Gesundheit
Schwimmen im Rhein ist lebensgefährlich
Selbst für geübte Schwimmer ist es lebensgefährlich, im Rhein schwimmen zu gehen. Feuerwehr, Wasserwacht, Wasserschutzpolizei, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) warnen davor.
Wenn die Temperatur steigt, zieht es Jugendliche an Baggerseen und an den Rhein, um sich eine Abkühlung zu verschaffen.
Auch eiskalte Baggerseen sind gefährlich
Die Gewässer sind sehr gefährlich, denn meistens herrschen in den Seen eiskalte Temperaturen, die für Menschen gefährlich sind. Und das gilt auch für geübte Schwimmer. Das Baden ist nur erlaubt, wo Betreuung gegeben ist. Also nur, wenn jemand im Notfall eingreifen könnte. Der einzige See in Düsseldorf, der dieses Kriterium erfüllt, ist der Unterbacher See.
Viele Einsätze in diesem Jahr
Immer wieder muss die Feuerwehr Düsseldorf ausrücken, um Menschen aus dem Rhein zu retten. Im Jahr 2020 waren es 59 Einsätze wegen des Notrufs: "Personen im Rhein". 25 Menschen wurden gerettet, 15 mussten ins Krankenhaus. 4 Menschen starben. Bis Anfang Juni 2021 musste die Düsseldorfer Feuerwehr bereits 24 Mal zur Personenrettung an den Rhein. 4 Menschen mussten ins Krankenhaus, 2 konnten nur noch tot geborgen werden.
Wie dramatisch die Einsätze sein können, zeigt dieses Beispiel: Im August 2020 badete ein 18-Jähriger am Paradiesstrand nahe des Fernsehturms. Eine Welle riss ihn mit. Er ging unter. Taucher der Feuerwehr suchten die Buchten ab, andere Einsatzkräfte den Rheinstrom. Selbst ein Sonargerät und ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Alles ohne Erfolg. Nach rund vier Stunden musste die Rettungsaktion abgebrochen werden. Zwei Tage später wurde der 18-Jährige bei Rheinberg tot aus dem Wasser geborgen.
Starke Strudel und Strömungen im Rhein
Im Rhein ist das Schwimmen an vielen Stellen generell verboten, denn da kann der Spaß aufgrund der starken und gefährlichen Strudel und Strömungen tödlich enden.
Laut aktueller Statistik der DLRG ertrinken pro Jahr in Deutschland rund 500 Menschen, das Gros davon in Flüssen und Seen. Rund 50 Menschen pro Jahr kommen aber auch in Kanälen und Hafenbecken ums Leben.
Schwimmen verboten
Im Rhein ist das Schwimmen in bestimmten Zonen generell verboten:
- 100 Meter oberhalb und unterhalb von Rheinhäfen.
- an Brücken, Schiffs- und Fährlandestellen, Schleusen, Vorhäfen, Umschlagstellen und Werften.
- Lebensgefährlich ist es im Rhein auch an so genannten Kribben. Das sind ins Wasser ragende Kiesflächen. Dort bilden sich oft tückische Strudel und Strömungen.
- Strömung herrscht auch in der Fahrrinne. Wenn ein Schiff vorbeifährt, zieht dies das Wasser an. Dann sieht das Wasser flach und einladend aus - bis der "Rückschwall" kommt. Das Wasser kehrt in Wellen zurück.
Baden ist erlaubt, wo Aufsicht vorhanden ist, also am Unterbacher See (Nord- und Südstrand).
Für alle anderen Baggerseen gilt Badeverbot, das sind:
- Angermunder Baggerseen westlich und östlich des Heiderweges
- Suitbertussee
- Fliednersee
- Lambertussee in Kaiserswerth
- Lichtenbroicher Baggersee am Flughafen
- Südpark-See
- Unisee
- Elbsee Süd und Nord
Auch an anderen Orten ist Baden im Rhein nach Angaben der zuständigen Wasserschutzpolizei gefährlich, auch wenn es dort nicht verboten ist. Beispielsweise an so genannten Kribben, ins Wasser ragende Kiesflächen. Sie bremsen das Wasser. Dort bilden sich oft gefährliche Strudel und Strömungen.
Strömung herrscht auch in der Fahrrinne. Daher sollten Schwimmer eher am Rand des Stromes bleiben. Wenn ein Schiff vorbei fährt, zieht dies das Wasser an sich. Der Eindruck des niedrigeren Wasserstandes lockt weiter in den Fluss zu waten. Unterschätzt wird dabei die Gefahr des "Rückschwalls". Wenn das Schiff vorbei ist, kehrt das Wasser in Wellen zurück.
Diese Baderegeln solltet ihr generell beachten:
- Nie überhitzt ins Wasser gehen,
- nie alkoholisiert schwimmen gehen
- nie mit vollem Magen ins Wasser gehen
- nie mit ganz leerem Magen schwimmen gehen.
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