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Lernhaus für Flüchtlinge: Einfach nur helfen

08.12.2015

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Integration kann so viel Spaß machen: Mit dem Kinderspiel "Mein rechter Platz ist frei" beginnt eine der Lernstunden an der Flüchtlingsunterkunft Lacombletstraße in Düsseltal.

100 Ehrenamtliche bringen Kindern, Jugendlichen und deren Eltern hier Deutsch bei – und organisieren sich komplett selbst. Die Düsseldorfer möchten Flüchtlingen helfen. Das zeigt das Lernhaus HISPI an der Lacombletstraße. HISPI bedeutet "Hilfe in der sprachlichen Integration". Die Ehrenamtlichen, die hier helfen, gehören zu keiner Organisation. Sie wollten helfen und taten es auf eigene Faust. Im Sommer fanden sie das kleine Häuschen auf dem Grundstück der Flüchtlingsunterkunft. Schnell sagte ihnen die Stadt, sie dürften es nutzen. Und seit August bieten sie dort Kurse an.

Einfach nur helfen

Damian ist von Anfang an dabei. "Ich wollte etwas für Flüchtlinge machen", beschreibt der 24-Jährige seine Motivation. Bei den Organisationen wurde er nicht fündig, bei Facebook schon. Dort stieß er auf Karin Jungjohann, die Hauptorganisatorin des Lernhauses. Damian ist eigentlich Tanzpädagoge. Zwei Mal die Woche wird er Lehrer. Er unterrichtet vormittags die jüngeren Kinder, die noch nicht zur Schule gehen. Kinder und Jugendliche, die morgens bereits zur Schule gehen, kommen nachmittags vorbei. Sie lernen Deutsch und bekommen Hilfe bei den Hausaufgaben. Abends sind die Eltern dran.

Hilfe für alle Flüchtlinge

15 Kurse bieten die engagierten Bürger in einer Woche an. Was sie erwartet wissen sie vorher nie. Da können schon mal 80 junge Männer vor der Tür stehen, die von fünf Helfern betreut werden müssen. Meistens sind es aber um die 25 Flüchtlinge in einem Kurs – vom Physik-Professor bis zum Analphabeten, mit gutem Englisch oder nicht. Mittlerweile kommen nicht nur Bewohner der Lacombletstraße zu den Kursen, sondern auch vom Vogelsanger Weg. Menschen aus Syrien oder Ghana. Menschen, die vor Krieg flüchten oder vor Armut. Jeder darf das Angebot nutzen – egal, ob er gute oder schlechte Chancen hat, in Deutschland zu bleiben. Selbst am Wochenende geht es weiter. Dann sprechen die Gruppen über das Grundrecht und Arbeitsrecht. Oder es erzählen Düsseldorfer mit Migrationsgeschichte, wie sie sich hier eingelebt haben. Und das alles machen die Ehrenamtlichen in ihrer Freizeit. "Jeder bringt hier seine eigenen Interessen ein", erklärt Barbara Gladysch, eine der engagierten Düsseldorferinnen. "Das ist anstrengend, macht aber auch Spaß und ist der Motor, die Lebendigkeit und die Vielfalt des Lernhauses."

Einsatz der Ehrenamtlichen erstaunt

So viel Einsatz erstaunt die Flüchtlinge immer wieder. "Die können oft gar nicht verstehen, dass wir für unsere Arbeit nicht bezahlt werden und fühlen sich willkommen", sagt Hauptorganisatorin Jungjohann. Und auch sie selbst scheint manchmal erstaunt: "Ich habe bei der Facebook-Seite 'Flüchtlinge sind in Düsseldorf willkommen' mit einem Post nach Ehrenamtlichen gesucht", erinnert sie sich. "Nach drei Tagen saßen hier zwei mal 30 Leute, die sich dafür interessiert haben."

Helfer gesucht

Und das Lernhaus sucht auch nun wieder Helfer für vormittags. Ehrenamtliche nehmen an einer Info-Veranstaltung teil, tragen sich selbst in einen Einsatzplan ein und bekommen bei ihrem ersten Kurs einen erfahrenen Helfer an die Seite gestellt. Interessierte können sich bei hispi.das.lernhaus@gmail.com melden.

von jt

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