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Ein Weltverbesserer auf der Bühne des New Fall Festivals

04.11.2013

Am Samstagabend stand Billy Bragg auf der Bühne des Düsseldorfer Festivals. Neben seinen musikalischen Künsten vertrat er auch seine politische Meinung. Billy Bragg macht seit 30 Jahren Musik und häufig wird er als Protestsänger bezeichnet. Er äußert seinen Protest gegen den Irak-Krieg, die britische Monarchie oder unterstützt die gleichgeschlechtliche Ehe. Seine Meinung versteckt der Brite nicht, er äußert sie bei Demonstrationen, in seinen Lieder oder ganz unverblümt bei seinen Konzerten. Wie beim Samstagskonzert des New Fall Festivals im Robert-Schumann-Saal. Der grauhaarige 56-jährige Musiker betritt mit seiner Band die Bühne und spielt die ersten Lieder unkommentiert vor dem größtenteils älteren Publikum. Als er dann seine wohlausgesuchten Worte an die Musikfans richtet, erzählt er, dass er Tee trinkt, den ihm Morrissey empfohlen hat. Die Menge lacht und klatscht Beifall. Starke Botschaften Billy Bragg ist ein Profi, er weiß wann er welche Worte an seine Zuhörer richtet. Nachdem er seine Band in die Pause schickt, spielt er alleine mit seiner Gitarre alte und neue Lieder. Doch nun erzählt er viel zu seinen Songs, vor seinem Lied "Sexuality" erklärt er, warum für ihn die gleichgeschlechtliche Ehe richtig ist. Es zu erklären ist gut, doch tut Billy Bragg es auf eine Art und Weise, die einen stutzen lässt. Er macht es mit dem berühmten Fingerzeig, wer nicht seiner Meinung ist, liegt falsch. Das Publikum lacht und klatscht, als er über seine Gegner einen Witz macht. Danach hört man genauer hin, was Billy Bragg erzählt und auf einmal hat man das Gefühl, bei einer politischen Kundgebung zu sein. Keine Frage, Billy Bragg ist ein guter Musiker und Entertainer, doch sollte ein Künstler seine politische Meinung auf einem Konzert nicht so darstellen, wie er es getan hat. Am Ende des Abends hinterlässt Billy Bragg ein zweigespaltenes Bild von seinem Konzert. Auf der einen Seite ist der Zuhörer von seiner ausdrucksstarken und charismatischen Darbietung begeistert, auf der anderen Seite ist seine starke Meinungsäußerung ein Makel in dem sonst schönen Konzertabend.

von Stella.Kluge

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