Kultur
Eine künstliche Intelligenz bringt uns im Theater Menschenwürde bei
22.05.2019
Total dystopisch und trotzdem wunderschön. Atemberaubend und gleichzeitig verängstigend. So waren meine ersten Eindrücke von dem interaktiven Theaterstück, in dem eine künstliche Intelligenz mit Namen Huma vom Publikum erfahren möchte, was es bedeutet, Mensch zu sein. Die Aufgabe der Zuschauer ist es also, ihre Erlebnisse und Gefühle mit der künstlichen Intelligenz zu teilen. Der Handlungsverlauf wird durch die Taten und Entscheidungen der Zuschauer bestimmt. Somit ist jede Aufführung des Theaterstücks unterschiedlich.
Vom NRW-Forum bin ich es durchaus schon gewöhnt, radikal andersartige Kunst zu sehen. Und dieses Theaterstück ist wieder etwas ganz Besonderes. Alleine die Einführung in das Thema fängt den Zuschauer mit sehr interessanter Atmosphäre ein. Durch LED-Leuchten und Neon-Farben wirkt das Geschehen sehr futuristisch. Man glaubt, man wäre in einem Science-Fiction-Abenteuer. Das Stück ist wirklich eine tolle Abwechslung im Bereich Theater und ich empfehle jedem, sich mal mit dem Theaterstück auseinanderzusetzen.
Die zentralen Themen im Stück sind: Klimawandel, Schutz der eigenen Daten und der 1. Artikel des deutschen Grundgesetzes (Die Würde des Menschen ist unantastbar). Ich als Filmfan erkenne in der Produktion der Bundeszentrale für politische Bildung auch einige zeitgenössische Filme wieder, wie Ex Machina oder Her. Beide Filme behandeln ebenfalls die Erfahrungen mit einer künstlichen Intelligenz.
Das Stück begeistert auf einer vergleichsweise sehr kleinen Bühne mit wirklich sehr interessanter Technik. Vor allem die Technik, mit der die künstliche Intelligenz Huma als Projektion auf die Bühne gelangt, ist verblüffend. Da Huma vom Zuschauer in gewisser Weise erzogen wird, wächst sie stetig und entwickelt ihr Äußeres während der Vorstellung. So hört man am Anfang nur die Stimme der Schauspielerin, die den Roboter darstellt. Später, nach einigen Interaktionen mit dem Publikum, wird irgendwann ein menschlicher Kopf auf die Bühne projiziert, der zusammen mit der Stimme eine perfekte Illusion erschafft.
Wer nun interessiert ist und Lust hat, als Zuschauer Teil eines Theaterstücks zu sein, dann ist "Humarithm" im NRW-Forum genau das Richtige. Auch sei gesagt, dass man zu nichts gezwungen wird, man kann sich also auch passiv vom Geschehen unterhalten lassen.
Das Projekt findet im Rahmen einer Initiative zum Thema Würde im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung und der Robert-Bosch-Stiftung und in Kooperation mit Mesh Collective UFAX statt.
Du kannst vom 21. Mai bis zum 19. Juni das Stück im NRW-Forum sehen:
03.06.2019 // 16.00 Uhr (Premiere)
04.06.2019 // 09.30 Uhr
13.06.2019 // 11.00 Uhr
13.06.2019 // 16.00 Uhr (AUSVERKAUFT)
17.06.2019 // 11.00 Uhr (AUSVERKAUFT)
18.06.2019 // 11.00 Uhr:
18.06.2019 // 16.00 Uhr (AUSVERKAUFT)
19.06.2019 // 16.00 Uhr
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