Wo shoppt man in Düssedorf am besten? Ich probiere es aus. Zwischen Klimbim und Krimskrams verliere ich mich in den extravaganten und individuellen Läden auf der Nordstraße.
Die Nordstraße befindet sich im Düsseldorfer Stadtteil Pempelfort. Die Nordstraße würde ich nicht als typische Shoppingstraße bezeichnen. Sie hat ihren ganz eigenen Charme und die großen Modeketten sucht man hier vergeblich. Es ist hier alles etwas gediegener und dennoch sind hier viele Menschen verschiedenen Alters anzutreffen.
Weniger Ketten, mehr kleine Läden
Ich spaziere die Nordstraße entlang und entdecke direkt den Schmuckladen Bijou Brigitte. Viele Läden, die einer großen Kette angehören wie dieser, werde ich jedoch nicht auf der Nordstraße finden. Was mir hier wieder auffällt sind die Apotheken und die Bäcker. Die Düsseldorfer haben anscheinend einen hohen Bedarf an Backwaren. An diesem Tag sitzen auch wieder hier und da Menschen an der Straße und genießen ihren Kaffee. Mir fällt ein süßer kleiner Eisladen mit rosa Tischen auf. "Dulce" heisst sie. Da ich ja gerade erst gekommen bin, gehe ich dran vorbei, aber ich merke mir die Bar für das nächste Mal.
Die Nordstraße ist geprägt von kleineren Läden. Ich entdecke hier Boutiquen und einzelne Läden, die ich bisher noch nicht gesehen hatte. Hier gibt es viele kleine Buchhandlungen, die keiner großen Kette angehören, und einladen zum Stöbern. Außerdem gibt es hier Bio-Läden, einen Bauernladen, der frische Ware verkauft. Der "Super Bio-Markt" bietet eine große Auswahl an Produkten. Da weiß man, was man hat. Wer ein Weinkenner ist, kann auch in das "Weindepot". Ich selber bin es nicht, aber der Wein hier ist sicher um einiges besser als im Supermarkt. Hier geht demzufolge auch Publikum gezielt hin.
Eisdielen für Pausen
Zwischendurch gibt es Eisdielen und genug Möglichkeiten, um eine kleine Pause einzulegen. Das finde ich immer sehr wichtig, denn es nimmt einem die Hektik. Wenn alle um einen herum durch die Straßen huschen, beschleicht mich das Gefühl, dass ich genauso hetzen sollte. Hier jedoch ist das vollkommen anders. Ich werde einfach gemütlicher. Wieso auch nicht?
Mir ist an der Nordstraße vor allen Dingen ein Laden besonders in Erinnerung geblieben: die Vintage-Fabrik. Wie der Name schon sagt, ist hier alles im Retrolook gehalten. Das ist ja jetzt total in. Ich persönlich mag diesen Stil auch sehr, wenn er nicht zu übertrieben ist, sondern wenn hier und da in der Deko eines Zimmers ein Akzent gesetzt wird. Und die Vintage-Fabrik bietet da reichlich Auswahl, genau einen solchen Akzent im trauten Heim zu setzen.
Süßer Vintage-Look
Der süßliche Duft im Laden ist sehr angenehm, nicht übertrieben. Im Gegenteil, ich genieße es mal richtig einzuatmen und ihn bewusst zu riechen. In diesem Laden ist viel Schnickschnack. Nett drapiert ist er auch eine Freude fürs Auge. Hier merkt man die Liebe für’s Detail: Auf einem alten Holztisch, sind Notizblöcke in verschiedenen Farben ausgestellt, auf dem abgewetzten, aber irgendwie stilvollen Sessel ein großes Kissen mit einem Muster der etwas anderen Art. Oder auch eine alte, stilvolle Uhr noch zum Aufziehen. Es macht einfach Spaß hier durchzuschlendern und sich fast wie ein kleiner Entdecker zu fühlen.
Wirklich viel gebrauchen kann ich von all den (auch nicht gerade günstigen Teilen) heute nicht. Manch ein Produkt, kommt mir auch völlig absurd vor: Ein großer brauner Behälter mit der dicken Aufschrift "Bohrsäure-Lösung" oder Tassen mit einem Insekt in Großaufnahme treffen eher weniger meinen Geschmack. Wodrauf ich aber stehe, sind die zahlreichen, fantasievollen Karten mit lustigen Sprüchen drauf, die coolen Schlüsselanhänger oder auch die Duftbeutel, die für einen einzigartigen Duft im Raum sorgen, wenn man sie ab und zu schüttelt.
Generell kann ich aber jedem, der sich auf der Nordstraße rumtreibt, empfehlen, mal in die Vintage-Fabrik reinzuschauen. Es ist einzigartig und individuell. Mal einfach anders.
Freakige Shirts
Ähnlich, wie die Vintage-Fabrik, lockt mich der Laden "Soul Goods“ mit der Auslage im Schaufenster. Hier gibt es freakige Shirts mit und ohne Düsseldorfbezug, Filztaschen und sicher noch vieles mehr. Leider war der Laden geschlossen, mitten am Tag, mitten in der Woche. Schade. Ich wäre gerne mal reingegangen.
Ich spaziere weiter auf der Nordstraße und nähere mich ohne es zu wissen schon langsam dem Ende. Mir fällt ein kleiner Laden namens "Nordstraßen-Flohmarkt" auf. Vielleicht ja noch ein Geheimtipp. Er scheint so exklusiv zu sein, dass man sogar extra klingeln muss, um hereingelassen zu werden. Ich betrete einen viel zu vollgestopften Laden, der nicht den Anschein macht, als sei es ein Laden, wo ein Kunde sein Geld lassen soll.
Enger Trödel
Hier ist es so eng, ich traue mich fast nicht zu bewegen. Ich drehe eine schnelle Runde. Der Laden ist so klein, dass ich in weniger als einer Minute wieder raus bin. Hier sammelt sich der ganze Kram, den meine Oma in ihren Schubläden hat. Von altem (Silber)-Besteck bis hin zum obligatorischen Ölbild des Hirschs mit riesigem Geweih auf einem Berg im Schwarzwald.
Wer sich für alte Dinge interessiert und vielleicht ein gutes Auge für ausgewählte Dinge hat, kann hier den ein oder anderen Schatz finden. Ich gehe aber mit einem beklemmenden Gefühl.
Stöbern und einkaufen
Generell kann ich sagen, dass die Nordstraße ein toller Ort ist, um hier und dort zu stöbern. Gezielt einkaufen, kann man hier jedoch auch. Es reihen sich Kosmetikstudios, Bäckereien, kleine Cafés und Boutiquen aneinander. Keine typische Shoppingmeile, aber einen Besuch wert.
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