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Greta und Lara kämpfen für ihr Pony-Paradies
22.07.2019
Zwischen Bilk und Hamm liegt das Paradies für Greta und Lara. Mit großen Weiden, 21 Ponys, zwei Hunden, Katzen und Kaninchen. In den Ferien leben die beiden Mädchen sogar zwischen all den Tieren. Doch jetzt bangen sie um "Fafas Ponyranch". Auf den Weiden sollen Wohnungen gebaut werden
Es ist verzwickt: Düsseldorf wünscht sich mehr Wohnungen und niedrigere Mieten, aber nicht alle Freiflächen sind tatsächlich frei. Im Gegenteil. Zwischen Volmerswerther Straße und Völklinger Straße, nicht weit von Stau und Autolärm, hat sich ganz schön was angesammelt. Yvonne Krüll begann vor 13 Jahren damit, Ponys aus schlechter Haltung ein neues, ein letztes Zuhause zu geben. "Ich kann nicht Nein sagen", gibt Krüll zu während sie auf die Weiden mit den 21 Ponys schaut. Nur sechs Tiere können noch geritten werden. Darüber freuen sich Kinder und Jugendliche. Die anderen Ponys werden liebevoll gepflegt und erhalten ihr Gnadenbrot.
Zuhause für kranke Ponys
Auch von Greta (13) und Lara (15). Die beiden kommen seit acht und sechs Jahren zur Ponyranch. "Wir misten nach der Schule die Ställe aus", sagt Greta, „dann holen wir Wasser, putzen und reiten.“ Diese Hilfe kann Besitzerin Krüll gut brauchen. Der Hof beansprucht so viel Zeit, dass sie keinen anderen Job mehr nebenbei machen kann.
Leben in der Natur
Die Mädchen helfen gerne, haben die Ponys ins Herz geschlossen. Wenn sie den kleinen Feldweg zwischen den Häuserreihen entlanggehen, um die Kurve biegen und sich danach die Natur erstreckt, fühlen sie sich wie in einer anderen Welt. "In den Ferien schlafen wir sogar wochenlang hier", erzählt Lara, die auch beim Ferienprogramm hilft und Kindern Reitunterricht gibt. Sie genießt das Leben draußen in der Natur und freut sich über die Fortschritte, die die Tiere mit ihrer Hilfe machen. Indy ist ihr Lieblingspony, das trächtig und eingeschüchtert auf dem Hof ankam. Sie brachte dort Silver zur Welt, wurde viel gelobt und mit viel Vertrauen gepflegt. Jetzt ist sie kinderlieb, lässt sich gerne putzen und pflegen.
Schule und 500 Wohnungen sollen gebaut werden
Das soll sich am besten nie ändern. Doch das Ende ihres Paradieses ist nah. Direkt neben der Ponyranch soll an der Völklinger Straße der Neubau der Luisenschule entstehen. Mit den Bauarbeiten würde die Stromleitung Richtung Hof unterbrochen. Das wäre sein Ende. Aber auch das Gelände, auf dem er steht, ist verplant. 500 Wohnungen sollen dort entstehen. Dass ihre Ranch dort integriert werden kann, glaubt Krüll nicht.
Wann Baubeginn ist, steht noch nicht fest. Im Oktober gibt es Architektengespräche. Fest steht nur, dass Gretas und Laras Paradies weichen muss. Wohin? Das weiß Krüll nicht. "Es gibt keine geeigneten Flächen", glaubt sie. "Ich könnte nicht alle Tiere mitnehmen." Sie versucht bereits Ponys zu verkaufen. Bislang konnte sie erst eins vermitteln.
Greta und Lara wollen kämpfen
Für Greta und Lara bricht mit dem Paradies auch eine ganze Welt zusammen. Sie haben Plakate gebastelt und Protest-Fotos veröffentlicht. Sie möchten bis zum Schluss kämpfen, denn wie es ohne "Fafas Ponyranch" weitergehen soll, können und wollen sich die beiden nicht vorstellen.
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