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Luisen-Schüler machen Düsseldorf gerechter

26.02.2015

In der Schule kann es schon schwierig genug sein. Da können Schüler nicht auch noch Mobbing und Gewalt untereinander gebrauchen. Das finden Schüler der Realschule Luisenstraße und gründeten die Initiative "Gerechtigkeit für Düsseldorf". Und das offenbar erfolgreich: 70 Schüler machen bereits mit. Christopher und Okkan hatten genug. Genug von den älteren Schülern, die den Fünftklässlern in der Pause einfach den Ball wegnehmen. Genug von Beleidigungen und ungerechtem Handeln. Friedvoller und netter sollte der Umgang an ihrer Schule werden. Das nahmen die beiden im November 2013 selbst in die Hand. Ganz alleine und ohne Lehrer riefen die beiden "GfD – Gerechtigkeit für Düsseldorf" ins Leben. Einmischen und Hilfe suchen Gemeinsam zeigen sie ihren Mitschülern seitdem, dass soziales Engagement gut ist. Sie mischten sich ein, als ein schwarzer Sechstklässler beleidigt wurde und fragten: "Warum macht ihr das? Er ist ein Mensch – genauso wie wir." Als ein ehemaliger Schüler aktuellen Schülern an der Luisenstraße auflauerte und sie bedrohte, schalteten sie die Schulleiterin ein. Als ein Schüler das Gefühl hatte, eine Lehrerin nehme ihn nie dran, baten sie beide zum Gespräch. "Gerechtigkeit heißt auch, beide Parteien zu betrachten", sagt Amira, Achtklässlerin und Mitglied bei GfD. "Es ist meistens nicht so, dass einer Recht und der andere Unrecht hat. Das besprechen wir." Keine Angst vor schlechten Noten Angst vor schlechten Noten, wenn sie auf Probleme mit Lehrern aufmerksam machen, haben die Jugendlichen nicht. Angst, bei Schlägereien auch mal selbst etwas abzubekommen, haben sie aber schon. Das gibt Okkan zu, findet aber gleichzeitig: "Aber man kann doch nicht nur rumsitzen und nichts tun. Man muss sich trauen, etwas zu sagen und zu ändern." Das können Schüler manchmal besser als Lehrer. Sie sind nicht nur Vorbild für andere Schüler. Sie wissen manchmal auch besser, was sich Gleichaltrige bei Problemen wünschen. "Manche Lehrer geben den Tipp, Beschimpfungen zu ignorieren", sagt Christopher. "Das hilft aber nicht immer." Wenn Schüler mehr Rat benötigen, können sie zur GfD kommen. Besseres Schulklima Und das machen immer mehr Schüler. "Das Schulklima hat sich deutlich verbessert", sagt Amira. "Es gibt weniger Kabbeleien." Üzeyirs Freund hat weniger Mobbing und Streit beobachtet. Und Christopher sagt, Schüler von der sechsten bis achten Klasse hätten ihn angesprochen und gesagt, der Schulalltag sei besser. "Sie finden, GfD sei eine coole Idee", sagt er. "Viele möchten selbst mitmachen." Dass so viele Jugendliche auch Mitglied bei GfD werden möchten, ist das schönste Lob für die aktiven Schüler. Aus den zwei Gründern ist bereits eine Gruppe mit 70 Mitgliedern geworden. Und die benötigen sie auch. GfD plant einiges für 2015. "Wir werden in kleinen Gruppen durch die Klassen gehen", kündigt Pascal an. "Alle sollen uns kennenlernen." Andere gestalten Flyer und Buttons, um ihre Idee zu verbreiten – von der Luisenstraße zu allen anderen Schulen in Düsseldorf.

von jt

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