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Schulden

Jeder fünfte Jugendliche hatte schon einmal Schulden - eine ganz schön hohe Zahl. Doch wann ist man verschuldet? Wie können Schulden vermieden werden? Und was mache ich, wenn ich die nicht mehr in den Griff bekomme? Ein paar einfache Regeln helfen.

Was sind Schulden?

Handy, Fitnessstudio oder Kinobesuche mit Freunden: All diese tollen Dinge kosten einen Haufen Geld. Gerade als Jugendlicher ist es oft schwer, diese Kosten zu überblicken. Da geht man am Anfang des Monats ins Kino und anschließend noch Eis essen, das neue Lieblings-Playstationspiel ist gerade rausgekommen und das Geld auf dem Konto reicht gerade noch aus. So passiert es schnell, dass der Handyvertrag vergessen wird, der das Konto immer erst Mitte des Monats belastet. Und war da nicht noch der Beitrag fürs Fitnessstudio? So schnell ist es passiert: Man hat Schulden und kann sie nicht aus eigener Kraft zurückzahlen.

Sind Schulden schlimm?

Schulden sind nicht grundsätzlich schlecht. So kaufen zum Beispiel viele Familien ein Haus und zahlen die Schulden dafür monatlich ab. Diese geplanten Schulden sind meistens in Ordnung, da die Familie weiß, welche Summe monatlich auf sie zukommt und sie so diesen Betrag einplanen kann. Schwierig wird es immer dann, wenn Schulden plötzlich Kosten verursachen, die man nicht bedacht hat oder wenn man mehr Geld ausgegeben hat, als zur Verfügung stand. Wer zum Beispiel seinen Handyvertrag nicht mehr bezahlen kann, muss nicht nur die Handykosten trotzdem bezahlen, sondern oft auch hohe zusätzliche Kosten, etwa von Inkasso-Firmen oder Anwälten. Im schlimmsten Fall können dann iPhone und Co vom Gerichtsvollzieher gepfändet werden.

Wie kann ich Schulden vermeiden?

Wer nicht in die Schuldenfalle tappen möchte, kann sich mit einigen einfachen Tipps vor Schulden schützen, wie Sibylle Brohmsbach von der Düsseldorfer Schuldnerberatung verrät: "Gerade Jugendliche haben meistens nicht viel Geld zur Verfügung, oft nur das Taschengeld. Da sollten laufende Kosten wie ein Handyvertrag, Zeitungsabos oder eine monatliche Verpflichtung im Fitnessstudio möglichst vermieden werden."

Stattdessen empfiehlt die Schuldnerberaterin den Jugendlichen, auf andere Angebote umzusteigen: "Es muss doch nicht immer der Handyvertrag sein. Wer nur eine Prepaid-Karte hat, kann nicht viel falsch machen. Auch bei Fitnessstudios gibt es Alternativen, die keine monatlichen Beiträge fordern." Neben Handyverträgen ist oft der Wunsch nach teuren technischen Geräten wie Tablets, Computern oder Fernsehern eine Schuldenfalle. Hiervor warnt Sibylle Brohmsbach besonders: "Ratenzahlungen für Technikzeug stürzt viele Jugendliche ins Unglück, ich sehe das in meiner täglichen Arbeit immer wieder: Wenn ein junger Mann, der gerade 18 Jahre alt geworden ist, unbedingt einen großen Flachbildschirm haben möchte, und dann nach zwei Monaten den Ratenvertrag nicht mehr zahlen kann."

Einnahmen und Ausgaben berechnen

Statt großer Anschaffungen, die nicht zwingend notwendig sind, auf Raten zu kaufen, sollte lieber darauf hingespart werden. Grundsätzlich rät Sibylle Brohmsbach zur Planung: "Wenn regelmäßige monatliche Ausgaben unvermeidbar sind, sollte man sich einen Abend hinsetzen und alle Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen. Dabei dürfen dann auch Ausgaben wie der Kinobesuch mit Freunden nicht fehlen. Bleibt nach Abzug aller Ausgaben noch Geld übrig, kann eine monatliche Verpflichtung eingegangen werden."

Außerdem sollte man immer mit Bargeld und möglichst nicht mit einer Karte bezahlen. Denn wer das Geld vor sich sieht, verliert nicht so schnell den Überblick über seine Kosten. Um sich vor Augen führen zu können, wie hoch die monatlichen Einnahmen und Ausgaben sind, hat die Verbraucherzentrale NRW für Jugendliche einen interaktiven Budgetplaner entwickelt. Hier können alle Werte in ein Formular eingegeben werden, das dann errechnet, wie viel Geld am Ende des Monats übrig bleiben müsste.

Wie komme ich wieder aus den Schulden raus?

Wenn es für die Tipps zur Schuldenvermeidung schon zu spät ist und der Briefkasten überquillt vor Inkasso-Briefen und Anwaltsmahnungen, sollte man sich schnell Hilfe suchen. Zwar kann es auch hier helfen, Einnahmen und Ausgaben gegenüberzustellen, um möglicherweise zu entdecken, wofür zu viel Geld ausgegeben wird. Doch häufig gerät man schneller in einen Strudel aus Zusatzkosten, aus dem man sich kaum noch selbst befreien kann.

"Die meisten kommen zu spät", erklärt hierzu Birgit Höltgen von der Verbraucherzentrale NRW. Denn: Je früher man sich Hilfe bei Verbraucherzentrale oder Schuldnerberatung sucht, desto eher kann noch geholfen werden. Die professionellen Schuldnerberater kennen meist gute Strategien zur Bewältigung der Schulden und sie helfen bei Gesprächen mit Gläubigern. "Angst oder ein Schamgefühl braucht keiner zu haben. Stärke zu zeigen bedeutet nicht immer, alles alleine lösen zu müssen. Stark sein bedeutet, seine Fehler zu erkennen und gemeinsam eine Lösung zu suchen", appelliert Schulderberatung Sibylle Brohmsbach.

Schuldnerberater in Düsseldorf

Eine Übersicht der Anbieter findet sich auf der Internetseite der Stadt Düsseldorf. Diese Angebote sind meist kostenlos. Von kostenpflichtigen Angeboten sollte man die Finger lassen, schließlich sollen die Schulden nicht noch weiter erhöht werden.

von youpod

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