Hart aber Fair: Podiumsdiskussion zur Landtagswahl am Görres-Gymnasium
30.03.2017
Am Donnerstagnachmittag fand im Görres-Gymnasium eine Podiumsdiskussion mit Düsseldorfer Wahlkreiskandidierenden für die Landtagswahl NRW statt. 45 Tage vor der Wahl stellten sich die Politiker den Fragen der rund 170 anwesenden Schülerinnen und Schüler und lieferten sich hitzige Debatten. Veranstaltet wurde die Diskussion von dem Programm "Demokratie – Lernen" des Amtes für Statistik und Wahlen der Stadt Düsseldorf gemeinsam mit dem Görres-Gymnasium. Die Moderation übernahmen die Schüler Timon Grosch und Lisa Marie Steffen aus der Jahrgangstufe Q1 sowie Arne Klüh von Antenne Düsseldorf.
Repräsentiert waren hier die politischen Parteien, die in der aktuellen Wahlperiode im Landtag vertreten sind. Markus Herbert Weske (SPD), Marco Schmitz (CDU), Astrid Wiesendorf (Grüne), Rainer Matheisen (FDP) und Oliver Bayer (Piraten) stellten ihre politischen Positionen vor und diskutierten mit den Schülerinnen und Schülern schwerpunktmäßig über innere Sicherheit und Integration, Schul- und Bildungspolitik sowie Parteipolitik.
Die Jugendlichen haben sich im Vorfeld bereits intensiv auf diese Veranstaltung vorbereitet, die Schwerpunktthemen gesetzt und sich Fragen dazu überlegt und zeigten zudem keine Scheu, kritische Fragen zu stellen und klare Antworten von den Politikern einzufordern.
Innerhalb der zwei Stunden wurden viele verschiedene Themen angesprochen. Vor allem der Schwerpunkt innere Sicherheit und der Umgang mit Extremisten nahm einen hohen Stellenwert ein. Spätestens seitdem ein Amokanschlag in der Düsseldorfer Altstadt verhindert worden konnte, machen sich auch viele Jugendliche Sorgen. Daher wollten die Moderatoren zu Beginn von den Kandidaten wissen, ob Sicherheit oder Freiheit für Sie wichtiger sei. Während die Vertreter der Piraten und der FDP sich klar für Freiheit stark machten, betonten SPD, CDU und Grüne, dass auch Freiheiten des Einzelnen eingeschränkt werden müssen, um die Sicherheit für alle zu garantieren. In diesem Zusammenhang wurden Argumente für und gegen Videoüberwachung in der Altstadt diskutiert.
Im zweiten Themenblock wurde die Schul- und Bildungspolitik genauer unter die Lupe genommen. Wieso nimmt NRW den letzten Platz im Vergleich zu anderen Bundesländern ein, wenn es um die Pro Kopf Ausgaben pro Schülerin und Schüler geht? Was soll gegen den maroden Zustand vieler Gebäude getan werden? Und wie stehen die Parteien zu den allgemeinen Smartphone-Verboten, die es an einigen Gymnasien gibt? Auch die Debatte um G8 oder G9 spielte kurz auf. So sprach sich Herr Weske dafür aus, dass jeder Schüler selber entscheiden soll, ob er/ sie den Abschluss nach der zwölften oder dreizehnten Klasse machen möchte. In der Schülerschaft des Görres-Gymnasium war die Meinung zu G8 ziemlich ausgeglichen. Gut 60% befürworteten, den Abschluss nach 9 Jahren Gymnasialzeit zu machen, während die anderen 40% die verkürzte Zeit von 8 Jahren befürworteten.
Viele der Jugendliche haben am 14. Mai zum ersten Mal die Chance, ihre Stimme bei einer Landtagswahl abzugeben. Am Beispiel des Präsidentschaftswahlkampfs in den USA und Frankreich wird deutlich, wie wichtig es aktuell ist, sich für die demokratischen Werte einzusetzen und sich mit Politik auseinanderzusetzen. Das Görres-Gymnasium beteiligt sich, so wie viele andere Schulen in Düsseldorf, zudem an der Junior-Wahl, die am 11. Mai stattfindet. Schülerinnen und Schüler unter 18 Jahren können daran teilnehmen und ihre Stimme abgeben und somit ein politisches Zeichen setzen. Die Podiumsdiskussion war daher eine gute Gelegenheit, um die Kandidierenden besser kennenzulernen und um in den Austausch mit den Politiker zu kommen.
Über den kommenden Wahlkampf zur Landeswahl und zum Wahlausgang halten wir euch auf dem Laufenden. Weitere Fotos zur Podiumsdiskussion am Görres folgen noch.
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