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Zivilcourage: Jeder kann helfen

Füreinander da sein, sich gegenseitig helfen - das sind Dinge, die selbstverständlich sein sollten. Doch was ist, wenn es mal brenzlig wird? Eingreifen oder doch nur zusehen? Zivilcourage geht alle an. Düsseldorf ist die Stadt mit der zweithöchsten Kriminalitätsrate in ganz Deutschland. Durchschnittlich 250 Straftaten werden hier begangen - jeden Tag.

Es kann überall passieren, auch Jugendlichen: eine Schlägerei auf dem Schulhof, K.o.-Tropfen in der Disco oder eine Erpressung im Jugendclub. Doch wie gehen wir damit um, wenn wir Zeuge solcher oder anderer Straftaten werden? Dazwischen gehen, klar. Das lernen wir schon im Kindergarten. Aber tun wir das auch, wenn es wirklich darauf ankommt? Zivilcourage nennt man den Mut, sich für andere einzusetzen, auch wenn es schwierig wird. "Zivilcourage bedeutet, überall unerschrocken seine Meinung zu vertreten und sich auch dann für andere einzusetzen, wenn es vielleicht gerade gegen den Mainstream ist", erklärt Martina Kampf-Kiefer von der Düsseldorfer Fachstelle für Gewaltprävention des Jugendamtes.

Tipps zum Einschreiten: Nicht den Helden spielen

Doch das ist oft leichter gesagt als getan. Nicht selten bedeutet ein Einschreiten gleichzeitig auch eine Gefahr für sich selbst. Wer zum Beispiel Zeuge einer Schlägerei wird, möchte ungerne selbst verletzt werden. "Jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten helfen, dass eine Straftat verhindert wird", heißt es in einer Broschüre der "Aktion tu was", einer Initiative der Polizei. "Niemand erwartet, dass Sie Ihre eigene Gesundheit aufs Spiel setzen und den Helden spielen. Es gibt Situationen, in denen die Täter offensichtlich stärker und zu jeder Art von Gewalt bereit sind. Wegsehen oder weglaufen aber ist keine Lösung", erklärt die zentrale Stelle polizeilicher Kriminalprävention dort weiter.

Martina Kampf-Kiefer hat hierzu einige hilfreiche Tipps: "Im Ernstfall sollte man nie alleine einschreiten, um sich selbst nicht zu gefährden. Man sollte sich dann allerdings Hilfe holen und gemeinsam mit anderen handeln. Bei Problemen in der Schule könnte man zum Beispiel mit dem Vertrauenslehrer sprechen, in der Straßenbahn die Notbremse ziehen und den Schaffner oder Bahnfahrer alarmieren." Außerdem rät die Mitarbeiterin der Fachstelle für Gewaltprävention, Fotos von der Situation zu machen: "Fast jeder hat ein Fotohandy, da ist so ein Foto oder Video schnell gemacht." Eine andere Möglichkeit sieht Kampf-Kiefer in der Ablenkung von einer Situation: "Wer zum Beispiel in der Disco beobachtet, wie K.o.-Tropfen in ein Getränk gekippt werden, muss nicht direkt Täter oder Opfer ansprechen, sondern kann auch gezielt stolpern und dabei das Glas umhauen, so ist die Situation erst einmal entschärft."

Auch Zeugenaussagen sind wichtig

Doch Zivilcourage geht noch weiter. Zum Mut, sich entgegenzusetzen gehört beispielsweise auch eine Aussage bei der Polizei oder vor Gericht, sollte man Zeuge einer Straftat werden. Auch die Vorbeugung von Straftaten gehört dazu: "Wir sollten immer aufeinander achten. Ist einer Außenseiter? Rutscht jemand ab? Dann müssen wir handeln", sagt Martina Kampf-Kiefer. Sich für andere einzusetzen und auch dann einzugreifen, wenn es gefährlich wird, ist also gar nicht so schwierig. Dabei muss man sich nicht selbst gefährden. Oft hilft es, sich zusätzliche Hilfe zu suchen oder Situationen zu entschärfen.

Ausführliche Tipps zum Thema Zivilcourage gibt es in einer Broschüre der Polizei unter www.aktion-tu-was.de/faltblatt.pdf. Bei Fragen hilft die Stelle für Gewaltprävention des Jugendamtes der Stadt Düsseldorf per E-Mail an gewaltpraevention(at)duesseldorf.de.

von Kai-Inboden

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