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Das verdächtige Saxophon in Düsseldorf

14.01.2014

Seit dem 6. Januar kann die Ausstellung "Das verdächtige Saxophon" in der Tonhalle besichtigt werden. Thema der Sammlung sind Musiker, Komponisten, die während der Zeit der Nationalsozialisten flohen oder vertrieben worden. Neben der bekannten Ausstellung "Entartete Kunst", die 1937 in München gezeigt wurde, gab es auch eine Ausstellung die sich mit dem musikalischen Aspekt der Gesellschaft beschäftigte: "Entartete Musik" hieß die Sammlung während der Reichsmusiktage, die 1938 in Düsseldorf stattfanden. Albrecht Dümling, Musikwissenschaftler aus Berlin, rekonstruierte die Ausstellung 1988 mit Hilfe des Intendanten der Düsseldorfer Tonhalle und stellte diese auch in Düsseldorf aus. Im Laufe der Jahre ist die Sammlung durch die Welt gereist. Neben den USA war sie auch in Südafrika, wo sie immer noch ein aktuelles Thema darstellt. Ausstellung wieder in Düsseldorf Momentan ist die Ausstellung wieder in Düsseldorf zu Gast und bietet den Besuchern fundierte und interessante Aspekte zum Thema entartete Musik an. Neben Bezügen auf 1938 bietet sie auch kommentierte Entwicklungen der NS-Zeit an. So wird die Sammlung von 1938 nur als Ausgangspunkt für die aktuelle Ausstellung genommen. Sie thematisiert in acht Kapiteln die Entstehung der Nazi-Ideologie - in Bezug auf die Musik, die verfolgten Musiker und was aus ihnen nach der Flucht oder nach dem Krieg geworden ist. Die Führung wird ohne Originalexponate ausgestellt, lediglich an zwei Stellen wird crossmedial gearbeitet. An kleinen Bildschirmen können sich die Besucher Musik von zum Beispiel "Johnny spielt auf" anhören und Konzertmitschnitte aus den 1930er Jahren anschauen. Die beiden Führungsbegleiter, referierten über verfolgte Musiker, die später die Musikwelt maßgeblich beeinflussten, als Beispiel seien hier Friedrich Holländer oder Kurt Weill genannt, die die Filmmusik und das Musical beeinflussten. Was ist aus den Musikern geworden? Ausstellungsbesucherin Jessica dazu: "Es ist interessant zu sehen, was aus den Musikern geworden ist, die fliehen mussten. Da fragt man sich, welche Entwicklung die Musik und die Schaffenden gemacht hätten, wenn sie in Deutschland geblieben wären." Diese Sammlung bietet einen Überblick über ein Thema, welches in der deutschen Gesellschaft gar nicht so bekannt ist. "Vor allem verbindet man Musik nicht mit Verfolgung oder Verbot. Musik ist etwas Positives und ruft gute Gefühle hervor", sagt Besucher Tobias über die Wichtigkeit dieser Ausstellung. Tote Hosen spielten entartete Musik Neben der Ausstellung gab es bereits im September 2013 mehrere Konzerte der Toten Hosen, die an diesen Abenden Stücke von den Musikern gespielt haben, die während der NS-Zeit verfolgt und verboten wurden.
Besuchen kann man die Ausstellung noch bis zum 23. Januar mit einem gültigen Konzertticket während der Veranstaltung in der Tonhalle oder an folgenden festen Terminen, zu denen Führungen angeboten werden:
Mittwoch, 15. Januar, 18 Uhr, Freitag, 17. Januar, 17 Uhr, Samstag, 18. Januar, 15 Uhr, Sonntag, 19. Januar, 14 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro.
Schulklassen können einen separaten Termin vereinbaren.

von Stella.Kluge

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