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Fantastisches Chaos und wo es zu finden ist - World Club Dome Winter Edition 2018

02.12.2018

Am Wochenende vom 16. bis 18.November waren Justus und ich für euch in der Merkur-Spielarena beim Big City Beats World Club Dome Winter Edition (langer Name aber den muss man sich nicht merken, zumindest wenn es nach uns geht.) Wir haben viel erlebt und hoffen euch in diesem realitätsgetreuen Erfahrungsbericht zeigen zu können, dass in der Pressewelt vieles manchmal anders aussieht als in der Besucherwelt. Wir hatten gehofft euch von einem coolen Wochenende mit interessanten Acts und einer Bombenstimmung berichten zu können, leider lief das Ganze dann doch nicht ganz so ab, wie wir uns das vorgestellt haben ...

Bereits in der Akkreditierungsphase gab es ein paar organisatorische Probleme und Unklarheiten so wollte man uns zuerst nicht akkreditieren (das heißt uns Pressezugang zum Festival gewähren), weil wir auf Youpod.de nicht genug über das Festival berichtet hatten. Wir haben unseren Kalendereintrag zu diesem Termin noch etwas weiter ausgearbeitet und zur Presseabteilung geschickt. Dann wurden wir zugelassen, allerdings nicht wie angefragt für Foto- und Videoaufnahmen sondern nur für Fotos. Der Pressebeauftragte hatte mir dann per E-Mail gesagt, er würde sich in den kommenden Tagen mit den benötigten Dingen (Akkreditierungsbestätigung und weiteren Infos) bei mir melden. Am Tag vor Beginn des Festivals hatte ich immer noch nichts Genaueres erfahren und auf Rückfrage schickte er mir dann die restlichen Sachen und erklärte, dass wir am Presseeingang unsere Bändchen kriegen würden. Beim Lesen der Infos fiel mir auf, dass uns Schließfächer und ein Parkplatz angeboten wurden, aber die Frist für die Rückmeldung schon abgelaufen war. Ich hab mich geärgert, weil man natürlich nicht pünktlich Rückmeldung geben kann, wenn man alle Informationen erst so spät erhält, und habe gefragt ob wir das Schließfach und den Parkplatz trotzdem in Anspruch nehmen können - "Klar, kein Problem!" So weit so gut.

Am Abend musste ich mich allerdings wieder ärgern, weil ich nirgendwo einen Ablaufplan des Festivals gefunden habe, also wann welcher Künstler auftritt. Weil mit einer Hauptbühne und über 20 kleineren Bühnen geworben wurde, musste es doch irgendwo eine Übersicht geben? Auf der Internetseite konnte ich nichts finden, in der E-Mail stand nichts und erst nach zahlreichen Google-Suchen wurde ich auf der offiziellen Instagram-Seite fündig, wo der Zeitplan so klein abgebildet war, dass man die einzelnen Künstlernamen nicht lesen konnte. Aber laut des Posts gab es eine App, die ich mir runtergeladen habe und dort konnte man dann sogar einzelne Künstler favorisieren und alles war ziemlich übersichtlich. Ich war also besänftigt.

Als es am Freitag los ging, Justus und ich waren erst am frühen Abend angekommen, konnten wir den Pressecounter nicht finden, aber nachdem wir einen netten Security-Mitarbeiter gefragt haben, sind wir dann doch an das erste Ziel des Abends gelangt. Die Mitarbeiterin gab uns unsere Bändchen und zwei Lagepläne. Wir konnten uns die Zeiten abfotografieren, zu denen wir direkt vor die Bühne in den Pressegraben gebracht werden würden und der Treffpunkt für diese Begleitung (ohne die wir nicht dorthin durften) wurde uns genannt. Zum Schluss gab es noch ein Pappkärtchen für den Spind.

