Aus Müll wird mehr: Die Montessori-Schüler aus Flingern haben in der Projektwoche aus alten Shampooflaschen Täschchen und aus Milchverpackungen Vogelfutterhäuschen gebastelt. Der neue Trend heißt Upcycling. Und die Ergebnisse sind fantasievoll.
Wo früher Milch drin war, daraus picken Vögel bald Körner. Nils hat in ein leeres Tetrapack Löcher geschnitten. Das Dach ist mit Zweigen verziert. Die Wände malte er bunt an. In wenigen Tagen ist ein Futterhäuschen für die kalten Wintertage entstanden.
Nils bastelte diese Woche viel mit den anderen Jungen und Mädchen einer fünften und sechsten Klasse der Montessori-Sekundarschule in Flingern. Sie hatten eine Projektwoche, in der der Caritas-Verband "Upcycling" anbot. Was das ist, weiß Nils jetzt ganz genau: "Ich habe gelernt, aus Müll wertvolle Dinge herzustellen", erklärt er.
Aus Müll wird mehr
Müll ist das Schlagwort. "Die Schüler dachten bestimmt, wir wären von der Müllabfuhr", sagt Sandra Buchhorn von der Caritas scherzend. Sie brachte nicht nur kreative Ideen, sondern auch säckeweise Material mit in die Schule. Die Schüler selbst haben auch gesammelt: Milchverpackungen, Korken, Shampooflaschen.
Jauna hat direkt zwei Shampooflaschen zerschnibbelt. Mit Druckknöpfen sind daraus kleine Taschen entstanden. "Die wollte ich machen, weil sie so süß sind", erklärt sie. "Und sie sind nützlich. Ich verwende sie als Portemonnaies." Auch mit Kork hat die Schülerin gearbeitet. Einen Hund hat sie auf einen Korken gemalt und einen Schlüsselanhänger gemacht. Andere Schüler haben sie mit Heißklebepistolen zu Herzen aneinandergeklebt.
Von Herzen und Fantasie
Diese Herzen haben sie auf Fotos gesehen, die Buchhorn und ihre Kollegin Marita Langenhorst mitgebracht haben. "Wir haben Ideen gezeigt, die Schüler haben sie aufgenommen und abgeändert", sagt Langenhorst. So entstanden später auch Drachen aus Korken. Die Jugendlichen hätten Fantasie entwickelt.
Das Basteln machte ihnen Spaß: kreativ sein, etwas Individuelles entwerfen und dabei noch die Umwelt schonen, weil weniger Müll weggeworfen wird. So schnell können die Zehn- bis Zwölfjährigen lernen, was der schwierige Begriff "Nachhaltigkeit" bedeutet. Diese Idee möchten sie aus der Projektwoche mitnehmen. Für Nils ist bereits klar: "Ich hänge das Futterhäuschen auf unserem Balkon auf. Und zuhause mache ich weiter Upcycling. Ich will aus Korken Menschen zum Spielen und Hinstellen basteln."
Wer Upcycling sehen und machen möchte, kann am Freitag das Caritas-Kaufhaus Wertvoll an der Völklinger Straße besuchen. Es lädt von 9.30 bis 18 Uhr zum Upcycling-Weihnachtsmarkt ein. Die Montessori-Schüler kommen auch vorbei. Am Samstag haben sie dann in der Schule Tag der offenen Tür. Dort zeigen sie die Ergebnisse ihrer Projektwoche. Die Caritas bietet einen Upcycling-Wokrshop an.
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