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Wenn die Schule zur Qualitätsanalyse muss …

07.10.2013

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Nicht wundern, wenn der Unterricht auf einmal Spaß macht und die Schule schöner aussieht. Dann könnten Qualitätsprüfer unterwegs sein. Lara erzählt von ihren Erfahrungen an einem Düsseldorfer Gymnasium. Vor etwa zwei Wochen haben wir, alle Schüler eines Düsseldorfer Gymnasiums, ein Informationsblatt erhalten, über das uns mitgeteilt wurde, dass unsere Schule für die QA – die Qualitätsanalyse – ausgesucht wurde. Aber was ist das eigentlich? Eine Antwort habe ich auf der Internetseite der Bezirksregierung gefunden: "Aufgabe der Qualitätsanalyse ist es, über ein standardisiertes Verfahren die Qualität der Schul- und Unterrichtsentwicklung landesweit zu erfassen und den Schulen eine konkrete Rückmeldung über ihre pädagogische Arbeit zu geben." Diese Information klingt zunächst sehr vielversprechend. In fast jeder Schule gibt es zumindest das ein oder andere, das man besser machen könnte. Auch zu wissen, wie gut die eigene Schule im Vergleich zu anderen ist, reizt ein wenig. Aber inwiefern und vor allem wie ist es möglich, in so kurzer Zeit herauszufinden, welche Qualität der Unterricht hat und welches Niveau die Schule? Über mehrere Tage verteilt laufen in den kommenden Tagen und Wochen mindestens zwei Qualitätsprüfer durch unsere Schule. Sie sollen sich in den Unterricht setzen und die Mitarbeit der Schüler und die Methoden der Lehrer analysieren. Theoretisch eine gute Idee. Aber ist es nicht eher eine Utopie, nach einer angekündigten Qualitätsanalyse das wahre Gesicht einer Schule kennenzulernen? So bekommen die Prüfer bestimmt keinen unverstellten Unterricht zu sehen und können sich kein objektives Bild über die Lehreinrichtung verschaffen. Das zeigen auch schon die Kommentare einiger unserer Lehrer: "Wundert euch nicht, wenn bald einige Lehrer, die noch nie Gruppenarbeit mit euch gemacht haben, demnächst mit ganz neuen Unterrichtsmethoden lehren." Und als Schüler wundert man sich schon, wenn man einen Lehrer um ein Gespräch bittet und als Antwort Folgendes erhält: "Lass uns damit warten, bis diese QA vorbei ist." Unsere Schule versucht, sich von ihrer besten Seite zu präsentieren. Das, was die Qualitätsprüfer zu sehen bekommen, entspricht also nicht unbedingt dem Alltäglichen! Es scheint ganz normal, dass man sich gut präsentieren möchte. Aber wenn man als Schüler in die Schule kommt, sich wundert, seit wann es so ein schönes, helles und klares Licht im Korridor gibt, und sich dann daran erinnert, dass genau an diesem Tag die Qualitätsanalyse beginnt, fühlt man sich doch wie im falschen Film. Ich bin gespannt, was die Qualitätsprüfer sehen und wie sie unsere Schule beurteilen, denn schließlich ist unsere Schule ja auch nicht die erste und einzige Schule, die die Prüfer näher untersuchen. Ein wenig müssten sie das Spielchen mit dem "Sich-schön-Präsentieren" kennen.

von larasofiaa

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