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Ausbildung geschafft: Junge Flüchtlinge feiern

18.06.2015

Ausbildung geschafft: Junge Flüchtlinge feiern

Sie sind vor Krieg, Diskriminierung und Armut geflohen. Jetzt bauen sich zehn junge Flüchtlinge ein neues Leben auf. Sie machten mit einem neuen Projekt eine Ausbildung. Da gratulieren selbst Ute Schäfer, NRW-Jugendministerin, und Miriam Koch, Flüchtlingsbeauftragte der Stadt. Doch noch ist nicht alles gut.

Die zehn jungen Männer (16 bis 21 Jahre) sind alleine geflüchtet. Sie leben ohne ihre Familien in Düsseldorf. Sie sind "unbegleitete Flüchtlinge". Sie sollten hier eine Zukunft bekommen. Eine Ausbildung ist dafür wichtig, aber nicht so einfach möglich. Ihr Aufenthaltsrecht ist nämlich eingeschränkt. Sie dürfen nicht arbeiten, während ihr Asylverfahren läuft.

Neues Projekt für junge Flüchtlinge

Deswegen haben sich vor zwei Jahren viele Einrichtungen zusammengetan:

Jugendberufshilfe, Jugendministerium, Schulministerium, Integrationsministerium, Stadt Düsseldorf, IHK, Albrecht-Dürer-Berufskolleg, Franz-Jürgens-Berufskolleg.

Sie haben ein Projekt erfunden, das jetzt erfolgreich seinen Abschluss feierte:

~ Alle Flüchtlinge verbesserten ihr Deutsch.
~ Alle machten einen Schulabschluss.
~ Neun schafften ihre Azubi-Abschlussprüfung. Einer geht in die  Nachprüfung.
~ Sie sind jetzt Fachkräfte für Gastronomie oder Metalltechnik.
~ Fünf haben eine Fachoberschulreife.
~ Sie lernten schwimmen und traten in Sportvereine ein.

Zwar dürfen nur acht arbeiten, aber sie hoffen, dass bald alle eine Arbeitserlaubnis haben.

"Wir wollen alle arbeiten, zeigen, was wir können", sagte Derick Ohene Boahene in einer Rede, die er mit Azubi-Kollege Safi Rahimi bei der Feier hielt.

Viel haben die Einrichtungen mit dem neuen Projekt geschafft, aber es muss noch viel getan werden. Das machte auch Miriam Koch, die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düsseldorf deutlich:

"Wir haben viele neue Unterbringungsplätze geschaffen, aber einige entsprechen nicht unseren Wohnstandards."

"Auch der unsichere Aufenthaltsstatus ist ein Problem. Asylverfahren dauern zu lange. Deutschland braucht ein neues Einwanderungsgesetz. Die EU muss ihre Werte überdenken. Das Dublin-Verfahren[, nach dem ein Flüchtling in dem Land Asyl beantragen muss, das er zuerst betreten hat,] muss abgeschafft werden."

Ausbildungsprojekt wird ausgeweitet

Zumindest von dem neuen Ausbildungsprojekt für junge Flüchtlinge gibt es gute Nachrichten: Es geht weiter. Dann sogar mit einem neuen Ausbildungsgang am Elly-Heuss-Knapp-Berufskolleg: Sozialassistentin oder Sozialassistent. Finanziell helfen die Paul-und-Mia-Herzog-Stiftung und die Kultur- und Sozialstiftung der Provinzial Rheinland.

Auch für Ute Schäfer, Jugendministerin von NRW, ist klar, dass sie das Projekt weiter unterstützen wird:

"Unser Ziel ist, dass wir die jungen Flüchtlinge nicht nur unterbringen, versorgen und begleiten, sondern sie fördern und ihnen Perspektiven eröffnen wollen."

Zu den zehn jungen Menschen, die das Projekt erfolgreich durchlaufen haben, sagte sie:

"Wir bewundern ihren Mut und ihre Disziplin."

Dann gratulierte sie (im Video in der Mitte) ihnen persönlich bei der Zeugnisvergabe.

von jt

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