Mario und der Zauberer - Die Salzburger Schauspielstudenten im Central
27.06.2018
Wie in jeder Spielzeit gastieren ein Teil der Schauspielstudierenden des Mozarteums Salzburg in ihrem Abschlussjahr am Düsseldorfer Schauspielhaus. Dabei zeigen sie ihr Abschlussstück an einem Abend dem Düsseldorfer Publikum und spielen in ein oder zwei Inszenierungen am Haus mit. Nun aber sind die neuen Schauspielstudenten schon da und zeigten daher schon kurz vor Ende der laufenden Spielzeit ihre erste eigene kleinere Produktion. Unter der Leitung von Felicitas Zürcher und David Schnaegelberger präsentierten sie am 20. Juni die Novelle "Mario und der Zauberer" von Thomas Mann im Central auf der kleinen Bühne. Herausgekommene ist eine szenische Inszenierungen, die nicht gerade durch Perfektion glänzen konnte.
Worum geht’s?
Es ist kein guter Urlaub für kleine Familie. Doch statt abzureisen, begeben sie sich in die Show des Zauberkünstlers und Hypnotiseurs, der das Publikum in seinen Bann zieht. So bringt er jeden aus dem Publikum dazu, peinliche Aktionen durchzuführen. Eine Novelle zur Zeit des faschistischen Italiens, die die Frage nach der Freiheit des Willens und dem Verlangen danach, sich verführen zu lassen, stellt.
Eine sehr minimalistische Inszenierung: Der Text wird von den Darsteller*innen vorgetragen. Das Bühnenbild besteht aus den weißen Sitzbänken von der Brücke des Centrals und die Kostüme sitzen Klischeehaft auf. Soweit so gut. Allerdings eine sehr holprige Vorstellung, die gerade zu Beginn sehr klar aufzeigt, dass wir es hier wirklich nur mit Studierenden und (noch) nicht professionell ausgebildeten Schauspieler*innen zu tun haben: Textpatzer, unaufmerksam und gar ohne Körperspannung. Aber je länger der Abend geht, desto sicherer werden die jungen Nachwuchsschaupieler. Ein Theaterabend, der langen Atem braucht und ein wenig die Gesamtqualität dieses Jahrgangs in Frage stellt. Aber es sollten keine voreiligen Schlüsse gezogen werden, ihr großes Jahr steht ja noch in den Startlöchern.
Mario und der Zauberer. Ein tragisches Reiseerlebnis - Novelle von Thomas Mann
Leitung: Felicitas Zürcher, David Schnaegelberger, Kostüm: Tanja Faltis
Mit: Rudi Grieser, Ron Iyamu, Naima Laube, Niklas Mitteregger, Vincent Sauer, Genet Zegay
Dauer der Aufführung: 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause
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