Freizeit
Eröffnung — Was glaubst du denn? Muslime in Deutschland
09.02.2017
Die Ausstellung über junge Muslime in Deutschland soll Aufschluss über deren Leben geben, dabei wird schnell deutlich, dass Religion nur einer von vielen Aspekten ist.
Die Wanderausstellung „Was glaubst du denn? Muslime in Deutschland“ hat ihren 35. Ausstellungsort in Düsseldorf gefunden. Ihr könnt sie bis zum 17. März 2017 an der Elly-Heuss-Knapp Schule besichtigen.
Die Eröffnung der interaktiven Ausstellung hat mehr Menschen angelockt als zunächst erwartet. Kurz vor dem Beginn wurden immer noch neue Stühle hereingetragen. Als jeder dann einen Platz gefunden hatte, gab es erst mal was auf die Ohren. Die Schüler-Band der Schule spielte den Song „Imagine“ von John Lennon.
Nach verdientem Applaus für die Musiker, wurden noch einige Reden gehalten. Ob Thomas Geisel sagte: "Jeder ist in Düsseldorf willkommen, der sein Glück versuchen will und tolerant ist." Der Schulleiter der Elly-Heuss-Knapp Schule, Ludger Traud berief sich auf unseren Bundespräsidenten Joachim Gauck, indem er ihn zitierte: "Religionsfreiheit ist ein Grundrecht, an dem es nichts zu kritisieren gibt."
Traud und Geisel gingen damit auf die aktuellen politische Entwicklungen ein. Man muss Einhalt gebieten, wenn Menschen ihre Würde abgesprochen wird. Egal ob dies von salafistischen Bewegungen oder von Rechtspopulisten ausgeht.
Jugendliche führen andere Jugendliche durch die Ausstellung
Dies kann auch über den Austausch miteinander geschehen. Und dazu soll die Wanderausstellung anregen. Damit vor allem der Austausch zwischen Jugendlichen stattfinden kann, werden an bestimmten Terminen "Peer Guides", Gruppen von Jugendlichen durch die Ausstellung begleiten.
Die "Peer Guides" wurden in einem vier Tage langen Seminar ausgebildet. Sie alle sind Schüler der Elly-Heuss-Knapp Schule. Sie werden eingesetzt, da es jungen Leuten leichter fällt von Gleichaltrigen, auf Augenhöhe zu Lernen.
Poetry-Slam und Eröffnung
Kurz bevor die Ausstellung eröffnet wurde gab es noch einen Poetry-Slam zu hören. In dem Text ging es darum, dass uns schon im Kindesalter gesagt wird, wie wir etwas zu tun haben. Sei es der Glaube an den Islam, an das Christentum oder dass wir brav zur Schule gehen, studieren oder eine Ausbildung suchen sollen, um glücklich zu werden.
Der Kapitalismus wurde in dem Zusammenhang auch als eine Art Religion bezeichnet, der man zu Folgen hat, damit alles gut wird. Aber wäre es nicht viel Sinnvoller das zu tun, was man möchte? Auch hierfür gab es einen verdienten und lautstarken Applaus der Besucher.
Nach den Eröffnungsreden und dem Poetry-Slam konnte man sich nun die Ausstellung mit den verschiedensten Stationen angucken. Es gibt Videos zu sehen, die sich mit dem Thema Islam befassen und einige Fakten liefern. An einer weiteren Station sind Historische Ereignisse dargestellt, hier können Besucher die Ausstellung weiter mitgestalten, indem sie bedeutende Situationen der Geschichte hinzufügen.
Weiterhin ist es auch möglich, eine Video-Botschaft von sich aufzeichnen zu lassen. Man kann also auch seine eigenen Gedanken und die eigene Meinung kund tun. Das ist aber auch nur ein Teil der Ausstellung, in erster Linie geht es darum, zu verstehen, dass Religion nicht das ganze Leben bestimmt. Vor allem an den Stationen zum hören wird dies deutlich.
Wenn ihr als Gruppe oder mit der Schulklasse die Ausstellung besuchen wollt, müsst ihr euch unter www.wasglaubstdudenn.de anmelden. Auf der Internetseite erhaltet ihr weitere Informationen zu der Ausstellung.
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