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Hall of Fame: Immer neue Graffiti-Kunst in Eller

06.06.2016

Kaputte Roboter hat Joshua (21) schon nach Eller gebracht. Auch Teufel, verschiedene Sprüche und kunstvolle Wörter. Sie prangen jetzt an der Hall of Fame, der öffentlichen Graffiti-Galerie an der Unterführung am S-Bahnhof Eller. 

Über dem Teufel sind allerdings bereits andere Farbschichten. So ist das bei Graffiti. Die Kunstform ist vergänglich. Und die Hall of Fame ist schließlich für alle Sprayer da. Und das waren neben Joshua noch etwa 300 andere, die ihren Platz an der Wand suchten.

"Graffiti-Sprayer verhalten sich vorbildlich"

Das ist der Zwischenstand nach etwa einem halben Jahr Hall of Fame. 150 Künstler bemalten und besprühten die 3000 Quadratmeter große Fläche zur Eröffnung im Oktober. Seitdem kamen 150 weitere. Eine bunt gemischte Gruppe, schätzt der Verein für Jugendkunst, Verbunt e. V. Der Verein verwaltet die Wände und besucht sie häufiger. Dann beobachten die Mitarbeiter Jugendliche beim Sprayen, aber auch Künstler über 50 Jahre. 

Die meisten verhalten sich vorbildlich, sagt Anne Karatgein vom Verbunt-Vorstand. Sie ist genauso zufrieden mit dem halben Jahr wie das Kulturamt der Stadt. Es ließ nach einem geeigneten Ort für die Hall of Fame suchen und gibt dem Verein nun 15.000 Euro für die Betreuung.

Die Regeln der Hall of Fame

Beinahe alle der 300 Künstler hielten sich an die Regeln. Es gibt bewusst nur wenige Regeln. Sie hängen an der Hall of Fame an beiden Seiten
der großen Straße aus:

  • Nur die seitlichen Wandflächen der Unterfahrung sind zum Sprühen freigegeben.
  • Jeder darf malen.
  • Es besteht kein Besitzanspruch auf gestaltete Flächen.
  • Jeder soll seinen Müll ordnungsgemäß entsorgen.
  • Für Sach- und Personenschäden haftet jeder selbst.
  • Respektvoller Umgang werde vorausgesetzt.
  • Rassistische, sexistische, gewalt- und drogenverherrlichende Motive sind unerwünscht.
  • Wer Gewalt androht oder ausübt, muss mit Konsequenzen rechnen. 

Hall of Fame als Wohnzimmer

Nur selten musste der Verein Farbtöpfe wegräumen, die neben den Mülleimern standen. So wünscht sich Verbunt den Umgang. Joe Hennig, ebenfalls aus dem Vereinsvorstand, vergleicht die Hall of Fame mit einem Wohnzimmer. Da lasse ja auch niemand seinen Müll liegen. 

Dieser Vergleich zeigt, wie wichtig der Graffiti-Szene ihre legale Leinwand ist. Die Atmosphäre stimmt, findet auch Joshua. Seit etwa fünf Jahren sprayt der 21-Jährige. Mal kommt er alleine und sucht eine Auszeit vom Architektur-Studium. An anderen Tagen trifft er sich mit Freunden, plant Bilder, zeichnet vor, fährt zur Unterführung an der Vennhauser Alle, streicht ein anderes Bild über und lässt nach und nach ein neues Motiv darüber entstehen. Jeder der Freunde übernimmt einen Teil des Gemäldes. Jeder weiß, was er zu tun hat.

Hilfe für Graffiti-Anfänger

Genauso wie jeder beim eigenen Bild weiß, was zu tun ist, weiß jeder, wie er sich an der Hall of Fame zu verhalten hat. Da ist sich Joe von Verbunt sicher. Wer sich ausprobieren möchte, übermale kein großes Kunstwerk in der Mitte der Unterführung, erklärt er. Anfänger gingen automatisch an die Ausläufer der Wände am Rand. Deswegen und um die künstlerische Freiheit nicht einzuschränken, brauche es nicht viele Regeln.

Und wer es nicht weiß? "Der fragt mich", erklärt Britta Kollmann von Verbunt. Sie ist die Ansprechpartnerin für die Hall of Fame. Jeden Mittwoch ist sie von 16 bis 18 Uhr vor Ort. Am Wochenende kommt sie zu unterschiedlichen Zeiten. Wer sie nicht trifft, ruft sie an (0157-50 46 99 40) oder schreibt eine E-Mail (hall@verbunt-jugendkunst.de).

Wer erst mal zugucken möchte, was andere machen, sollte im September vorbeikommen. Dann sollen die 3000 Quadratmeter komplett übermalt werden, damit bei einer großen gemeinsamen Mal-Aktion wieder viele neue Bilder entstehen. So eine Aktion soll es ein- bis zweimal im Jahr geben.

Verein träumt von mehr Halls of Fame

Und am liebsten noch häufiger an verschiedenen Halls of Fame. Weil das erste Halbjahr in Eller so gut lief, träumt Verbunt bereits von weiteren legalen Graffiti-Wänden. 

Die Suche nach Wänden dauert aber. Die Fläche muss groß genug sein, die Wände müssen gut behandelt werden können. Die Anwohner und der Autoverkehr dürfen nicht gestört werden. Aber Joe ist überzeugt: "Düsseldorf hinkt hinterher. Die Stadt bräuchte noch drei weitere Flächen." Dann hätten die Düsseldorfer Graffiti-Sprayer Platz für ihre Kunstwerke.

von youpod

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Hall of Fame: Graffiti-Wand in Eller

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bernhard ehmans

01.11.201615:02

Hallo, für mich ist`s wirklich eine gute künstlerische Einrichtung. allerdings stört gewaltig, dass die Stadtverwaltung immer noch ihre Reklameflächen halten will. das sieht dann sch..... aus. Wendet euch doch dieserhalb `mal an Bürgermeister CONZEN. Viel Erfolg und herzlichst bernhard ehmans (75) Hallo, für mich ist`s wirklich eine gute künstlerische Einrichtung. allerdings stört gewaltig, dass die Stadtverwaltung immer noch ihre Reklamefläch ausklappen

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