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Ein Tag mit einer Band beim D'Dorf Pop Day

19.05.2018

Wer sich schon immer gefragt hat, wie der Tag einer Band an einem Konzert aussieht, findet in diesem Artikel die Antwort. Jetzt zeigen wir euch, wie der Tag als Punkrockband ist, wenn man am Düsseldorfer Pop-Day in der Veranstaltungsstätte Zakk teilnimmt. Wir haben die Band Korsakow begleitet, die schon sehr konzerterprobt ist und darüber hinaus viel Equipment mit sich führt. 


Schon Monate vorher wurde mit dem Veranstalter wesentliche Punkte, wie Ablauf und Effekttechnik besprochen. Dazu hat die Band einen circa 250-seitigen sogenannten Techrider geschrieben, um Missverständnissen, wie die falsche Aufstellung des Schlagzeuges, vorzubeugen. Im Techrider steht zum Beispiel wie die Aufstellung der Band auf der Bühne ist, was die Band mit sich führt und welches Equipment wohin soll. Dann checkt der Tontechniker, was er selbst zusätzlich für ein gelungenes Konzert zur Veranstaltung transportieren muss. Auch muss ein Konzertfotograf bestellt werden, der Bilder für die Webseiten und Soziale Netzwerke von Zakk und Korsakow macht. Am Tag vor dem Konzert wird dann alles im Proberaum zusammengepackt und in einen Van verladen, um am nächsten Morgen früh loszufahren.


Am Zakk angekommen warten schon die sogenannten Roadies, die den Tag damit verbringen, alles wie im Techrider beschrieben, aufzubauen und zu verkabeln. Das dauert meistens bis ungefähr 15 Uhr, wenn man um 12 Uhr loslegt. Nach einer kleinen Mittagspause ist Soundcheck angesagt. Es wird der Sound für das Publikum eingerichtet, Fehlerquellen werden behoben und die Monitore für die Band werden angepasst. Monitore sind Lautsprecher, die auf der Bühne vor dem Künstler liegen,  um ihm die Möglichkeit geben, sich und die Band aus der Publikumsperspektive zu hören. Natürlich könnte man jetzt denken, dass man einfach normale Boxen auf die Bühne stellen kann. Aber Monitore wären keine Monitore, wenn sie keine Besonderheit hätten. Ihre Besonderheit ist, dass der Künstler dem Soundtechniker sagen kann, welches Instrument lauter oder leiser auf seinem Monitor eingestellt werden soll. Manche Künstler verwenden anstatt Boxen auch spezielle Kopfhörer. 


Wenn das fertig ist, beginnt der Lichttechniker mit der Arbeit und richtet sich die Effekte ein. Währenddessen fährt die Band nach Hause und zieht sich noch einmal um. Etwa eine bis zwei Stunden vor dem Konzert kommen die Künstler am Veranstaltungsort an.

Manche sind schon umgezogen und andere ziehen sich vor Ort um. Dann ist Einlass. Während die Vorband (In Amerika nennt man diese auch Heat-Up-Bands) die Menge auf Stimmung bringt, gibt es Backstage für die Band am Buffet ein kaltes Abendessen. 


Nachdem sich alle Bandmitglieder mit Finger- und Stimmübungen warm gemacht haben, gehts im Dunkeln auf die Bühne und es heißt: SHOWTIME!!! Das Publikum singt mit. Der "Korsakow-Supporter-Club" feiert mit und nach einiger Zeit bildet sich ein Circlepit. Jetzt weiß der eine oder andere nicht, was das ist. Im Groben und Ganzen ist das eine große Massenknufferei, wo man sich herumschubst ohne den anderen zu verletzen.


Dann kommt der Höhepunkt des Abends: Im Lied “Ouzo” aus dem gleichnamigen Album wird der nach Anis schmeckende Schnaps in Shot-Gläsern aus Plastik an die Menge ausgeteilt. Die Band stellt sich vorne auf und ruft: "Prost, ihr Säcke!" und alle kippen Bandmitglieder den Shot in einem Zug in den Hals und wirft den leeren Plastikbecher in die Menge. Das lässt sich Publikum nicht gefallen. Die Masse antwortet mit: "Prost, du Sack" und macht es der Band nach. Dann prasseln circa 300 leere Shots auf die Band nieder.


Nach der einen oder anderen ungeprobten und vom Alkoholpegel geprägten Zugabe ist der Abend aber noch lange nicht vorbei. Denn während die Roadies alles in Kisten verstauen, mischt sich die Band unter die Menge, die jetzt vor dem Zakk steht und Zigaretten raucht, noch ein Bier trinkt oder sich unterhält.


(Anmerkung der Redaktion: Alkoholkonsum kann deine Gesundheit gefährden. Was genau hinter Alkohol und seiner Wirkung steckt, kannst du hier nachlesen.) 


Wenn die Roadies das Equipment abfahrbereit verstaut haben, fahren alle nach Hause. Die Band bestimmt dann noch ein Mitglied, das den Van bei sich über Nacht parken muss.

Am Tag danach wird alles wieder für die nächste Probe hergerichtet, die Fotos werden veröffentlicht und dann verabredet man sich zur nächsten Probe. 


Denn nach dem Konzert ist vor dem Konzert.

von MacArPro

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