Lesung zum Gedenken an die Bücherverbrennung im Nationalsozialismus
"Dann tauchte Goebbels auf. Er stand auf einer von Mikrophonen belagerten Estrade und gestikulierte vor dem Feuerschein wie ein Teufelchen vor der Hölle. Er zeterte, salbaderte, rief Schriftsteller bei Namen und überantwortetet ihre Bücher den Flammen und dem Vergessen. Das war kein Großinquisitor, sondern ein kleiner pöbelnder Feuerwerker. Hier rächte sich ein durchgefallener Literat an der Literatur."
Erich Kästner war 1933 Augenzeuge in Berlin und sah, wie Joseph Goebbels seine Bücher in das Feuer warf.
In Düsseldorf fanden sich am Abend des 11. April 1933, einen knappen Monat vor der reichsweiten Aktion, Angehörige der Hitlerjugend und evangelischen Jugendbünde vor dem Planetarium (heute Tonhalle) ein. Sie waren zuvor per Zeitungsannonce zur Verbrennungsaktion geladen worden. Diese Bücherverbrennung bildete nur einen "Höhepunkt" im Rahmen der systematischen kulturpolitischen "Säuberung" durch die Nationalsozialisten in Düsseldorf.
Aus Anlass des 90. Jahrestages der Bücherverbrennung am 11. April 1933 in Düsseldorf lesen Bürger*innen der Stadt am 11. April 2023 aus den damals verbrannten Schriften.
Die Lesung findet ab 17 Uhr in der Rotunde der Tonhalle statt.
Der Eintritt ist frei.
Der Einlass beginnt ab 16.30 Uhr.
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