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Brandgefährlich – Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933-1945 (10.10.23 bis 26.5.24)

Findet statt am

10.10.2023 | 10:00 Uhr

Mahn- und Gedenkstätte
Mühlenstraße 29
40213 Düsseldorf

Dieser Termin wiederholt sich täglich

Enddatum 25.05.2024

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Die heutigen Berufsfeuerwehren sind ein Kind des 19. Jahrhunderts. Ihre Entstehung ist eng mit der Industrialisierung und dem sprunghaften Bevölkerungsanstieg wachsender Städte verbunden. Bis in das ausgehende 19. Jahrhundert war die Feuerwehrorganisation in Düsseldorf größtenteils ehrenamtlich organisiert, sogenannte Nachbarschaftsverordnungen regelten die Zuständigkeiten im Brand- und Schadensfall, die städtische Polizei koordinierte im Brandfall die Löschmaßnahmen. Auf dem Turm der Neanderkirche stationierte Nachtwächter hielten bis 1878 Ausschau nach verdächtigen Anzeichen von Bränden. Als wirklich professionell konnte man diese Organisation nicht bezeichnen.

Dies sollte sich in der Nacht vom 19. auf den 20. März 1872 zeigen. Vermutlich durch einen überhitzten Ofen entstand im damaligen Schloss am Burgplatz – zu dieser Zeit von der Landesverwaltung, der Landesbibliothek und der Kunstakademie genutzt – ein Feuer. Binnen kürzester Zeit stand das gesamte Gebäude in Flammen. Noch im selben Jahr wurde eine Berufsfeuerwehr mit entsprechend ausgebildetem Fachpersonal ins Leben gerufen. Im Zusammenspiel mit den nach wie vor existierenden freiwilligen Feuerwehren und den Werksfeuerwehren, die von großen Unternehmen – zum Beispiel Mannesmann, Henkel oder Gerresheimer Glas – unterhalten wurden, entwickelte sich eine schlagkräftige Feuerwehr-organisation.

Das stetige Wachstum der Stadt verlangte nach mehreren Feuerwehrwachen. 1933 gab es fünf für das Stadtgebiet zuständige Feuerwachen der Berufsfeuerwehr. Sieben freiwillige Feuerwehren unterstützten sie, hinzu kamen bei besonders personalintensiven Einsätzen Werksfeuerwehren großer Fabriken, etwa von Rheinmetall, Gerresheimer Glas, Mannesmann oder Henkel.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 änderte sich Vieles im Deutschen Reich und natürlich auch in Düsseldorf. Die Ausstellung zeigt, welche organisatorischen Änderungen von Seiten der nationalsozialistischen Behörden und Amtsträger erfolgten, die auch die Düsseldorfer Feuerwehr betrafen.

Schon im ersten Jahr der Machtübernahme veränderte sich der Alltag für die Düsseldorfer Feuerwehrmänner spürbar: Die Einführung des “deutschen Grußes”, des Hakenkreuzes und weiterer Symbole sollten unmissverständlich klar machen, dass die Nationalsozialisten und ihre Ideologie immer und überall präsent waren. Grundlegende Änderungen im Organisationsapparat durch das „Gesetz über das Feuerlöschwesen” (1933) sowie der Beginn einer intensiven Luftschutz-Ausbildung führten den Feuerwehrmännern vor Augen, dass sich Selbstverständnis und Aufgaben ihrer Institution von nun an drastisch wandeln würden.

Die Düsseldorfer Bevölkerung nahm die großen – teils spektakulären – Einsätze ihrer Feuerwehr meist positiv wahr, selten wurde das Handeln der Einsatzkräfte und die Entscheidungen der Branddirektion in der Öffentlichkeit kritisiert. Das Eingreifen der Feuerwehrmänner in extremen Gefahrensituationen – bei Großfeuern, Unfällen und Naturkatastrophen – verschaffte ihnen in der Bevölkerung traditionell hohes Ansehen. Ob auf der großen „Reichsausstellung Schaffendes Volk” und bei Paraden – die Feuerwehr faszinierte die Menschen, sie war ihnen aber auch durch ihre tägliche Arbeit nah und vertraut.

Die unmittelbar nach 1933 begonnene Umstrukturierung der Berufsfeuerwehr zu einer Polizeibehörde erfuhr am 23. November 1938 einen weiteren Schub. Mit dem „Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen” wurde sie ein Teil der Ordnungspolizei und somit hinsichtlich ihrer Organisation faktisch verstaatlich und dem Chef der deutschen Polizei Heinrich Himmler unterstellt.

Mit Kriegsbeginn am 1. September 1939 wurde reichsweit der „Sicherheits- und Hilfsdienst”, kurz SHD, aufgestellt. Er umfasste in Düsseldorf zunächst knapp 800 Männer. Den größten Teil stellten die Feuerlöscheinheiten, hier als besonders professionalisierte Kräfte jene der Berufsfeuerwehr. Sie unterstanden weiterhin dem Polizeipräsidenten und waren für den „Feuer- und Entgiftungsdienst” zuständig (FE-Einheiten). Im Laufe der Jahre wuchs aufgrund der immer massiveren Luftangriffe die Personenstärke der zunächst drei Abschnitte des Luftschutzabschnitts Düsseldorf.

Unmittelbar nach Kriegsende 1945 begann auch bei der Düsseldorfer Berufsfeuerwehr die sogenannte „Entnazifizierung”. Zunächst wurden verdächtige Personen durch die Militärregierung vom Dienst suspendiert. Gründe hierfür waren in erster Linie die Mitgliedschaft in der NSDAP oder ihr angeschlossener Organisationen (etwa SA) bereits vor dem Jahr 1933.

Hinzu kamen Feuerwehrleute, deren Parteimitgliedschaft als eindeutig karrierefördernd eingeschätzt wurde. Im November 1946 war eine erste Überprüfung abgeschlossen worden. Sie ergab, dass von den etwa 300 Feuerwehrleuten 35 ihren Dienst dort nicht mehr ausüben dürften.

Eine gemeinsame Ausstellung der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, des Stadtarchivs Düsseldorf und der Feuerwehr Düsseldorf.

Kuratiert wurde die Ausstellung von: Hildegard Jakobs, Anna Schlieck, Immo Schalzschneider (alle Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf) und Dr. Benedikt Mauer (Stadtarchiv Düsseldorf)


von youpod

Findet statt am

10.10.2023 | 10:00 Uhr

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