Gesundheit
Shisha2go und E-Zigaretten
Solche Namen machen Appetit: süßer Apfel, wilde Beere, sonniger Pfirsich oder Honigmelone. Hinter ihnen verbergen sich allerdings keine Obstsalate, sondern elektronische Shishas.
Die Namen täuschen. Diese Shishas2go können gefährlich werden und sind für Jugendliche verboten. Nicht viele Düsseldorfer Jugendliche fallen auf die leckeren Namen rein. Einige aber schon. In der Spieloase in Bilk brachte ein älterer Jugendlicher eine Shisha2go mit und ermutigte einen jüngeren, sie zu benutzen. Das erzählt Barbara Zenz, die als Pädagogin in der Spieloase arbeitet. Sie hat sofort mit den Jugendlichen gesprochen und sich bei dem Tabakhändler beschwert, von dem die Shisha stammt.
Gesundheitsprobleme durch E-Shishas
Der Händler will Jugendlichen nichts mehr verkaufen. Lange durfte er das, weil Shishas2go keinen Tabak enthalten. Trotzdem können sie Gesundheitsprobleme verursachen. Die Shishas2go sehen aus wie große Kugelschreiber. Sie enthalten Aromastoffe. Wenn man das Gerät anschaltet und mit dem Mund daran zieht, atmet man Nebel ein. Der entsteht, weil ein anderer Stoff die Aromastoffe verdampfen lässt.
Allergie und Reizung
"Dieser andere Stoff kann die Atemwege reizen und allergische Reaktionen auslösen", erklärt Charlotte Dahlheim vom Gesundheitsamt Düsseldorf. Zu den Aromastoffen gebe es noch keine langjährigen Studien.
E-Shishas für Jugendliche verboten
Experten warnen allerdings davor, dass die Inhaltsstoffe der E-Shishas Krebs auslösen können oder die Atemwege erkranken können. Der Bundestag hat deswegen Anfang 2016 den Verkauf von E-Zigaretten und E-Shishas an Kinder und Jugendliche verboten. Dahlheim vom Düsseldorfer Gesundheitsamt sieht noch eine Gefahr: Sie weiß, dass Jugendliche gerne ausprobieren. Doch wer früh an eine Shisha2go oder eine E-Zigarette ohne Nikotin gewöhnt ist, bei dem sinkt die Hemmschwelle, später Kapseln mit Tabak einzufüllen.
Shishas gefährlicher als Zigaretten
Elektronische Shishas sind also gefährlicher als ihr Ruf. Das gilt übrigens auch für die normalen Shishas mit Tabak. "Die sind sogar schädlicher als Zigaretten", sagt Dahlheim. Man ziehe das Nikotin viel tiefer in die Lunge als bei Zigaretten. Der Tabak wird nicht verbrannt und ist deswegen schädlicher.
Das Wasser, durch das der Rauch zieht, filtert keine Giftstoffe raus. Durch das Mundstück können Krankheiten wie Herpes oder Lungenkrankheiten verbreitet werden. Genau dieser gute Ruf der Shishas, kann gefährlich werden. "Eine Shisha2go, die nach Erdbeere oder Banane schmeckt, ist für Jugendliche reizvoller als eine elektronische Zigarette", sagt Ursula Rau, die beim Jugendamt arbeitet und für den Erzieherischen Kinder- und Jugendschutz zuständig ist.
Jugend gewöhnt sich an Zigarette
Einige Jugendliche kaufen sich die Shisha2go nur, um anzugeben und cool zu sein. Doch unterbewusst können sie sich daran gewöhnen, eine Zigarette in der Hand und im Mund zu haben, warnt Ursula Rau. Und auch für die Freunde könne es normal werden, dass eine Zigarette dazugehört. Im Internet raten sogar Jugendliche anderen Jugendlichen von den Shishas2go ab.
"Das ist nix", steht in Foren und: Die seien nicht so lecker, wie ihre Namen sagen, dafür aber teuer. Und so rät Ursula Rau den Jugendlichen: "Lasst euch nicht blenden. Schaut genau hin, was man euch verkaufen möchte, fragt nach und informiert euch."
Nachfragen könnt ihr bei:
Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz, 0211-89 95 142
oder bei Gesundheitsamt und Beratungsstellen (Kontakte findest du auch hier unter dem Text).
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