Mutterschaft ohne Filter – "#Motherfuckinghood" zu Gast am Schauspiel Köln
18.12.2024
Am Schauspiel Köln wurde gestern Abend das Theaterstück "#Motherfuckinghood" gezeigt, das einen ehrlichen Blick auf die Herausforderungen von Mutterschaft wirft. Das Stück, das von Schauspielerin Claude De Demo initiiert und von Regisseurin Jorinde Dröse am Berliner Ensemble inszeniert wurde, räumt mit den üblichen Klischees über Mütter und Familienleben auf und zeigt die dunkle Seite von Care-Arbeit und Geschlechterungerechtigkeit.
Mit einer Mischung aus Wutrede und humorvollen Kabarett-Elementen wird in 75-Spielminuten auf die unsichtbare, unbezahlte Arbeit aufmerksam gemacht, die Mütter leisten – und wie stark diese Arbeit das wirtschaftliche System stützt. De Demo spielt eine Mutter, die zwischen Job, Familie und gesellschaftlichen Erwartungen hin- und hergerissen ist. Dabei wird klar, wie sehr die Gesellschaft von Müttern verlangt, dass sie alles leisten, während die Kosten und Belastungen kaum anerkannt werden.
Das Stück beleuchtet nicht nur die persönliche Ebene, sondern geht auch auf gesellschaftliche Strukturen ein, etwa auf die Vorstellungen von "guter Mutter" oder die patriarchalische Prägung des Muttertags. In einem humorvollen Quiz werden die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern aufgezeigt, während die Schauspielerin gleichzeitig tiefere, persönliche Geschichten über ihre Erfahrungen als Mutter einfließen lässt.
Im Finale wird das Thema Männlichkeit thematisiert, wobei eine neue Vorstellung von Männlichkeit gefordert wird – eine, die nicht nur die Rechte von Mädchen, sondern auch von Jungen in den Blick nimmt. Die Zuschauer*innen, vor allem viele Frauen, reagierten mit Standing Ovations, als das Stück zu Ende war.
"#Motherfuckinghood" fordert dazu auf, endlich offen und ehrlich über die Herausforderungen der Mutterschaft zu sprechen. Es ist ein kraftvoller Abend, der nicht nur die Problematik von Care-Arbeit in den Vordergrund rückt, sondern auch die Frage stellt, wie wir als Gesellschaft Gleichberechtigung und eine gerechtere Verteilung von Aufgaben und Anerkennung schaffen können.
Heute Abend um 20 Uhr wird das Stück nochmal in Köln gezeigt. Weitere Informationen zum Ticketverkauf findet Ihr hier.
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