Nach der Sicherheitskontrolle wollten wir erstmal unsere Jacken und meine Kameratasche verstauen, immerhin hatten wir ja den Spind gestellt bekommen. Auf den Schildern in der Arena standen die Nummern der jeweiligen Bühnen (deren Namen an Lageplänen, die an den Wänden hingen, und auf den faltbaren Plänen standen) sowie "Locker" mit Richtungspfeilen. Wir folgten munter den Pfeilen, die auf manchen Schildern plötzlich fehlten und irgendwann sah ich draußen Spinde, keiner der Pfeile die wir bis dahin gesehen hatten zeigte nach draußen aber drinnen konnten wir auch nirgendwo Spinde entdecken. Draußen mussten wir feststellen, dass die Spinde Schlösser mit Pin-Pads hatten, wir aber nur eine Pappkarte in der Größe einer Visitenkarte, mit der man nicht weit kam. Justus meinte, dass das bestimmt nicht die richtigen Spinde sind. Als wir drinnen einmal die komplette Arena umrundet hatten, kam uns die Idee einen Informationstand zu suchen. Ich erinnerte mich, dass ich am Anfang einen kleinen, hellen Raum mit einem Info-Schild gesehen hatte, also weiter geradeaus bis zu besagtem Raum, von dort wurden wir zu einem Stand geschickt, an dem wir ein Kärtchen mit Nummer und PIN unseres Spindes bekamen.

Nach der nächsten Runde um die Arena haben wir unseren Spind dann tatsächlich gefunden aber leider war dieser ungefähr eine Armlänge tief und ungefähr so breit und hoch wie ein Din-A4 Blatt also nicht mal genug Platz, um eine unserer Jacken zu verstauen. Vermutlich eine herbe Enttäuschung für die Besucher, da ein Spind nur online im Vorfeld gebucht werden konnte, es waren dann tatsächlich auch viele Besucher mit ihren dicken Jacken um die Hüfte gebunden zu sehen.

Wir beschlossen dann, unsere Sachen in mein Auto zu legen, aber vom Gelände ins Parkhaus zu kommen, war auch nicht ganz stressfrei. Nirgendwo gab es Beschilderungen zu einem Ausgang, geschweige denn einem Presse-Ein- oder Ausgang. Auf Nachfrage zeigte der Security-Mitarbeiter in eine Richtung, in die wir dann liefen und letztendlich durch die Feuerwehrzufahrt nach draußen gelassen wurden. Auf dem Rückweg stellten wir fest, dass der Eingang für die Presse einen halben Meter neben dem Security-Mitarbeiter war ... ein Schild hätte geholfen! 

Mittlerweile war unsere Laune auf dem Tiefpunkt. Fast 1,5 Stunden hatten wir dafür gebraucht um uns zurecht zu finden, unsere Sachen zu verstauen und die grundlegenden Dinge zu erledigen. Mittlerweile war es fast Zeit für den ersten Hauptact des Festivals, aber erstmal was essen und trinken! Denkste ... Das Essen sollte vor Ort an den Arena-eigenen Ständen bar bezahlt werden, die Getränke aber über eine aufladbare Karte der World-Club-Dome-Veranstalter - Hä? Also wieder in irgendeine Schlange stellen, Geld aufladen, in eine andere Schlange, trinken holen und so weiter.

Dann ging es endlich los für uns - auf in den Festivaltrubel! Beim ersten Headliner des Abends, Don Diablo, haben wir die Chance ergriffen in den Pressegraben, also direkt vor die Bühne, zu laufen. Alle Medienvertreter, die sich am Treffpunkt eingefunden hatten, wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und von einer Mitarbeiterin über die Parkebene im Untergeschoss zu einem Eingang geführt. Die junge Frau schien sich nicht ganz sicher, ob der Weg der richtige ist, aber wir haben es gefunden. Wir wurden dann angewiesen, uns nicht in die Nähe der Kanonen zu stellen, weil Konfetti und ähnliches in die Menge geschossen wurde. Leider war das DJ-Pult so hoch, dass der Winkel aus dem Pressegraben zu steil war, und man den Künstler nicht sehen konnte, uff. Einen technischen Defekt gab es dann auch noch und das Set wurde für zehn Minuten unterbrochen. In der Zeit wurden wir von Leuten aus den vorderen Reihen gebeten, Fotos von ihnen zu machen und Mitleidsbekundungen, wie hart unser Job sei, wurden ausgesprochen. (Normalerweise sehen wir vermutlich etwas entspannter und vergnügter aus, aber das Ganze brachte uns langsam an unsere Grenzen).

