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Geheim und kreativ: Comenius-Schüler lernen Schrift neu

18.12.2014

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  • DSC00278_HHInstitut_Sauer.jpg - Geheim und kreativ: Comenius-Schüler lernen Schrift neu - Inge Sauer/Heinrich-Heine-Institut

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  • Sie arbeiteten sehr konzentriert und hatten mit den verschiedenen Schriften viel
    Spaß - hier mit der Sütterlinschrift, die sie als Geheimschrift verwendeten.
    Inge Sauer/Heinrich-Heine-Institut

    Sie arbeiteten sehr konzentriert und hatten mit den verschiedenen Schriften viel Spaß - hier mit der Sütterlinschrift, die sie als Geheimschrift verwendeten. Inge Sauer/Heinrich-Heine-Institut

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Geheimschrift, Bilder und Firmenlogos. Was Schrift alles kann, lernten 160 Schüler des Comenius-Gymnasiums bei einem Projekt mit dem Heinrich-Heine-Institut. Die Begeisterung der Jugendlichen war so groß, dass sie nachher ganz besondere Dankeskarten schrieben. Bei ihrer nächsten Klassenarbeit wird Laura ganz besonders auf eine schöne Schrift achten. Die Schülerin vom Comenius-Gymnasium hat sich in den vergangenen Monaten viel mit Buchstaben beschäftigt. Sie und 160 andere Schüler der sechsten bis zehnten Klassen machten seit August beim Projekt "Schriftbilder lesen und gestalten" mit dem Heinrich-Heine-Institut mit. Schrift überall Laura hatte in der Grundschule schon immer die Note eins in Schrift und sie findet, ihre Schrift sei jetzt noch besser geworden. "Nach dem Projekt achte ich aber noch mal mehr darauf", sagt die Elfjährige. Die Schüler lernten, ihre Lieblingsgedichte in der gotischen Frakturschrift mit Feder und Tusche zu schreiben. Sie zogen durch die Stadt und fotografierten Schriftzüge. Damit gestalteten die Plakate zu Aussagen wie kreativ, auffallend oder sachlich. Sie machten aus den ersten Buchstaben von Texten kunstvolle Bilder wie in mittelalterlichen Büchern. Aus Buchstaben ihres Namens entstanden Firmenlogos, die nun die Klassenräume schmücken. Alte Geheimschrift gelernt Lauras Freundin Chiara hatte besonders Spaß an der Sütterlinschrift, die 1911 entwickelt wurde, heute aber für die meisten unlesbar ist. "Wir können sie jetzt lesen und schreiben", sagt Chiara. "Wir schrieben uns kleine Botschaften und verwendeten sie als Geheimschrift." Das gefiel auch Mara gut. Sie geht in die gleiche Klasse. "Es ist toll, so schreiben zu können wie früher", sagt sie, "und alte Schrift leichter entziffern zu können." Ihr ist ordentliches Schreiben nun viel mehr wert. "Wenn man im Mittelalter falsch geschrieben hat, ging das nicht mehr so einfach weg", sagt sie. Neues Papier sei unglaublich teuer gewesen. Sie schätzt das, was sie nun schreibt, viel mehr. Interesse der Schüler riesig Solch große Begeisterung überraschte das Heine-Institut und die Grafikerin, die das Projekt begleitete. "Die jungen Schüler wussten unheimlich viel von alter Schrift", sagt Elise Langer vom Institut. "Die Sechstklässler wussten sogar mehr als die Älteren." Die Grafikerin Inge Sauer freut sich, dass den Schülern das Verlangsamen so gefiel. "Sich lange und langsam mit Schrift zu beschäftigen, hat etwas Meditatives", sagt sie. "Die Schüler schrieben konzentriert und schön." Sie machten sich bewusst, was Schrift ausdrücken will. Inhaltlich und von ihrer Form her. Mehr Gedanken über Schrift Dabei half der Fotospaziergang, bei dem die Schüler die gefundenen Schriftzüge den passenden Botschaften zuordnen mussten. Grafikerin Sauer gibt ein Beispiel: "Den Coca-Cola-Schriftzug gibt es seit 130 Jahren. Er wurde nie verändert, ist allen bekannt, wir denken aber nie über ihn nach." Die Schüler schreiben also nach dem Projekt nicht nur besser. Sie machen sich auch Gedanken über Schrift, Bilder, Bedeutung und Kunst. Dass sie das tatsächlich tun, wissen Sauer und Langer ganz genau. Sie erhielten bunte Dankeskarten – die alle in Süttlerin unterschrieben waren.

von jt

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