Mit dem Smartphone in den Händen verliert man schnell den Blick für die Umwelt. Lupo/pixelio.de
Ohne Smartphone geht es offenbar nicht. Das Handy ist ständig griffbereit, der Blick klebt am Display und auch eine Studie zeigt: Beinahe alle Jugendlichen sind online. Damit werden sie auch rastloser und der Druck wächst.
Die Zahlen sprechen für sich: 98 Prozent der 14- bis 24-Jährigen nutzen das Internet und sind ständig online. Das besagt die Studie "Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in der digitalen Welt" des Heidelberger Sinus-Instituts, für die 1500 Kinder und Jugendliche von neun bis 24 Jahren befragt wurden.
Online ist normal
"Es wird kaum noch zwischen On- und Offline-Zeiten getrennt", fasst Matthias Kammer, Direktor des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) die Studie zusammen. "Das Smartphone ist der Begleiter für alle Lebenslagen. Damit ist man ständig verfügbar. Ein Leben ohne ist für die meisten nicht mehr vorstellbar."
Online zu sein, ist nichts Besonderes, sondern der Normalzustand. Je jünger die Internetnutzer sind, desto wichtiger scheint das Netz zu sein. So sind 82 Prozent der Kinder davon überzeugt, dass es in Zukunft nicht mehr möglich sein wird, komplett offline zu sein. Bei den Jugendlichen sind es immerhin 70 Prozent.
Normal ist es auch deswegen, online zu sein, weil das Internet überall ist. Die meisten jungen Menschen gehen nämlich mit dem Smartphone ins Netz – und das Handy ist schließlich auch immer dabei.
Immer präsent
Am häufigsten nutzen Jugendliche das Internet, um mit Freunden zu kommunizieren. "So ist eine schnellere Kommunikation möglich", sagt Ina Brecheis, Pädagogin bei "klicksafe", der EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz. So werde man immer rastloser, was nicht unbedingt schlecht sein müsse. Aber wer immer auf Nachrichten wartet, immer präsent ist, könne auch verlernen, den Moment zu leben, gibt Brecheis zu bedenken.
Es gibt die Technik, die einen immer und überall online sein lässt. "Das schnelle Antworten-Müssen erhöht aber auch den sozialen Druck", sagt die Pädagogin. Sie gibt einen Tipp: "Wichtig ist es, sich selbst Freiräume zu schaffen." Also: auch mal ohne Smartphone auskommen. Das müssen einige aber erst lernen. Hilfe gibt es beispielsweise bei www.handysektor.de von der Landesanstalt für Medien NRW. Die Internetseite lädt zum Handyfasten ein. Das kann gleich die ganze Klasse als Unterrichtseinheit mitmachen.
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