Die Stimmung war allgemein sehr gut, allerdings wirkte das Stadion nur am Freitag ziemlich voll, zumindest im Innenraum, am Sonntag war dieser nur noch halbvoll (oder halbleer?). Die Partylöwen verteilten sich auf den Rängen und im "Infield". Fragwürdig fand ich allerdings das Prinzip, dass der vorderste Bereich im Innenraum ("Frontstage") nur für Leute mit einem Deluxe-Ticket zugänglich war und nicht nach dem Prinzip "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst".

Jede der Headliner-Shows wurde, mal mehr mal weniger, von Konfetti, CO2-Kanonen (eigentlich nur etwas weißer Dampf), Feuerfontänen und rhythmischen Lichteffekten begleitet. So schön diese Effekte auch aussahen (vor allem wenn die Feuerfontänen zum Beat abgestimmt waren) man hatte manchmal das Gefühl das Ganze soll noch größer und krasser wirken. In einem normalen Club geht es zwar ähnlich zu, das Ganze wirkt jedoch viel besser, wenn es wirklich rappelvoll ist.

Während im Innenbereich der Arena fast pausenlos die großen Künstler gefeiert wurden, ging es im Umlauf nicht weniger munter zu. Auf 20 verschiedenen Bühnen traten mal mehr, mal weniger bekannte DJs auf. Interessant war vor allem die stickige Club-Atomsphäre in einem ausgeräumten Fortuna-Fan-Treff (s. Fotos). Während an vielen Stages teilweise um die hundert Leute in Bombenstimmung feierten, waren an anderen manchmal nur drei Feierwütige zu sehen, auch hier fragt man sich ob Quantität vor Qualität gewichtet wurde?

Justus und Ich hatten noch keine Vorerfahrung mit DJ-Auftritten und so waren wir am Ende etwas enttäuscht, dass viele Künstler nicht überwiegend ihre eigenen Remixes oder Songs spielten sondern bekannte andere Chartstürmer auflegten. Natürlich gehört ein Club-Klassiker wie "Low" von Flo Rida und T-Pain auf die Setlist aber uns sind auffallend viele Songs von anderen Künstlern begegnet, die ein wenig gemixed wurden.

Laut den Veranstaltern und D.Live-Chef Michael Brill war das Festival mit über 90.000 Besuchern an drei Tagen ein voller Erfolg gewesen sei und für die gesamte Düsseldorfer Umgebung, durch diverse Afterpartys, viele Besucher nach NRW gebracht hat. Für 2019 und 2020 ist das Festival ebenfalls wieder in der Merkur-Spielarena geplant.

Nach drei Tagen Festivalwahnsinn  in Düsseldorf hoffen wir, dass das Ganze aus der Besucherperspektive etwas stressfreier gelaufen ist, die Stimmung war aber sehr ausgelassen und es wurde wild gefeiert. Die Preise für die normalen Tickets (etwa 50 Euro für ein Tagesticket) sind vollkommen in Ordnung und die Anbindung mit der Rheinbahn war einwandfrei. Wir hatten trotzdem Spaß, vor allem bei den Black Eyed Peas am Sonntag, die auch eher einen typischen "Band-Auftritt" hatten und vor allem die 90er-Kinder mit ihren Hits wie "Boom Boom Pow", "Just Can't Get Enough","Meet me Halfway" und "Where Is The Love?" begeisterten. Alles in allem sind wir auch keine übermäßigen Fans von Clubs, wenn auch von der gespielten Musik, insofern denken wir, dass ihr trotzdem voll auf eure Kosten kommt, wenn es euch nichts ausmacht, für alles extra zahlen zu müssen und Wartezeiten in Kauf zu nehmen.

Tickets für 2019 sind bereits erhältlich.

Über Rückmeldung zu euren Erfahrungen aus der Besucherperspektive freuen wir uns wie immer in den Kommentaren! 

von LaraAlles

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