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Lara in Argentinien: Offene Menschen

15.08.2013

  • DSC01015.jpg - Lara in Argentinien: Offene Menschen - Lara

Youpod-Autorin Lara macht einen Austausch mit einer argentinischen Schule. Hier schreibt sie von ihren Erlebnissen. Dieses Mal erzählt sie von dem Zusammenleben in dem Land: Essensrechnungen werden geteilt, Lehrer umarmt und Fremde offen aufgenommen. So, nachdem ich bis jetzt vor allem kritisch auf Argentinien geschaut habe, möchte ich anfangen, die positiven Eigenschaften des Landes und seiner Bevölkerung zu schildern. Argentinien ist ein unheimlich offenes Land und auch sein Volk ist unglaublich offen. Dieser Fakt ist der Grund, warum ich mich hier so unglaublich wohl fühle. Interesse an Fremden Ich war beispielsweise mit einer Freundin, die ebenfalls aus Deutschland ist und den Austausch macht, bei Teaconnection. Das ist eine Café-Kette, die ähnlich wie Starbucks ist, ihren Fokus allerdings auf Tee legt. Wir wurden von der Kellnerin direkt gefragt, woher wir seien, wie wir hier untergekommen sind und was wir machen. Ein anderes Mal hat eine ältere Dame gefragt, ob wir ihr über die Straße helfen könnten, und uns dann erzählt, dass sie gerade vom Sport komme. Aber nicht nur zu Fremden haben die Argentinier ein anderes Verhältnis als wir Deutschen, sondern auch zu Freunden und Lehrern. Freunde werden alle zwei Minuten als Idiot oder als Dicker bezeichnet. Diese Bezeichnungen sind jedoch keine Beleidigungen, sondern liebevoll gemeinte Ausdrücke. Wenn man zusammen ausgeht, bezahlt nicht jeder das, was er gegessen oder getrunken hat, sondern es wird alles zusammengerechnet und dann durch die Anzahl an Personen geteilt. Umgang in der Schule Das Verhältnis zu Lehrern ist ein ganz besonderes. Nach den Ferien werden die meisten Lehrer an der Schule meiner Austauschschülerin erst einmal umarmt und mit einem Küsschen begrüßt. Alle Lehrer werden geduzt und beim Vornamen oder gar beim Spitznamen genannt. Und mit einem Lehrer spaßeshalber zu flirten ist auch kein Tabu. In den Ferien schreiben einige Schüler ihren Lehrern sogar Urlaubsgrüße per Mail. So wirkt es weniger, als seien die Lehrer Autoritätspersonen, sondern viel mehr, als seien sie Freunde. Diese Offenheit mag mit der Geschichte des Landes zusammenhängen: Argentinien ist ein Land der Immigration. Schon 1889 hat Argentinien verfolgte Juden offen aufgenommen. Meine Gastmutter hat es treffend ausgedrückt: "Es gibt in diesem Land vieles, das mir nicht gefällt: die Korruption, die Armut, die dreckigen Straßen. Aber das Land hat eine Besonderheit, die alle andere in den Hintergrund rückt: Es nimmt einen auf, so wie man ist."

von larasofiaa

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