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I build my time – Ein Liederabend mit dem Ensemble zum Jubiläum

26.01.2020

HEART OF GOLD, BOYS DON'T CRY AND GIRLS JUST WANT TO HAVE FUN und jetzt I BUILD MY TIME – zum nun mehr dritten Mal haben André Kaczmarczyk als künstlerischer Leiter und Matts Johan Leenders als musikalischer Leiter gemeinsam einen Liederabend mit dem Ensemble am Düsseldorfer Schauspielhaus herausgebracht. In HEART OF GOLD widmete man sich den Themen Liebe und Geld, in BOYS DON'T CRY AND GIRLS JUST WANT TO HAVE FUN den Themen Gender, Sexualitäten und Feminismus. Anlässlich des 50. Geburtstags des Düsseldorfer Schauspielhauses am Gustaf-Gründgens-Platz schenkt das Leitungs-Duo den Düsseldorfer*innen nun einen Abend über die letzten 50 Jahre Zeitgeschichte, über bekannte wie persönliche Geschichten und Hits der letzten fünf Jahrzehnte. Uraufführung feierte der Liederabend am 25. Januar im Großen Haus – als krönender Abschluss der Jubiläumswochen im Schauspielhaus.

Ausgangspunkt des Liederabends ist die Schauspielerin Marianne Troika, die fast so lange in Düsseldorf engagiert war, wie es das Haus am Gustaf-Gründgens-Platz gibt. Sie ist der rote Faden, der sich durch den Liederabend und seine vielen, vielen Songs zieht. Ihr Gegenspieler ist der zehnjährige Feras Al-Husseini, der als Statist auch in 1984 (Regie: Armin Petras) auf der Bühne des Großen Hauses steht. Zwei Generationen, die sich hier gegenüber und gemeinsam auf der Bühne stehen: Die Generation, die die vergangenen 50 Jahre das Düsseldorfer Schauspielhaus geprägt hat und die Generation, die die nächsten 50 Jahre prägen wird. Das Duo führt das Ensemble und die Band mit Spiel und auch gelegentlichem Gesang durch den Parforceritt der Musikgeschichte. Das machen die beiden auch höchst sympathisch und gewinnen schnell die Gunst der knapp 800 Zuschauer*innen. 

Im Vergleich zu den beiden anderen Liederabenden hinkt I BUILD MY TIME in beinahe keinem Punkt hinterher: Eine tolle Ensembleleistung, wunderbare Musik der Band, ein kreatives Bühnenbild in Form einer metallischen Brückenkonstruktion, die in ihrem Aussehen an die Rheinkniebrücke erinnert, eine opulente Kostümausstattung, zündende Effekte und eine ausgelassene und mitreißende Stimmung im Theatersaal. Und doch will der Abend durch seine sprunghafte und nicht ganz überzeugende Dramaturgie nicht so ganz an die der anderen beiden Liederabenden heranreichen. Die wilden Sprünge durch die Jahre, teils sogar mehr als 50 Jahre zurück, führen dazu, dass man immer wieder verloren geht. Dazu ist der rote Faden in Persona Marianne Troika nicht stark genug, als dass er das Publikum fesselt und klare Botschaften sendet. Und so können die zwei Stunden auch mal zähe Momente haben, in denen man tief in den Theatersessel rutscht und mit den Gedanken abschweift. Nichtsdestotrotz ist ein unterhaltsamer Liederabend im Schauspielhaus zu erleben, der durch seine familiäre Atmosphäre im Saal besticht und an dem sich jede*r Zuschauer*in wiederfindet – gleichwohl welchen Musikgeschmack man hat oder welchem Jahrzehnt fünfzigjähriger Musikgeschichte man sich am ehesten zugehörig fühlt. Großer Applaus und stehende Ovationen für Ensemble und Band.


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von Marvin

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