Jugendrat: Updates vor der Sommerpause
10.07.2017
Am Donnerstag, den 6. Juli hat der Jugendrat zum letzten Mal vor der Sommerpause getagt. Verschiedene Themen standen auf der Tagesordnung, unter anderem die Luftverschmutzung in Düsseldorf und Aufklärung über die "Loverboy"-Methode.
Zu Beginn wurde Bericht erstattet über vergangene Veranstaltungen, wie dem Christopher Street Day am 27. Mai. Mitglieder des Jugendrates haben gemeinsam mit dem PULS, den Falken und vielen weiteren Institutionen gegen die Diskriminierung von Homosexuellen rund drei Stunden demonstriert und Aktionen zum Mitmachen angeboten.
Zu Gast im Jugendrat war diesmal Frau Jeanette Hack vom Umweltamt Düsseldorf, zuständig in der Stabstelle Luftverschmutzung. In ihrem Vortrag machte sie deutlich, dass die Stadt bereits seit vielen Jahren den Grenzwert des Schadstoffs NO2 (Stickstoffdioxid) überschreitet. Allerdings werden diese kritischen Werte nur an Hauptverkehrsstraßen mit mehr als 20.000 Fahrzeugen täglich gemessen, wie z. B. die Corneliusstraße. Eine Gefährdung von Kindern und Jugendlichen in Schulen an viel befahrenen Straßen ist ausgeschlossen, wenn zum Hinterhof gelüftet wird, oder die Fenster nicht zu den Hauptverkehrszeiten geöffnet werden.
Zuvor hatte eine Messung von Greenpeace Grund zur Sorge ausgelöst, da laut deren Messung, die Schadstoffwerte viel höher seien. Allerdings gibt es viele Faktoren, die einen solchen hohen Wert beeinflussen. So wurden die Messgeräte von Greenpeace hinter Straßenschildern positioniert, wo sich in der Regel die Luft anstaut und somit auch mehr Schadstoffe. Die Stadt Düsseldorf hat über einen längeren Zeitraum gemessen und kann die Werte von Greenpeace nicht bestätigen. Dennoch steht fest, dass die Stadt etwas gegen die zu hohen NO2-Werte machen muss.
Um die Situation in Düsseldorf zu verbessern wird unter anderem mit der Rheinbahn kooperiert. So wird es spätestens ab 2025 nur noch elektrische Busse geben. Das Umweltamt wird einen Plan mit Gegenmaßnahmen öffentlich vorlegen und jede/r Bürger/in kann sich daran beteiligen und Ideen vorschlagen.
Ein anderes und sehr ergreifendes Thema in der Sitzung war die Aufklärung über sogenannte "Loverboys". Dabei handelt es sich um eine moderne Methode, um junge Mädchen zur Zwangsprostitution und zum Menschenhandel zu bringen. Junge Männer täuschen ihnen ihre Liebe vor, sodass sie sich in ihn verlieben und alles für ihn machen. Sobald dies der Fall ist werden sie missbraucht, ausgenutzt und führen schon bald ein geheimes Doppelleben. Als Prostituierte gehen sie nachts oder nach der Schulzeit anschaffen und verschwinden häufig für einige Monate. Aus Angst vor Erniedrigung und wegen Liebe zu ihrem "Loverboy" werden die Täter häufig nicht bei der Polizei angeklagt.
Der Jugendrat macht sich dafür stark, diese Problematik an Düsseldorfer Schulen bekannt zu machen und die Aufklärungsarbeit zu unterstützen. "Liebe ohne Zwang" und die "Elterninitative" sind Anlaufstellen, um betroffene Familien zu unterstützen aber auch um Workshops zu veranstalten und Multiplikatoren auszubilden. Mehr Informationen darüber erhaltet ihr im youpod-Sonderbeitrag.
Zum Schluss stimmte der Jugendrat über verschiedene Anfragen ab. So wird der Stadtrat über Möglichkeiten für beispielsweise Wasserspender an Schulen, kostenlose Wlan-Hotspots und Aufladestationen für Smartphones in der Stadt angefragt. Das Projekt "Schulcheck" wurde erfolgreich an der Joseph-Beuys-Gesamtschule durchgeführt und soll nun an weiteren Schulen ebenfalls zum Einsatz kommen. So können Ergebnisse über Zufriedenheit der Schüler/innen zum Gebäudezustand, der Raumausstattung, der Technik und dem Pausenhof gewährleistet werden.
Die nächste Sitzung des Jugendrates findet erst nach den Sommerferien wieder statt. Alle interessierten Jugendlichen sind eingeladen, daran teilzunehmen.
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