Weniger prügeln, mehr aufsteigen – DEG-Damen möchten Meisterinnen werden
20.11.2015
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Mit einer Holländerin hat sich Laura am liebsten geprügelt. Das tat die 17-Jährige aber nur für den guten Zweck. Sie will mit der DEG Deutsche Meisterin werden. Mit dem neuen Frauen-Eishockey-Team muss sie aber erst noch zweimal aufsteigen. Das sieht gut aus.
Davor hatte Laura Brückmanns Mutter am meisten Angst: dem Prügeln. Mittlerweile ist sie Lauras größter Fan. Sie fährt die 17-Jährige dreimal die Woche aus Langenfeld zum Training an die Düsseldorfer Brehmstraße und feuert sie bei Spielen an. "Ich hab sie schon gefragt, was sie mit ihrer Freizeit macht, wenn ich 18 bin und einen Führerschein habe", sagt Laura und grinst.
Das Prügeln gewöhnt sich die Schülerin gerade ab – nicht nur für ihre Mutter. Die Zeitstrafen ärgern sie, machen sie genauso wütend, als wenn sie den Puck mal nicht trifft.
Wenig Eishockey-Teams für Mädchen
Aber was hätte Laura auch machen sollen? Sie ist eine körperbetonte Spielerin. Stürmerin. "Ich habe hart für meine Athletik gearbeitet", erklärt sie, "andere nicht. Die fallen zu schnell um." Die Athletik hat sie nicht nur bei der DEG gelernt. Als Kind spielte sie bei Jungenmannschaften, bei denen körperbetontes Spiel üblicher ist. Mit zehn Jahren hat sie mit Skaterhockey angefangen, später wechselte sie zum Eishockey. Mädchen- und Frauen-Teams gab es damals und gibt es heute nur wenige.
Die Düsseldorfer EG rüstete im Sommer nach. Seitdem trainieren die Profi-Frauen und der Frauen-Nachwuchs in der einstigen Männerdomäne. Und zwar erfolgreich. Laura spielt bei den Profis in der dritten Liga, zu denen 20 Frauen zwischen 15 und 25 Jahren gehören. In ihrem ersten Spiel besiegten sie die Krefelderinnen 28:0.
DEG-Männer unterstützen die Frauen
Das Team ist wie eine kleine Familie, trifft sich auch privat häufig. Die Mädchen und Frauen sind auch fester Teil der Vereinsfamilie, versichert Laura. Wenn die männlichen DEG-Profis verletzt sind, trainieren sie schon mal mit ihnen. In der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sind die Frauen akzeptiert. Die Elly-Heuss-Knapp-Schule, auf die Laura mittlerweile geht, unterstützt die Schülerin außerdem.
Da ist keiner mehr, der öffentlich die Nase rümpft. Das kennt Laura auch anders: von Mitschülern, die fanden, das sei ein Jungensport. Vom alten Sportlehrer, der ihr schlechtere Noten gab, als er erfuhr, dass sie Eishockey spielt. Wegen ihm wechselte sie die Schule.
Frauen sind die Hoffnung der DEG
Das Frauen-Team ist sogar die große Hoffnung der DEG. Vereinspräsident Michael Staade wollte es am liebsten direkt in der zweiten Liga starten lassen, doch das wollten die anderen Teams in der Liga nicht. Deswegen ging es in Liga 3 los. Also gab Staade das Ziel aus: zwei Aufstiege, dann die Meisterschaft. So viel Hoffnung und Vertrauen wünscht sich so manche Männer-Mannschaft im Sport.
Trotzdem sind die Zuschauerränge an der Brehmstraße bei den Frauen-Spielen noch recht leer. Wie es mit Fans ist, haben die Spielerinnen am Wochenende erfahren, als die DEG ihren 80. Geburtstag feierte. "Wir haben von den vielen Fans nur positive Resonanz bekommen", erinnert sich Laura begeistert. Es gab ein Wiedersehen mit den Niederländerinnen. Lauras Team ist sogar mit 1:0 in Führung gegangen. "Schade, dass wir dann noch 1:2 verloren haben", sagt sie. Aber das Spiel sei trotzdem spannend und schnell gewesen.
Lauras Ziele: Meisterschaft und dann Olympia
Geprügelt hat sich Laura dieses Mal nicht. Sie will keine unnötigen Zeitstrafen mehr kassieren. Lieber alles im harten Training und auf dem Eis geben, Deutsche Meisterin werden und sich mit der U18-Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Und das sind noch nicht genügend Wünsche für die 17-Jährige: "Mein Fernziel ist es, bei Olympia dabei zu sein."
Supporten: Die DEG-Damen spielen häufig samstags, 13.30 Uhr an der Brehmstraße. Der Eintritt ist kostenlos. Mitmachen: Die DEG sucht ständig weiblichen und männlichen Nachwuchs.
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