und Verantwortung. Die übergriffige Person hat die körperliche Selbstbestimmung des Opfers absichtlich überschritten. Strategisches und geplantes Vorgehen machen es dem Opfer schwer, diesen Vorgang als solchen zu erkennen, sich abzugrenzen und sich nicht mitverantwortlich zu fühlen.
Deshalb:
Beim Ausgehen: Pass' auf dein Getränk auf! Gern werden K.-o.-Tropfen ins Getränk gegeben, so dass das Opfer das Bewusstsein verliert und es sich später nicht mehr erinnern kann, was in den letzten Stunden passiert ist.
Gehe nicht alleine nach Hause, sondern schließe dich deinen Freunden an oder lasse dich abholen.
Schütze dich im Netz und sei eher misstrauisch, wenn dich jemand anspricht. Gebe keine persönlichen Daten heraus. Wende dich an den Administrator, wenn jemand dich beleidigt oder anmacht.
Mehr zum Thema lest ihr unter www.power-child.de. Außerdem könnt ihr mit anderen Jugendlichen eure Erfahrungen unter www.neinheisstnein.de austauschen. Einmal im Monat bietet Power Child e. V. einen Chat zu unterschiedlichen Themen an.
Kontakt: info(at)power-child.de.
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