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Oper für alle – Düsseldorf plant ein neues Kulturhaus mit viel Raum für Jugendliche

27.03.2025

Oper – das klingt für viele erst einmal nach steifen Sitzreihen, endlosen Arien und Publikum jenseits der 50. Doch in Düsseldorf wird gerade ein neues Opernhaus geplant, das genau mit diesem Bild brechen will. Beim 5. "Forum Opernhaus der Zukunft" ging es um die Frage, wie ein Ort entstehen kann, der auch Kinder und Jugendliche wirklich anspricht.

Die Diskussion fand am 18. März im "34OST" statt, einer ehemaligen Conrad-Filiale, direkt neben dem Gelände, auf dem das neue Opernhaus gebaut werden soll. Die Atmosphäre war offen und lebendig – passend zu dem, was dieses Kulturhaus künftig sein soll: ein Raum für Begegnung, Kreativität und Austausch. Und zwar nicht nur für ein ausgewähltes Opernpublikum, sondern für die gesamte Stadtgesellschaft.

Ein Haus, das nicht abschreckt, sondern einlädt

Der Plan: Musikbibliothek, Musikschule, Oper und ein großer Educationbereich ziehen unter ein Dach. Dazu soll es offene Flächen geben, die ohne Ticket oder Konsumzwang zugänglich sind. Eine Studiobühne bietet Raum für Experimente. Fast 500 Quadratmeter sind allein für Bildungs- und Vermittlungsarbeit reserviert – etwa für Workshops, Projekte oder gemeinsame Produktionen mit Jugendlichen.

Krysztina Winkel von der Wiener Staatsoper, die mit dem "NEST" bereits eine eigene Bühne für junge Menschen entwickelt hat, machte deutlich: Wer ein Haus für die Zukunft baut, muss bereit sein, Prozesse zu hinterfragen. "Wir müssen Prozesse schütteln, um bedeutsame Strukturen zu etablieren", sagte sie in ihrem Vortrag. Der Bau sei nur der Anfang – entscheidend sei, wie offen und flexibel das Haus danach bleibe.

Junge Perspektiven erwünscht

Auch Düsseldorfer Stimmen wurden gehört. Anton Kublin vom Jugendrat betonte, dass junge Menschen beteiligt werden müssen: "Das neue Opernhaus bekommt unsere Unterstützung – wenn es wirklich generationsübergreifend ein Haus für alle wird." Ein gutes Zeichen sei die geplante Integration der Clara-Schumann-Musikschule und der Musikbibliothek.

Michaela Dicu von der Jungen Oper am Rhein wies darauf hin, dass das aktuelle Opernhaus an der Heinrich-Heine-Allee für Jugendliche schlicht nicht gemacht sei. Jetzt biete sich die Chance, das zu ändern. Sie plant bereits erste Projekte, zum Beispiel einen gemeinsamen Chor mit der Musikschule. Philipp Weinhausen, stellvertretender Direktor der Clara-Schumann-Musikschule, zeigte sich überzeugt: "Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr sich junge Menschen begeistern lassen." Entscheidend sei das Engagement der Menschen, die Programme gestalten.

Auch Antonius Grützner von der Musikbibliothek sieht großes Potenzial in der Zusammenarbeit. Unter dem Motto "Musik erleben, Musik erlernen, Musik verstehen" könne etwas Einzigartiges entstehen.

Die Vision ist klar – jetzt beginnt die Umsetzung

Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration der Stadt Düsseldorf, zog ein positives Fazit: "Die intensiven Diskussionen in der Stadtgesellschaft bestätigen: Unser Planungsprozess geht in die richtige Richtung." Das neue Opernhaus soll nicht nur ein architektonisches Highlight werden, sondern ein offener Ort für alle – mit Angeboten, die auch weit über Düsseldorf hinaus wirken sollen.

Für alle, die die Diskussion nachverfolgen möchten: Eine Aufzeichnung ist hier online abrufbar.

von Marvin

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