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WM-Wetten: Mathe hilft beim Weltmeister-Tippen

04.07.2014

Jetzt noch schnell auf die Finalspiele wetten? Wir haben uns Tipps bei einem Physiker und einem Statistiker geholt. Die sind sich sogar sicher, wer Weltmeister wird. Allerdings haben sie unterschiedliche Favoriten berechnet. Viele Fans gehen während der Weltmeisterschaft ins Wettbüro und tippen fleißig. Ihr Fußballsachverstand soll Weltmeister, Siege und Torschützen voraussagen und das Wettglück beeinflussen, sagt der Physiker Metin Tolan. "Nach der Verletzung von Marco Reus vor der WM, sind die Wettquoten in den Keller gerutscht", erinnert sich Tolan von der Technischen Universität Dortmund. Alle denken, dass so ein Spieler, die WM beeinflussen werde. Bereits 2010 war das laut Tolan zu sehen, als der Kapitän Michael Ballack nicht mitwirken konnte und die deutsche Mannschaft trotzdem ein gutes Turnier spielte. Das Tippen begeistert viele Leute. So sieht es auch der Statistiker Bernd Giezek. "Viele haben einen so genannten Zockertrieb. Der Vorteil beim Tippen ist, dass man in der Gemeinschaft, in der Firma zum Beispiel, tippt und sich anschließend auch noch austauschen kann", sagt Giezek, Mathematiker bei der International School of Management. Favoriten sind keine guten Tipps Einfach auf die Favoriten zu setzen, sei allerdings kein guter Tipp. Das hat man bei dieser WM gesehen, als die klassischen Fußballnationen wie Spanien, Italien und England frühzeitig ausgeschieden sind. Giezek sieht die Favoriten eher auf dem Kontinent, auf dem die WM stattfindet. "Der Gastgeber ist natürlich ein Favorit. Aber die südamerikanischen Länder sind generell im Vorteil, vor allem Argentinien", sagt Giezek. Er bezeichnet das als Heimbonus. Das sei auch ein Grund für das Vordringen von Costa Rica bis ins Viertelfinale. Giezek schaut auf typische Dinge, um seinen Favoriten zu bestimmen. Dazu gehört der Marktwert der Mannschaft. Deswegen seien auch die Belgier weit oben. Aber auch die Weltrangliste ist ein Faktor für die Bestimmung eines Favoriten. Sowohl Giezek als auch Tolan schauen für ihre Berechnungen auf die Spiele der einzelnen Mannschaften vor der WM. Unentschieden als Geheimtipp Die Tipper wollen nicht nur den Weltmeister richtig tippen, sondern am liebsten auch die genauen Ergebnisse. Wie das geht, weiß Giezek: "In der Vorrunde ist Unentschieden kein guter Tipp, da sollte man immer auf einen Sieg tippen. Der Klassiker ist ein 2:1. Aber in der Finalrunde sollte man immer Unentschieden tippen. Das ist der Geheimtipp." Tatsächlich sieht man es an den Achtelfinalspielen der laufenden WM: In fünf von acht Spielen gab es in der Verlängerung oder erst im Elfmeterschießen eine Entscheidung. Also hat man mit einem Unentschieden immer gute Karten. Auch im weiteren Turnierverlauf ist es laut Giezek von Vorteil, auf Unentschieden zu setzen. Es ist die torreichste WM seit Jahren, was die Vorrunde angeht. Doch das sieht ab den Finalrunden ganz anders aus. "Der Trend geht zu weniger Toren in der Finalrunde. Deswegen ist beim Tippen immer ein Remis denkbar", so Giezek. Er hat noch weitere Tipps fürs Wetten ab dem Viertelfinale: "Man sollte mehr als ein Spiel tippen, da sich die Quoten multiplizieren. Bei Spielen, wo es keinen klaren Favoriten gibt, immer auf Unentschieden setzen." Laut Giezek, ist Brasilien im Viertelfinale gegen Kolumbien kein klarer Favorit. Da die Quote zu niedrig ist. Zwei Experten - zwei Weltmeister Für Tolan und Giezek ist es klar, wer Weltmeister wird. Allerdings haben sie verschiedene Nationen im Kopf. Der Physiker Tolan hat die Weltmeisterschaft 100.000 Mal simuliert und glaubt mit 20,3 Prozent an einen Sieg der Deutschen. "Die Berechnung erfolgte nach den Qualifikationsspielen und den dabei erzielten Treffern", erklärt Tolan. Das Ergebnis der ersten Berechnung könne man als Zufall abtun. Wenn man aber 100.000 Mal durchrechnet und dann immer noch Deutschland oben steht, müsse da etwas dran sein. Auch die Chancen Brasiliens auf den Titel hat Tolan berechnet. Da das Land als Gastgeber kein Qualifikationsspiel hatte, rechnete er hier anders. "Beim Gastgeber schaue ich mir die letzten Pflichtspiele genau an und normalerweise ist es ja dann der Confed-Cup, bei dem der Gastgeber auch automatisch mitspielt", sagt Tolan. Eine Favoritenrolle nimmt Brasilien aber nicht ein. In einem möglichen Halbfinale von Deutschland gegen Brasilien, habe Deutschland gute Chancen. "Die Brasilianer haben als Gastgeber natürlich eine hohe Erwartungshaltung", so Tolan. Ganz anders sieht es der Statistiker Giezek, der die südamerikanischen Nationen zu den großen Favoriten zählt. "Deutschland wird im Halbfinale gegen Brasilien verlieren. Aber Weltmeister wird Brasilien trotzdem nicht. Da noch nie ein Confed-Cup-Gewinner ein Jahr später auch die WM gewinnen konnte", sagt Giezek. WM 2014 in Brasilien - das große Special
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von ZeevR.

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