Wim-Wenders-Gymnasium trifft Star-Regisseur
26.09.2022
Ein Filmbildungsprojekt ist in Düsseldorf gestartet. Dafür besuchte der berühmte Regisseur Wim Wenders die Stadt. Er traf 70 Schüler*innen der Schule, die seinen Namen trägt: des Wim-Wenders-Gymnasiums.
Wim Wenders besucht Kino und Schule
Das Filmbildungsprojekt heißt "Eine europäische Schule des Sehens". Es startete am Freitag im Black-Box-Kino des Filmmuseum Düsseldorf. Danach besuchten Wim Wenders, die Schüler*innen und Oberbürgermeister Stephan Keller das städtische Wim-Wenders-Gymnasium, das sich derzeit noch im Bau befindet und voraussichtlich im ersten Quartal 2023 fertiggestellt wird.
Sechs Schulen machen bei Filmprojekt mit
Das Filmbildungsprojekt, das von der Wim-Wenders-Stiftung mit finanzieller Unterstützung der Art-Mentor-Stiftung, der Bundeszentrale für politische Bildung und der Paul-und-Mia-Herzog-Stiftung veranstaltet wird, schickt Schüler*innen von sechs Schulen in Düsseldorf und Berlin von September bis Dezember 2023 unter Anleitung von Wim Wenders auf eine cineastische Reise durch das europäische Kino. Gleichzeitig sollen die Teilnehmenden dabei zu eigenen filmischen Arbeiten angeregt werden.
Im Rahmen der "Europäischen Schule des Sehens" werden interessierte Schüler*innen in den nächsten Monaten ins Kino eingeladen, gemeinsam neuere Filme europäischer Filmemacher*innen und Klassiker der europäischen Filmgeschichte kennenzulernen.
Die teilnehmenden Schulen (Wim-Wenders-Gymnasium in Düsseldorf, in Berlin die Carlo-Schmid-Oberschule, die Evangelische-Schule-Berlin-Zentrum (ESBZ), das Heinz-Berggruen-Gymnasium, das Herman-Hesse-Gymnasium und das John-Lennon-Gymnasium) können sich aus einer von Wim Wenders empfohlenen Liste ein Filmprogramm von jeweils sechs Filmen, die in Filmpaaren gezeigt werden, zusammenstellen.
Wim Wenders erzählt den Schüler*innen von Filmen
Der Filmemacher wird dabei live oder in Videobotschaften als "Türöffner" fungieren und den Schüler*innen erzählen, welche Kinofilme ihn zum Filmemachen gebracht, seinen Blick geschärft und seine spezifische Bildästhetik geprägt haben.
Wim Wenders erklärt: "An unseren Schulen wird unter anderem Lesen und Schreiben gelehrt, aber die Vermittlung des Alphabets des Sehens kommt in den Curricula so gut wie nicht vor, dabei bewegen sich unsere Kinder und Jugendlichen tagtäglich in virtuellen Welten, die längst zu ihrer Wirklichkeit geworden sind.“
Wir müssten ihnen das Rüstzeug mitgeben, das es ihnen ermöglicht, Bilder zu dechiffrieren, ihre Wirkung zu hinterfragen und zu verstehen, was sie mit ihnen machen, so Wenders. Es gebe kein geeigneteres Medium als die bewegten (und bewegenden) Bilder des Kinos, um ihnen genau das zu vermitteln, und sie zu souveränen Nutzer*innen und Gestalter*innen einer von Bildern dominierten Welt zu machen. Wenders hofft, dass so auch zukünftige talentierte Filmemacher*innen unter den Jugendlichen gefunden werden.
Was die Schüler*innen lernen
Die Wim-Wenders-Schüler*innen in Düsseldorf werden die Filme in der Black Box des Filmmuseums gucken. Danach werden sie unter fachkundiger Begleitung von Filmpädagogin Karin Woyke die gesehenen Filme diskutieren. Später werden sie sich in Workshops an ihren Schulen mit den kulturellen, gesellschaftlichen, filmhistorischen und künstlerischen Aspekten der Filme befassen, bevor sie dann eigene filmische Ideen umsetzen.
Das Filmbildungsprojekt soll das Medium Film als erzählerische und visuelle Kunstform nachhaltig für Schüler*innen erlebbar machen.
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