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Cybermobbing

Das Internet macht nicht nur Spaß, hilft beim Recherchieren und beim Kommunizieren. Es kann auch ganz schön weh tun – zum Beispiel wenn Jugendliche von Mitschülern und Bekannten vor aller Welt gemobbt werden.

Der Begriff "Mobbing" entstand in der Arbeitswelt und drückt aus, wenn sich Kollegen gegenseitig systematisch und fortgesetzt fertig machen. Mobbing gibt es aber auch in der Schule. Fachleute verwenden in dem Umfeld den englischen Begriff "Bullying", der "tyrannisieren" bedeutet. Wenn Bullying vor allem im Internet stattfindet, spricht man von "Cyberbullying" oder auch von "Cybermobbing", seltener von "Cyberstalking".

Was ist Cybermobbing?

Ein Mal online ärgern nervt schon genug, das ist aber noch kein Cybermobbing. Davon spricht man erst, wenn die Schikanen über einen längeren Zeitraum immer wieder auftauchen. Die Täter beleidigen, bedrohen und erpressen ihre Opfer direkt oder versuchen psychischen Druck aufzubauen. Gerüchte sollen dafür sorgen, dass das Opfer bald alleine dasteht und keiner mehr mit ihm reden will.

Aus ärgern kann erst dann Mobbing werden, wenn das soziale Umfeld es unterstützt: wenn also Mitschüler und sogar Lehrer mitmachen, mitlachen oder nichts dagegen unternehmen. Gezielt gemobbt wird mit Medien ganz unterschiedlich: Beleidigungen kommen per E-Mail, es werden unschöne Bilder veröffentlicht, Happy-Slapping-Filme verbreitet, in denen zu sehen ist, wie auf das Opfer eingeschlagen wird, es werden die privaten Kontaktdaten des Betroffenen gepostet, Telefonterror per Anrufe oder SMS betrieben und Hass-Internetseiten bzw. Hass-Gruppen in sozialen Netzwerken gegründet.

Unterschied zum Offline-Mobbing

Egal ob im Internet oder auf dem Schulhof: Mobbing verletzt. Unterschiede gibt es aber dennoch. Die Täter können sich beim Cybermobbing in eine vermeintliche Anonymität flüchten und müssen ihrem Opfer nicht gegenübertreten. Die Hemmschwelle ist also nicht so hoch. Wer einmal ein Gerücht ins Internet gesetzt hat, hat keine Kontrolle mehr darüber. Handyfilme werden zahlreich weitergereicht. In besonders schlimmen Fällen kann so die ganze Welt beim Mobben mitmachen. So war es beim "Star-Wars-Kid". Der Schüler aus den USA hatte Videoaufnahmen liegen gelassen, die von Mitschülern bei Youtube veröffentlicht wurden.

Bald fügte die Internet-Community den Jungen in alle möglichen Hollywood-Filme ein. Das "Star-Wars-Kid" wird mittlerweile überall erkannt, darauf angesprochen und musste schon mehrmals in den USA umziehen, weil es den Druck nicht mehr aushielt. Cybermobbing endet also nie: Das Internet wird vom Unterhaltungsmedium zur Horrorwelt, der Ruheort zuhause ist keine Schutzzone mehr, weil beleidigende SMS auch dort eindringen können. Alle können das Mobben verfolgen, das Opfer wird immer mehr ausgegrenzt und ist alleine.

Täter machen sich strafbar Mal davon abgesehen, dass es unfair ist, andere Menschen online so vorzuführen, machen sich die Täter mit Cybermobbing auch strafbar.

  • Beleidigungen können eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr und eine Geldstrafe zur Folge haben.
  • Die gleiche Strafe kann bei übler Nachrede auf den Täter zukommen.
  • Das Nachstellen, auch Stalking genannt, kann mit bis zu drei Jahren Haft oder einer Geldstrafe geahndet werden.
  • Man darf nicht einfach Fotos einer Person veröffentlichen, wenn diese nicht zugestimmt hat, oder, wenn man das Foto nicht selber gemacht hat. Damit kann man gegen das Persönlichkeits- und das Urheberrecht verstoßen. (Das gilt übrigens auch für Klassenfotos oder ähnliches, die ihr in soziale Netzwerke postet, und mit denen ihr eigentlich gar nicht mobben wollt.)

Und wenn ihr denkt, die Gesetzte würden für euch nicht gelten, weil ihr noch keine 18 Jahre alt seid: In Deutschland wurden bereits Minderjährige nach solchen Fällen verurteilt. Das kannst du tun Du kannst dich vor Cybermobbing schützen, auch wenn du noch kein Opfer geworden bist:

  • Veröffentliche möglichst wenig Kontaktdaten und Privates von dir im Internet. Passwörter sollten niemals weitergegeben und sehr sicher gewählt werden.
  • Überlege ganz genau, was du online postest. Denk über Kommentare, Fotos und jeden einzelnen Schritt genau nach. Was einmal im Netz ist, bleibt dort und kann von Mitschülern und in Jahren sogar von Personalchefs gegen dich verwendet werden.
  • "Google" deinen Namen ab und zu. So kannst du auf eventuelle Beleidigungen stoßen oder dir ein Bild davon machen, wie Fremde dich übers WWW wahrnehmen.

Wenn du schon von Mobbing im Internet betroffen bist, kannst und solltest du ebenfalls etwas unternehmen. Viel zu viele Opfer schweigen und machen es so nur noch schlimmer.

  • Auf beleidigende SMS, Mails oder Nachrichten solltest du nicht antworten. Wenn es beim direkten Anschreiben bleibt, kannst du die "Ignore"-Funktion nutzen, die viele Dienste anbieten.
  • Jede beleidigende Mail solltest du aber aufbewahren. Das gilt auch für öffentliches Mobbing auf Internetseiten. Mache davon Screenshots, damit du später Beweise hast.
  • Du musst auf jeden Fall mit jemandem über die Angriffe reden: mit deinen Freunden, Lehrern, Eltern oder einer anderen Vertrauensperson. Gemeinsam ist es einfacher eine Lösung zu finden und notfalls die Polizei zu verständigen.

Noch mehr Tipps, Online-Beschwerdestellen und Infos findet ihr auf www.klicksafe.de.
Auf www.juuuport.de kannst du dich mit anderen Jugendlichen zum Thema austauschen.
Ideen gegen Mobbing und einen regelmäßigen Chat gibt‘s auf www.mobbing.seitenstark.de.
Telefonische Beratung erhältst du unter der Nummer gegen Kummer: 0800-1110333 (montags bis freitags 15 bis 19 Uhr).

Die Informationen stammen von der Fachtagung zum Thema "Cybermobbing" vom Düsseldorfer Jugendring, der Fachstelle für Gewaltprävention und dem LVR-Medienzentrum Rheinland.

von youpod

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