(Un-)weihnachtlich und vegan – der Adventsbasar im Zakk
29.11.2017
Vergangenen Sonntag beherbergte das Zakk zum fünften Mal den veganen Adventsbasar von der Initiative „Mampf“. 1800 Gäste waren gekommen, um sich auf die Weihnachtszeit einzustimmen – und das, ohne dass Esel, Ochse oder sonstige Lebewesen dafür herhalten mussten. Insgesamt 32 Aussteller boten ihre Produkte an, informierten über ihre Projekte oder verwöhnten die Massen mit leckerem Essen.
Rappelvoll ist es in der Halle. Menschen von jung bis alt treiben zwischen den Ständen umher, an denen man gefühlt alles bekommt: Kosmetik, Kleidung, Nahrungsmittel, Kunst...
An einem Stand mit milchfreier Bruchschokolade treffe ich auf Justin. Er ist das erste Mal auf dem Basar und absolut begeistert: “Allein für den Seitan-Döner hat sich der Weg hierher gelohnt. Dem konnte selbst ich als Nicht-Veganer nicht widerstehen.“ Seitan ist ein Produkt aus Weizeneiweiß, das eine Fleischähnliche Konsistenz hat und sich somit gut zu Ersatzprodukten verarbeiten lässt. Wir probieren uns durch einige Sorten der Schokolade und sind uns einig: die Sorte Mandel-Orange ist definitiv die Beste.
Katinka, ein Gast der ersten Stunde, freut sich sehr über die vielen Besucher des Basars: “Das zeigt ja, dass sich mehr und mehr Menschen mit dem Thema Veganismus auseinandersetzen. Es ist wichtig, dass wir ein Bewusstsein dafür schaffen, was unser Konsumverhalten für Auswirkungen auf unsere Welt hat.“ Ihr Fund des Tages ist eine Dose voll veganem Kimchi, scharf eingelegter Kohl der eigentlich mit Fischsoße serviert wird.
Trotz des kalten Wetters ist auch der Biergarten des Zakk voller Menschen, dank vier Essensständen, die für das leibliche Wohl der Besucher sorgen. Hier brauchte es allerdings ordentlich Geduld – bis zu einer Stunde steht man hier an, um an eine warme Mahlzeit zu kommen.
Natürlich gibt es auch eine große Auswahl an Nachtisch. Bei der Initiativmanufaktur „Neue Werte“ beispielsweise bekommt man verschiedene Sorten Bananenbrot im Becher, das mit Granatapfelkernen serviert wird. Dieses wird ausschließlich aus Lebensmitteln hergestellt, die sich aufgrund von äußerlichen Makeln nicht zum Verkauf eignen, qualitativ denen im Supermarkt aber in nichts nachstehen. In Deutschland landen rund 124 000 Kilogramm solcher Lebensmittel pro Minute im Müll, ein Missstand, der der Initiative missfällt und gegen den sie seit 2013 vorgeht.
Das einzige was bei dem Adventsbasar ein wenig zu fehlen scheint, ist der Advent. Abgesehen von kleinen Rentier-Wäscheklammern, die man im Upcycling-Workshop basteln kann, findet sich wenig was man mit der Weihnachtszeit verbindet. Ansonsten wurde von einigen Besuchern bemängelt, dass es keinen Kakao gab, dafür aber Kuhmilch im Café. Die langen Wartezeiten und die großen Menschenmengen bewerteten viele als anstrengend, auf der anderen Seite freute man sich aber auch über das wachsende Interesse an der veganen Lebensweise.
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